Team jameda
Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen - mit diesen Symptomen haben viele Frauen in den Wechseljahren zu kämpfen. Die Lebensqualität wird davon unter Umständen gewaltig eingeschränkt. Bedingt sind die Symptome durch einen Abfall der weiblichen Geschlechtshormone, der das Ende der fruchtbaren Jahre kennzeichnet.
Daneben kann es durch den niedrigeren Hormonspiegel auch zu weiteren Beschwerden kommen. Dazu gehört etwa Osteoporose, eine Erkrankung, bei der die Knochenmasse abnimmt und die Knochen poröser werden. Deshalb steigt auch das Risiko für Knochenbrüche enorm an. Viele Frauen klagen auch über trockene Schleimhäute in der Scheide, was zu Brennen und Schmerzen, gerade auch beim Geschlechtsverkehr, führen kann. In einigen Fällen kommt es auch zu wiederkehrenden Harnwegsinfekten und Harndrang. Nicht wenige Frauen in den Wechseljahren leiden auch unter Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder Depressionen.
Bis vor einigen Jahren wurde der Hormonabfall in den Wechseljahren großzügig mit der Gabe von Ersatzhormonen behandelt. Dadurch verbesserten sich zwar die Symptome, aber in großen Studien zur Sicherheit der Hormone wurde festgestellt, dass sich unter einer Hormontherapie das Risiko für Brustkrebs und für Blutgerinnsel deutlich erhöht. Aus diesem Grund hat die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe im letzten Jahr die wissenschaftliche Literatur gründlich gesichtet und eine Leitlinie erarbeitet, in welchen Fällen eine Hormonersatztherapie gerechtfertigt ist und der Nutzen das Risiko überwiegt. Damit haben Ärzte und Frauen eine fundierte Grundlage, um das Für und Wider der Hormontherapie in einem ausführlichen Gespräch erwägen zu können.
Die wichtigsten Punkte: Im Gegensatz zu manch früherer Praxis sollten die Hormone nur bei ausgeprägten Beschwerden und nur für eine begrenzte Zeit gegeben werden. Die Hormone können Hitzewallungen effektiv bekämpfen. Wenn die Hormone zur Behandlung von trockenen Schleimhäuten verwendet werden, sollte möglichst die Form einer Creme bevorzugt werden, die auf die Schleimhäute der Scheide aufgetragen wird. So lassen sich Nebenwirkungen reduzieren. Diese Form der Hormonanwendung hilft auch bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten.
Bei Osteoporose zeigen die Hormone eine gute Wirksamkeit, allerdings sollte aufgrund der Nebenwirkungen zuerst probiert werden, ob andere Medikamente zur Osteoporose-Behandlung nicht auch wirksam sind. Bei Frauen, die durch Vorerkrankungen oder familiäre Vorbelastung ein erhöhtes Risiko für Thrombosen, Schlaganfälle, Brustkrebs oder Gallenerkrankungen haben, muss besonders gründlich geprüft werden, ob sich die Beschwerden nicht auch mit anderen Mitteln behandeln lassen.
Häufig werden auch Nahrungsergänzungsmittel oder pflanzliche Arzneimittel bei Wechseljahresbeschwerden beworben. Die Leitlinie hat auch die Ergebnisse von Studien zu diesen Präparaten zusammenfasst und kommt zu der Schlussfolgerung, dass es lediglich für Produkte aus Soja, Rotklee und Traubensilberkerze (Cimicifuga) Hinweise gibt, dass sie bei leichten Hitzewallungen helfen. Bei starken Beschwerden sind sie aber nicht ausreichend wirksam.
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