Team jameda
Wenn das Wetter immer schlechter und die Tage immer kürzer werden, sinkt auch die Stimmung: Untersuchungen haben gezeigt, dass bei fast jedem 3. Menschen in der dunklen Jahreszeit depressive Verstimmungen auftreten. Frauen sind davon deutlich häufiger betroffen als Männer. Mediziner sprechen von einer „saisonal abhängigen Depression’. Sie äußert sich in Symptomen wie Stimmungsschwankungen, Lustlosigkeit und Müdigkeit. Dazu kommt ein ausgeprägter Heißhunger auf Süßigkeiten, dem zu widerstehen gerade in der Vorweihnachtszeit schwierig ist.
Wie hängen die Jahreszeit und Depressionen zusammen? Wissenschaftler vermuten, dass der Hauptauslöser Lichtmangel in der kalten Jahreszeit ist, der den Hormonhaushalt durcheinander bringt. Bei Lichtmangel werden weniger der stimmungsaufhellenden Endorphine produziert, und auch die körpereigene Synthese des Glückshormons Serotonin sinkt. Die Serotonin-Produktion lässt sich aber durch den gesteigerten Verzehr von Kohlenhydraten ankurbeln - man fühlt sich besser, nimmt aber an Gewicht zu. Je dunkler es ist, desto mehr bildet der Körper das Schlafhormon Melatonin - kein Wunder, dass es zu ausgeprägter Müdigkeit kommt.
Wie bekämpft man die Winterdepression am besten? Ärzte empfehlen, auch bei schlechtem Wetter einen Spaziergang im Freien, solange es noch hell ist. Auch bei bewölktem oder regnerischem Himmel wird der Körper so mit Tageslicht konfrontiert, das die beste Hilfe gegen die Winterdepression darstellt. Glückshormone werden vom Körper auch bei sportlicher Betätigung ausgeschüttet.
Dringend abgeraten wird dagegen von einem Solarium-Besuch. Abgesehen von der steigenden Hautkrebs-Gefahr durch die UV-Strahlen führt die Bestrahlung im Solarium auch nicht zu der gewünschten Wirkung: Die Bildung von Melatonin im Körper wird über den Lichteinfall auf die Netzhaut geregelt. Bei normalem Tageslicht stellt das kein Problem dar. Die UV-intensive Strahlung im Solarium dagegen darf keinesfalls in die Augen gelangen, da sonst Netzhaut und Linse geschädigt werden können. Diese Schäden können bis zur Erblindung führen - deswegen sollte man im Solarium auch immer eine entsprechende Schutzbrille tragen. Wer sich etwas Gutes tun will, sollte statt des Solariums lieber die Sauna oder ein Thermalbad besuchen.
Nimmt die Winterdepression stärkere Formen an, sollte unbedingt ärztliche Hilfe gesucht werden. Der Arzt kann unter Umständen eine Lichttherapie verordnen, bei der geeignete medizinische Geräte zum Einsatz kommen. Verbessert sich die Situation dadurch nicht, können auch Medikamente helfen. Häufig kann schon die längerfristige Einnahme von hochdosierten Johanniskraut-Präparaten die Beschwerden deutlich verbessern. Dabei sollte man beachten, dass Johanniskraut die Haut lichtempfindlicher machen kann. Zur Sicherheit sollte man auf Solarienbesuche verzichten. Da Johanniskraut auch zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln eingeht (etwa mit der Pille), sollte man den Beratungsservice in der Apotheke nutzen. So kann man unangenehme Nebenwirkungen im Wechselspiel von Medikamenten vermeiden.
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