Artikel 22/03/2017

Hohe Cholesterinwerte: Typische Komplikationen und Folgen der Hypercholesterinämie

Team jameda
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Sicher haben Sie schon viel über „gutes“ und „schlechtes“ Cholesterin gehört. Aber was ist „schlechtes Cholesterin“ genau? Warum kann ein zu hoher Cholesterinspiegel indirekt zu Herzinfarkt führen? Hier finden Sie einen kompakten Überblick über die wichtigsten Fakten zur Cholesterinämie.

Definition

Cholesterin ist eine wichtige, fettähnliche Substanz. Es hat bedeutende Aufgaben im Körper, wie zum Beispiel:

  • Aufbau der Zellmembranen
  • Stoffwechselvorgänge
  • Produktion von Gallensäuren zur Fettverdauung
  • Bildung von Vitamin D und Hormonen

Hohe Cholesterinwerte im Blut bezeichnet man als Cholesterinämie.

Häufigste Ursache: Falsche Ernährung

Die hohen Cholesterinwerte im Blut entstehen meistens, wenn Sie mehr Cholesterin zu sich nehmen, als Sie verbrauchen. Dadurch kommt es zu einem Cholesterinüberfluss, der im Blut zirkuliert.

In seltenen Fällen besteht eine genetische Veranlagung, die zu hohen Cholesterinwerten führt. Die familiäre Cholesterinämie ist eine angeborene Störung des Lipidstoffwechsels und betrifft etwa eine von 200 bis 500 Personen.

Welche Komplikationen sind möglich?

Cholesterinämie selbst verursacht keine Symptome. Sie führt aber zu Atherosklerose, der Ablagerung von Blutfetten und andere Substanzen an der inneren Arterienwandschicht, die Arterienverengungen verursacht. Je nach Lage führt die verengte Arterie zu:

  • Herzkoronarkrankheit und Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Schaufensterkrankheit
  • sackförmige Erweiterung und Durchbruch der Hauptschlagader
  • Nierenerkrankung

Cholesterin verbindet sich mit Eiweißstoffen und bildet Lipoproteine, die im Blut zirkulieren. Je nach Dichte teilt man Lipoproteine in unterschiedliche Formen ein:

  • VLDL (Very Low Density Lipoprotein): Lipoprotein ,sehr niedriger Dichte‘‘
  • LDL (Low Density Lipoprotein): Lipoprotein ,niedriger Dichte‘‘ oder ,schlechtes Cholesterin‘‘
  • HDL (High Density Lipoprotein): Lipoprotein ,hoher Dichte‘‘ oder ,gutes Cholesterin‘‘

Studien zeigen, dass eine Senkung von LDL von 1.0 mmol/L (38.7 mg/dL) das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall um ungefähr 20 % reduziert. Deshalb empfehlen die meisten medizinischen Leitlinien weltweit:

  • LDL-Senkung auf < 100 mg/dL (< 2.59 mmol/L) für Personen mit hohem Risiko an Kardiovaskulären Erkrankungen
  • LDL-Senkung auf < 70 mg/dL (< 1.81 mmol/L) für Patienten, die schon einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt erlitten haben

Therapie: Fettes Fleisch meiden

Wie Sie Sich selbst helfen können? Ihren Cholesterinspiegel können Sie mit folgenden Maßnahmen senken:

  • Ernährung: Essen sie viel frisches Obst und Gemüse und verwenden Sie Pflanzenöl. Meiden Sie fettes Fleisch, Innereien, Wurst und fetten Käse. Bevorzugen Sie fettarmes Fleisch, Geflügel und fettarmen Käse. Verzichten Sie auf Alkohol.
  • Bewegen Sie sich und treiben Sie Sport.

Die medikamentöse Therapie der Cholesterinämie beruht hauptsächlich auf Statinen, die die Biosynthese von Cholesterin im Körper hemmen. Andere Wirkstoffe beinhalten Gallensäurebinder, Fibrate, Nikotinsäure und Ezetimib.

Quellen

  • Baigent, C., Keech, A., Kearney, et al. Efficacy and safety of cholesterol-lowering treatment: prospective meta-analysis of data from 90,056 participants in 14 randomised trials of statins. Lancet 2005;366:1267-1278.
  • Grundy, S.M., Cleeman, J.I., Merz, C.N., et al and Coordinating Committee of the National Cholesterol Education, P. Implications of recent clinical trials for the National Cholesterol Education Program Adult Treatment Panel III Guidelines. J Am Coll Cardiol 2004;44:720-732.
  • Smith, S.C., Jr., Allen, J., Blair, S.N., et al. AHA/ACC guidelines for secondary prevention for patients with coronary and other atherosclerotic vascular disease: 2006 update: endorsed by the National Heart, Lung, and Blood Institute. Circulation 2006;113:2363-2372.

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