Artikel 23/01/2019

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Dr. Reinhold S. Meyer

Dr. med. dent. Reinhold S. Meyer Zahnarzt
Dr. med. dent. Reinhold S. Meyer
Zahnarzt
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Meyer interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Dr. Meyer, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden?

Herr Dr. Meyer: Schon als Kind fand ich medizinische Themen höchst spannend. Deshalb stand für mich früh fest: Ich werde Arzt! Dass es Zahnmedizin geworden ist, hat sich rund ums Abi herauskristallisiert. Ich bin handwerklich interessiert und kommuniziere gerne. Eine gute Kombi für einen Zahnarzt.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie  die größten Herausforderungen?

Herr Dr. Meyer: Mit zwei Zahnärzten sind wir eine vergleichsweise kleine Praxis und versuchen, in familiärer Atmosphäre schnell und tatkräftig zu helfen. Wenn unsere Patienten unseren Einsatz würdigen, freut mich das immer sehr. Es wird dann anspruchsvoll, wenn wir für Menschen mit komplexen Erkrankungen eine Therapie erarbeiten und umsetzen, die ihren Wünschen gerecht wird. Sie soll aber auch medizinisch praktikabel sein. Bei mir landen häufig die schwierigen Fälle, denen man woanders nicht abschließend helfen konnte. Ich nehme solche Herausforderungen gerne an und tüftele an Lösungen.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Herr Dr. Meyer: Ärzten unterstellt man gerne „die wollen ja nur Geld verdienen“. Natürlich muss sich eine Praxis auch rechnen, aber in erster Linie bin ich Arzt, um meinen Patienten zu helfen – zügig und nachhaltig. Deshalb geht mir eine solche Haltung ein bisschen gegen die Ehre. Schwierig finde ich den Trend zur Selbstdiagnose via Google. Ich mag Patienten, die mitdenken und sich informieren. Aber glauben Sie mir, Diagnose und Behandlung werden besser, wenn der Arzt vorher mal selbst draufschaut.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Herr Dr. Meyer: Wir sprechen komplexe Behandlungen – und auch die Alternativen – mit den Patienten ausführlich durch. Wenn sie sich dafür entscheiden, sind sie also schon ein Stück weit darauf vorbereitet, dass sie einen längeren Atem brauchen. Um es ihnen leichter zu machen, empfiehlt es sich, die Therapie in kleinere Abschnitte zu gliedern. Wenn wir dann gemeinsam ein Teilziel erreicht haben, ist das Motivation weiterzumachen. Hilfreich ist auch, die Fortschritte zu sehen: Wir halten dazu die Ausgangssituation im Bild fest und zeigen dem Patienten im Laufe der Behandlung, was sich verbessert hat.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Herr Dr. Meyer: Ich erarbeite den Behandlungsplan immer gemeinsam mit dem Patienten, und wir besprechen, was wann warum wie gemacht werden sollte. Wenn er dem Plan dann nicht folgt, finde ich das zwar schade, aber letztlich entscheidet der Patient.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Herr Dr. Meyer: Mir wäre wichtig, dass Therapien für jeden Patienten – unabhängig von seiner Versicherungssituation – frei zugänglich wären. Und dass Kostenerstatter sie nicht länger aus medizinisch nicht nachvollziehbaren Gründen einschränken. Wenn eine Behandlung einem Patienten weiterhelfen kann, sollte sie auch finanziert werden.

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jameda:** Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Herr Dr. Meyer: Ich spreche mit den Patienten im Vorfeld schon intensiv über ihre Wünsche und Vorstellungen. Manchmal wünschte ich mir aber, dass dafür noch mehr Zeit wäre.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Meyer: Dass sich Patienten ausdrücklich bei uns bedanken, kommt häufig vor. Aber dass jemand gleich eine riesige Sahnetorte von einer örtlichen Konditorei in der Praxis vorbeibringen lässt, war schon einmalig. Das ganze Team hat sich super gefreut. Ein Patient aus Süddeutschland wollte so Dankeschön sagen. Wir hatten ihn während seines Aufenthaltes in Düsseldorf erfolgreich behandelt.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Meyer: Die beste Medizin gegen die meisten Erkrankungen – nicht nur im zahnmedizinischen Bereich – sind Vorbeugen und viel Bewegung.

Zur Person

Mittlerweile blicke ich auf über 25 Jahre Berufserfahrung als Zahnarzt zurück. Nach meinem Staatsexamen in Zahlheilkunde 1990 folgten ein kurzes Intermezzo als Stabsarzt bei der Bundeswehr und die Assistenzzeit. Seit 1993 bin ich in eigener Praxis in Düsseldorf niedergelassen. Ich übe meinen Beruf ausgesprochen gerne aus und liebe meine Geburtsstadt Düsseldorf.

Zur Praxis

In unserer Gemeinschaftspraxis, die ich zusammen mit meiner Frau, Dr. Antje Engemann-Meyer, in der Düsseldorfer Innenstadt betreibe, bieten wir das komplette Behandlungsspektrum einer modernen Zahnarztpraxis. Wichtig ist uns dabei immer eine ganzheitliche Sicht auf den Patienten. Deshalb suchen wir gezielt auch den Austausch mit Ärzten aus anderen Fachgebieten. Ein besonderes Anliegen ist uns zudem die möglichst frühe und behutsame zahnärztliche Behandlung von Kindern und Jugendlichen.

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