Artikel 21/02/2019

Karies im Zahnzwischenraum erkennen, entfernen und vorbeugen: So geht’s!

Dr. med. dent. Meike Mertens Zahnarzt
Dr. med. dent. Meike Mertens
Zahnarzt
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Mit bloßem Auge kaum erkennbar: Interdentalkaries. Karies im Zahnzwischenraum kann daher lange Zeit unbemerkt bleiben, falls nicht regelmäßig Röntgenkontrollbilder aufgenommen werden. Dadurch kann bei der Diagnose bereits einiges an Zahnsubstanz beschädigt sein. Wie Zahnärzte Interdentalkaries erkennen und entfernen und wie Sie zu Hause vorbeugen können, erfahren Sie im Folgenden.

Interdentalkaries entlarven

Da sich die Karies zwischen zwei benachbarten Zähnen befindet, ist sie von außen oft schwer zu erkennen. Auch die zu Beginn typischen weißlichen oder bräunlichen Verfärbungen entgehen einer oberflächlichen Kontrolle vor dem Badezimmerspiegel meist. Symptome können Mundgeruch und eine Empfindlichkeit der Zähne bei Hitze, Kälte und Süßem sein. Starke Zahnschmerzen deuten hingegen auf ein weiter fortgeschrittenes Stadium der Karies hin.

So diagnostiziert der Zahnarzt Karies im Zahnzwischenraum

Zunächst wird eine Sichtkontrolle mittels Mundspiegeln und Luftbläser durchgeführt. Anschließend können einzelne Zähne durch Kälte auf deren Empfindlichkeit hin überprüft werden. Zudem können oberflächliche Rauigkeiten des Zahnschmelz mit einer Sonde ertastet werden.

Regelmäßig und bei Verdacht auf eine Initialkaries sollten Kontrollröntgenbilder angefertigt werden. Diese erlauben dem Zahnarzt detaillierten Einblick in die Zahnzwischenräume. Im Anschluss kann abgeschätzt werden, ob eine Kariestherapie notwendig ist.

Behandlung von Karies: Remineralisierung, Füllungen, Kronen

Die Therapie der Karies richtet sich nach dem Schweregrad. Ist das Dentin noch nicht geschädigt, können Fluoridgele helfen, um den Zahnschmelz zu remineralisieren. Bei größeren Schäden muss der Zahnarzt die entsprechenden Stellen mechanisch mit einem Bohrer entfernen.

Aufgrund der Betäubung bereitet das keine Schmerzen, die Bohrgeräusche erscheinen vielen Patienten jedoch unangenehm. Hier kann ablenkende Musik helfen. Im Anschluss verschließt der Arzt den Zahn mit einer entsprechenden Füllung. Sie kann aus unterschiedlichen Materialen bestehen.

Bei sehr starkem Kariesbefall bis zum Zahnnerv kann auch eine Wurzelbehandlung notwendig sein. Aufgrund moderner Behandlungsmethoden und präziser Planung ist die Erfolgsquote von Wurzelkanalbehandlungen mittlerweile sehr hoch. Zudem erfolgt eine Wurzelbehandlung immer unter Betäubung, sodass Patienten keine Angst vor Schmerzen haben müssen. Eine abschließende Krone schützt den behandelten Zahn vor dem Zerbrechen. Zahnfarbenes Material sorgt zudem für eine ästhetische Lösung.

Alternative zum Bohren: Laser und Kariesinfiltration

Viele Patienten wünschen sich eine Alternative zum Bohren bei einer Karies. Eine so genannte Kariesinfiltration kann im Anfangsstadium einer Karies angewendet werden. Dabei trägt der Zahnarzt die betroffene Zahnoberfläche chemisch minimal ab und versiegelt sie mit einem speziellen Kunststoff. Nun können Säuren und schädliche Bakterien nicht mehr in den Zahnschmelz eindringen.

Bei weiter fortgeschrittener Karies ist eine Laser- oder Ultraschallbehandlung möglich. Hierbei werden die schädlichen Bakterien mithilfe des Lasers bzw. Ultraschalls wirksam eingedämmt. Die Kosten für eine Kariesinfiltration und die Laser- oder Ultraschalltherapie sind jedoch für den Patienten reine Privatleistungen.

Karies vorbeugen: Was Sie selbst tun können

Die Zahnzwischenräume sind mit der Zahnbrüste nicht zu erreichen. Darum sollten in der täglichen Zahnpflege auch Zahnseide und Zwischenraumbürstchen – sogenannte Interdentalbürstchen – zum Einsatz kommen. Diese verhindern ein Ansiedeln von schädlichen Bakterien zwischen den Zähnen.

Darüber hinaus schützen fluoridhaltige Zahncremes den Zahnschmelz vor Säuren. Neben der häuslichen Zahnpflege sollten Sie zudem immer die halbjährlichen Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt wahrnehmen. So können Auffälligkeiten schnell erkannt und wenn nötig behandelt werden.

Auf einen Blick

Definition:

Karieserkrankung im Zahnzwischenraum

Symptome:

  • Mundgeruch
  • empfindliche Zähne
  • Zahnschmerzen
  • geschwollene Lymphknoten

Diagnose:

Blickdiagnose durch Zahnarzt und Röntgenbild

Ursachen:

Ansiedlung schädlicher Bakterien, die Säuren produzieren und so den Zahnschmelz und das Zahnbein beschädigen

Risikofaktoren:

  • Verzehr kurzkettiger Kohlenhydrate (Zucker)
  • schlechte Mundhygiene
  • Diabetiker und Raucher können öfter betroffen sein

Behandlung:

  • Mittels Fluoridgelen
  • manuelle Entfernung der Karies
  • Laser
  • Infiltration; anschließend Füllungstherapie oder Überkronung

Verlauf:

  • Zunehmender Befall des Zahns mit Bakterien
  • Ausweitung auf Nachbarzähne
  • Entzündung der Zahnwurzel
  • im schlimmsten Fall Zahnverlust

Prognose:

hängt von der individuellen Zahnpflege ab

Vorbeugung:

Komplikationen:

  • generell Routinebehandlung
  • erneute Behandlung kann notwendig sein, wenn nicht alle schädlichen Bakterien entfernt wurden, gilt auch für die Wurzelbehandlung

Arztbesuch notwendig:

Immer

Selbsthilfe:

Bei Zahnschmerzen entsprechende Schmerzmittel und Kühlen, aber in jedem Fall zum Zahnarzt gehen

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