Artikel 30/03/2018

Johanniskraut: Das sind die Wirkungen & Anwendungen

Team jameda
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Echtes Johanniskraut heißt botanisch Hypericum perforatum L. Es wird vom Volksmund auch bezeichnet als:

  • Alfblut
  • Blutblume
  • Blutkraut
  • Bockskraut
  • Christi Kreuzblut
  • Elfenblut
  • Elfenkraut
  • Frauenglister
  • Hartheu
  • Herrgottsblut
  • Hexenkraut
  • Jageteufel
  • Jesuwundenkraut
  • Johannisblut
  • Johanniswurz
  • Jägerteufel
  • Konradskraut
  • Kreuzblut
  • Liebfrauenbettstroh
  • Mannskraft
  • Sankt Johannisblut
  • Schernekelkraut
  • Sonnwendkraut
  • Tausendlochkraut
  • Teufelsflucht
  • Teufelsfluchtkraut
  • Tüpfel-Hartheu
  • Unserer Frauen Bettstroh
  • Unserer Lieben Frauen Gras
  • Unseres Herrgotts Wundenkraut
  • Waldhopf
  • Walpurgiskraut
  • Wilde Gartheil
  • Wilder Margram

Echtes Johanniskraut wächst in vielen Ländern der Erde

Es ist in ganz Europa, Westasien, auf den Kanarischen Inseln und in Nordafrika heimisch und verbreitet in Ostasien, Nord- und Südamerika, Australien und Neuseeland. In der Blütezeit von Juni bis September leuchten fast überall an den Wegrändern seine strahlend gelben Blüten. Charakteristisch für die Blüten sind die 50-60 langen Staubblätter. Die Blätter scheinen durch zahlreiche Ölbehälter wie perforiert, wenn man sie gegen das Licht hält.

Echtes Johanniskraut ist 30 bis 80 cm hoch und weist folgende botanischen Merkmale auf:

  • aufrechter, harter zweikantiger Stengel mit gegenständigen Zweigen
  • länglich-eiförmige, ganzrandig gegenständige Blätter. Sie scheinen gegen Licht wie perforiert (Öldrüsen)
  • trugdoldige Blütenstände
  • Blütenstiele und die Ränder der 5 dottergelben Kronenblätter mit Drüsen, die beim Zerreiben einen roten Farbstoff abgeben
  • Filamente der zahlreichen Staubblätter sind bis zu 3-6 Bündeln verwachsen
  • 3fächrige Kapsel, die sich bei trockenem Wetter öffnet und bei feuchtem schließt

Als Arzneimittel werden die zur Blütezeit geernteten und getrockneten Zweigspitzen verwendet.

Johanniskraut, ein Teufelskraut?

Über Johanniskraut gibt es zahlreiche Legenden, schien es doch echtes Blut in den Adern zu haben! Denn alle krautigen Pflanzenteile enthalten roten Pflanzensaft der beim Zerreißen oder Zerreiben sichtbar wird. So trägt es auch den Namen Teufelsfluch oder Teufelsbanner. Früher wurden böse Geister damit verbannt. Zur Sonnenwendfeier war es Brauch, Johanniskrautkränze zu tragen, um sie nach dem Tanzen über das Haus oder ins Feuer zu werfen. Ein am Fensterkreuz befestigter Strauß blühenden Johanniskrauts sollte den Blitzschlag fernhalten.

Johanniskraut färbt Ostereier gelb

Man setzt eine Tasse Johanniskraut mit einem Liter kaltem Wasser an und lässt einige Stunden stehen. Anschließend den Ansatz 30 Minuten lang kochen und danach abseihen, einen Teelöffel Alaun (gibt es in der Apotheke) hinzufügen und Eier hineinlegen. Je nachdem wie lange die Eier im Färbebad eingetaucht sind, entstehen verschiedene Gelbtöne.

Johanniskraut wirkt antidepressiv

Johanniskraut wirkt entspannend und ausgleichend. Es löst die Angst und entspannt die Nerven, ohne zu ermüden. Es wirkt stimmungsaufhellend und beruhigend. Depressive Verstimmungen werden durch eine Erhöhung der Menge an Botenstoffen im Gehirn positiv beeinflusst. Alle diese Wirkungen beruht allerdings nicht auf einem einzigen Inhaltsstoff, sondern auf mehreren zusammen. Wer Johanniskraut-Zubereitungen einnimmt, braucht Geduld, denn die Wirkung setzt erst nach einigen Wochen ein.

Johanniskraut-Zubereitungen gibt es rezeptfrei in Form von

  • Dragees
  • Kapseln
  • Tabletten
  • Saft
  • Tropfen
  • Tinktur
  • Ampullen

Es wird auch häufig mit

  • Baldrianwurzel
  • Hopfenzapfen
  • Passionsblumenkraut
  • Melissenblättern
  • Lavendelblüten
  • Pfefferminzblättern

kombiniert. Aus getrocknetem Johanniskraut kann man sich auch einen Tee kochen.

Ölige Zubereitungen des Johanniskrauts wirken entzündungshemmend, antibakteriell und fördern Wundheilung und Durchblutung. Sie werden innerlich bei Magenbeschwerden eingesetzt und äußerlich bei Verletzungen, Verbrennungen und Muskelschmerzen.

Literaturquellen

© Copyright Redaktionsteam Dr. Martens.

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