Artikel 06/05/2018

Ablauf der Herzkatheteruntersuchung & Stentimplantation: So geht's

Dr. med. Michael Henning Internist, Kardiologe
Dr. med. Michael Henning
Internist, Kardiologe
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Eine Herzkatheteruntersuchung ist eine sehr genaue und schonende Methode, um Verengungen der Herzkranzgefäße zu untersuchen und zu behandeln.

Sie wird bei Patienten durchgeführt, die über Atemnot bei Anstrengung, Brustschmerzen oder Brustenge klagen oder wenn die Untersuchungen beim Hausarzt oder Kardiologen auffällige Ergebnisse zeigen.

Was passiert bei einer Herzkatheteruntersuchung?

Bei dieser schmerzfreien Untersuchung wird nach örtlicher Betäubung und Gabe eines Entspannungsmittels (keine Narkose) eine millimeterdünne Sonde über die Arterie am Handgelenk oder in der Leiste zum Herzen geschoben.

Über den inneren Hohlraum dieser Sonde wird Röntgenkontrastmittel in die Herzkranzgefäße eingebracht. Das spüren die meisten Patienten gar nicht. Während der Untersuchung werden Herztätigkeit und Kreislauf permanent überwacht.

Wie funktioniert ein Stent und wie wird er eingesetzt?

Stellt der Arzt bei der Untersuchung eine bedeutsame Verengung fest, wird sie – in der Regel in der gleichen Sitzung – mit einem Ballon geweitet. Auch das ist gewöhnlich schmerzfrei. Selten kann vorübergehend ein leichtes Druckgefühl im Brustkorb auftreten. Anschließend wird in den meisten Fällen in die ehemalige Engstelle ein sogenannter „Stent“ eingesetzt, um das Gefäß auf Dauer offen zu halten.

Ein Stent ist eine Gefäßstütze aus Metalldraht. Man unterscheidet heute zwei Arten: medikamentenbeschichtete und unbeschichtete Stents.

Beschichtete Stents werden in ca. 90 % der Eingriffe verwendet. Seltener, z.B. wenn Patienten schon Blutverdünner einnehmen, werden unbeschichtete Stents eingesetzt, um die Dauer der notwendigen Mehrfach-Blutverdünnung zu verkürzen.

Nachdem die Stents eingebracht wurden, nimmt der Patient für einige Zeit blutverdünnende Medikamente ein.

Ist keine Stentimplantation erforderlich, kann der Patient nach einer etwa zweistündigen Überwachung wieder nach Hause. Dabei darf er allerdings nicht selbst Autofahren. Wird ein Stent implantiert, wir der Patient bis zum nächsten Tag im Krankenhaus beobachtet.

Was passiert nach der Behandlung?

In den allermeisten Fällen bekommen die Patienten nach einer Stentimplantation wieder besser Luft und die Brustschmerzen sind verschwunden.

Sind sehr viele Engstellen der Herzkranzgefäße vorhanden oder sind sie für eine Stentimplantation ungünstig gelegen, ist manchmal eine Bypass-Operation notwendig.

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