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Wenn der Volksmund von einer gebrochenen Hüfte spricht, umfasst das eine Vielzahl von Krankheitsbildern. Während die Hüfte junger Patienten nur durch Hochrasanztraumen wie Verkehrsunfälle oder Stürze aus großer Höhe bricht, kann das beim alten Patienten bereits bei einem Bagatelltrauma wie dem Sturz aus dem Bett der Fall sein. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wie werden Brüche junger Menschen behandelt?

Beim jungen Patienten bricht sehr oft der Oberschenkelschaft in zwei oder mehrere Stücke. Dabei handelt es sich meistens um geschlossene, selten auch um offene Brüche. Die geschlossenen Brüche werden mit einem Nagelsystem versorgt, das von der Hüft- oder Knieseite in den Oberschenkel eingeführt wird. Nach der Operation ist das Bein meistens schmerzadaptiert voll belastbar.

Bei offenen Brüchen mit Weichteildefekten wird in der Akutphase zur Ruhigstellung von außen ein Fixierungssystem montiert. Nach ca. einer Woche implantiert der Arzt das Nagelsystem.

Bei Hochrasanztraumen kommt es außerdem selten zum Verrenkungsbruch der Hüftkugel (sog. Hüftluxationsfraktur). Dabei muss der Hüftkopf notfallmäßig unter Röntgenkontrolle eingekugelt werden. Der in der Regel gebrochene Pfannenboden wird zum Teil konservativ unter Entlastung des Beines für 6-8 Wochen, zum Teil auch operativ durch Plattensysteme versorgt. Entscheidend sind das CT-Bild des verletzten Pfannenbodens und der Grad der Instabilität.

Auch bei einem operativ versorgten Pfannenboden ist maximal eine Teilbelastung des betroffenen Beins für 6-8 Wochen erforderlich. Danach wird eine Röntgenkontrolle durchgeführt. In Abhängigkeit des Grades der knöchernen Heilung folgt der schrittweise Belastungsaufbau. Bei dieser schweren Verletzung kommt es oftmals nach einigen Jahren zu einer Verschleißerkrankung des Hüftgelenkes.

Operationen bei älteren Patienten

Beim alten Menschen gibt es zwei häufige Verletzungstypen:

  • Erstens der Bruch durch das Rollhügelmassiv der Hüfte (sog. pertrochantäre Fraktur). Auch hier sieht die operative Versorgung ein Nagelsystem vor. Nach der OP kann der alte Mensch mit Unterarmgehstützen voll belasten.
  • Zweitens gibt es die „klassische“ Schenkelhalsfraktur. Während sie beim jungen Menschen in der Regel gelenkerhaltend mittels Schrauben versorgt wird, ist das beim alten Menschen wegen der schlechten Durchblutungssituation des Hüftkopfes nicht möglich. Er erhält eine Hüftprothese. Damit kann der alte Mensch nach der Operation an Unterarmgehstützen voll belasten.

Insgesamt sind bis auf wenige Ausnahmen alle Versorgungen heutzutage operativ.

Beim alten Menschen ist die Vollbelastung nach der Operation das Ziel: nur dadurch, dass er schnellstmöglich wieder auf die Beine kommt, ist das Risiko für Bettgeschwüre, Thrombose, Embolie und Lungenentzündung durch langes Liegen zu minimieren.

Was können Patienten tun, um Brüche zu vermeiden?

Bewegung ist die beste Prophylaxe. Gute Muskulatur geht mit guten Knochen einher. Zusätzliche Calcium- und Vitamingaben sind zu empfehlen, genauso wie Sonnenlichtexposition.

Ferner ist bei Frauen ab 60, bei Männern ab 75 eine Knochendichtemessung sinnvoll, um eine Osteoporose zu erkennen, die dann ggf. medikamentös behandelt werden muss.

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