Team jameda
Plötzlich juckt es. Und Sie finden kleine Pünktchen auf der Haut, die wie Mückenstiche aussehen. Diese Symptome können die unterschiedlichsten Parasiten, Spinnentiere und Ungeziefer verursachen. Lesen Sie hier alles über Flöhe, Wanzen und Milben und erfahren Sie, wie lange Milbenbisse jucken, wo sich Flöhe in der Wohnung verstecken und was Sie tun können, um Ihre Matratze von Bettwanzen zu befreien.
Flöhe sind 2 bis 4 Millimeter große Parasiten, die keine Flügel, aber kräftige Beine haben. Sie können einen Meter weit springen! Ihr Körper ist seitlich abgeplattet, so dass sie sich leicht zwischen den Haaren bewegen können. Mit ihren Krallen halten sie sich an der Kopfhaut fest, so dass sie dem Kamm Widerstand leisten können.
In Wohnungen verweilen sie gern in Teppichen und Polstermöbeln. Sie vermehren sich in Staub und Dreck, in Ritzen und Fugen und stechen mehrmals hintereinander.
Werden Menschen von Flöhen gebissen, was in der westlichen Welt eher selten ist, dann erscheinen stark juckende Quaddeln mit rotem Einstich in der Mitte insbesondere an bedeckten Körperstellen und -falten. Selten äußert sich die Erkrankung mit Fieber und Hautausschlägen. Der Stich ist schmerzhaft und löst einen heftigen Juckreiz aus. Werden die Bissstellen aufgekratzt, kann sich die entstandene Wunde infizierten.
Gegen den akuten Juckreiz helfen kalte Kompressen mit Ringelblumenextrakt. In der Homöopathie werden Mittel wie Schwefelblüte und Quecksilber verwendet. Flohbisse werden mit folgenden Mitteln behandelt:
Selten übertragen bestimmte Flöhe, wie der Rattenfloh, die sogenannte Rickettsiose, auch Fleckfieber genannt. Es handelt sich um eine schwere Infektion mit Ausschlag und hohem Fieber, die manchmal tödlich verläuft. Auch die Pest und die Tularämie werden selten von Flöhen übertragen.
Die Tularämie ist eine ansteckende Krankheit, die durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht wird und oft tödlich verläuft. Sie äußert sich unter anderem mit:
Milben sind kleine interessante Spinnentiere, die noch erforscht werden. Sie haben Beine, bewegen sich aber langsam und daher nutzen sie andere Insekte als Transportmittel. Krätzmilben graben tunnelartige Gänge in die Hornschicht der Oberhaut und ernähren sich von den Zellen der Umgebung. In die Hautgänge legen sie Eier, die sich in 3 Wochen in reife Tiere verwandeln. Sie werden von Mensch zu Mensch übertragen.
Die Krätzmilbe verursacht die sogenannte Krätze, unter der weltweit rund 300 Millionen Menschen leiden. Die Erkrankung äußert sich mit starkem Juckreiz, der sich nachts durch die Bettwärme verschlechtert und oft unerträglich wird.
Ungefähr 4 Wochen nach dem Befall kommt es zu einem stark juckenden Ausschlag im Bereich der Einstichstellen. Grund ist eine Allergie, die eine Reaktion auf die Parasiten und ihre Ausscheidungsprodukte ist. Die Einstichstellen sind rötlich, geschwollen und überwärmt. Menschen, die besonders empfindlich darauf reagieren, können auch Asthmaanfälle bekommen.
Die am häufigsten befallenen Körperstellen:
Rücken, Nacken und Kopf bleiben meistens verschont. Bei der Erntekrätze kommt es zu einem pickelartigen Hautausschlag mit Juckreiz.
Einige Milbenarten können gefährliche Krankheiten übertragen, wie zum Beispiel:
Das Krim-Kongo-Fieber äußert sich mit Fieber, Schüttelfrost, Reizbarkeit, Kopf-, Muskel-, Glieder- und Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Darüber hinaus schwillt das Gesicht an und bei einigen Fällen treten auch Blutungen auf, die lebensgefährlich werden können.
Die Diagnostik beruht auf den sichtbaren Milbengängen der Haut. Unter dem Mikroskop kann der Arzt die Krätzmilben nachweisen.
Zur Linderung kann er das Mittel Akarazid verschreiben. Außerdem sind strenge Hygienemaßnahmen nötig und die Kontaktpersonen müssen auch untersucht werden.
Wanzen sind ungefähr 5 Millimeter groß und ernähren sich von Blut. Sie sind lichtscheu und beißen nachts in unbekleidete Hautstellen. Wanzen verbreiten einen typischen süßlichen Geruch, der an die Korianderpflanze erinnert.
Die Symptome sind kleine, tiefrote, juckende Quaddeln und Knötchen in den vom Schlafanzug unbedeckten Körperarealen, die für lange Zeit jucken und oft linienförmig angeordnet sind. Die Ursache des Juckreizes ist die Speicheldrüsenflüssigkeit, die die Ungeziefer beim Biss in die Haut einbringen.
Empfindliche Menschen leiden danach an großflächigen Hautentzündungen, Unwohlsein und Sehstörungen. In den Tropen können sich Wanzenstiche auch mit Fieber äußern. Der Biss selbst verursacht meistens keine Schmerzen.
In den Tropen kann das Rückfallfieber, auch Chagas-Krankheit genannt, durch Wanzen übertragen werden. Dabei handelt es sich um eine Parasitose, die sich mit folgenden Symptomen äußert:
Danach verläuft die Erkrankung chronisch. Wanzen gelten auch als Überträger des Q-Fiebers, das vom Bakterium Coxiella burneti verursacht wird und sich meistens mit grippeähnlichen Symptomen äußert.
Der Juckreiz wird mit Antihistaminika behandelt. Die Umgebung muss außerdem mit Insektiziden gereinigt werden. In der Vergangenheit wurde dazu das Dichlordiphenyltrichlorethan benutzt, das auch als DDT bekannt ist. DDT ist ein umstrittenes Mittel, das in den 1970er Jahren verboten wurde, aber zur Bekämpfung von krankheitsübertragenden Insekten noch zugelassen ist.
Alternativ töten Hitze oder extreme Kälte die Wanzen ab. Zur Hitzebehandlung muss ein Raum auf ungefähr 55 Grad Celsius erwärmt werden. Nach 2 Tagen sterben die Insekten ab. Bettwäsche, die auf 55 Grad gewaschen wird, ist danach ebenfalls wanzenfrei. Für die Kältebehandlung sind ein paar Tage bei -17 Grad Celsius oder weniger nötig.
Flöhe, Wanzen und Milben befallen den Menschen selten, sind aber lästig und in einigen Fällen können sie schwerwiegende Krankheiten verursachen oder übertragen. Gegen alle gibt es wirksame Mittel, mit denen Sie das Ungeziefer loswerden.
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