Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Thomas Eckstein interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg.
jameda: Herr Dr. Eckstein, was hat Sie motiviert, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg zu werden?
Dr. Eckstein: Mein Vater hat in den 60er Jahren die Kieferchirurgie nach Mönchengladbach gebracht, die Abteilung für MKG-Chirurgie im Krankenhaus Bethesda gegründet und diese 25 Jahre lang als Chefarzt geleitet. Schon als Jugendlicher habe ich mich für diesen Beruf begeistert und ihn bei Haus- und Krankenhausbesuchen begleitet.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Dr. Eckstein: Die OPs haben mich schon immer erfüllt und begeistert. Die Resultate unserer Behandlungen sind meistens schon nach ein paar Tagen sichtbar. Der persönliche und vertraute Umgang mit meinen Patienten erfüllt mich jeden Tag aufs Neue.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Dr. Eckstein: Wegen der Bezeichnung „Praxisklinik“ bekommen wir öfter die Anfrage, ob wir auch Kassenpatienten behandeln oder wie viele Ärzte bzw. Zahnärzte bei uns tätig sind. Wir behandeln selbstverständlich alle gesetzlich versicherten Kassen- und natürlich auch privatversicherte Patienten. Behandler gibt es nur einen, nämlich mich.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Dr. Eckstein: Ein sehr häufiges Beispiel sind die Knochentransplantate bei Kieferschwund wegen frühzeitigem Zahnverlust oder aus anderen Gründen. In diesen Fällen ist es absolut notwendig, das Rauchen während der Behandlungsphase komplett aufzugeben bzw. sehr einzuschränken, weil sonst der Behandlungserfolg stark gefährdet ist. Die Patienten geben dabei aber in den meisten Fällen ihr bestes, manche schaffen es sogar, ganz das Rauchen aufzugeben.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Dr. Eckstein: Ich weise auf die evtl. auftretenden Komplikationen hin. Mehr kann ich nicht tun. Die Patienten sind erwachsen, „Oberlehrergetue“ ist meines Erachtens veraltet und führt auch eher zu nichts.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Dr. Eckstein: Die bestmögliche Versorgung für Jedermann! Dazu zählen auch Prophylaxe und Implantate, die als Privatleistung gelten.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Dr. Eckstein: Niemand ist perfekt, somit beantwortet sich diese Frage doch von selbst. Jeder sollte sich selbstkritisch hinterfragen und ständigen Verbesserungen gegenüber offen sein.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Dr. Eckstein: Wir versuchen unsere Praxisklinik ständig auf den neuesten Stand zu bringen, hechten aber nicht unbedingt jedem „Trend“ hinterher. Ein DVT Röntgengerät ist seit 2 Jahren bei uns im Einsatz. Diese Möglichkeit der 3-dimensionalen Röntgentechnik findet nicht nur in der navigierten Implantologie, sondern auch in anderer vielfältiger Weise seine Anwendung, z.B. zur exakten Lagebestimmung bei extrem verlagerten Zähnen.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Dr. Eckstein: Natürlich. Gerade Patienten, die ich onkologisch mitbetreue und zum Teil auch operiert habe, bleiben mir stark in Erinnerung. Man durchlebt einige schwierige Phasen und auch sehr persönliche Momente zusammen. Aber es gibt auch einfach nur nette Patienten, die mit Ihrer Liebenswürdigkeit herausstechen und mir so in guter Erinnerung bleiben.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Dr. Eckstein: Leben Sie gesund! Meiden Sie Nikotin, genießen Sie Alkohol gelegentlich und in Maßen, genauso wie rotes Fleisch. Essen Sie viel Obst, Gemüse, Fisch und Geflügel, kontrollieren Sie ihr Gewicht und bleiben Sie aktiv, d.h., bewegen Sie sich mehrmals wöchentlich mindestens 30 Minuten lang. Und trinken Sie grünen Tee!
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