Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Dr. med. Stefan Duve

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Stefan Duve interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Dermatologe.

jameda: Herr Dr. Duve, was hat Sie motiviert, Dermatologe zu werden?

Herr Dr. Duve: Motiviert hat mich ein Aufenthalt in New York Ende der 80er Jahre, bei dem ich den damaligen Chef der Universitäts-Hautklinik der NYU Prof. Baer kennenlernte, welcher mich motivierte Dermatologe zu werden. Hinzu kam der in der damaligen Zeit beginnende Aufbruch der sogenannten ästhetischen Dermatologie, der in den USA und vor allem in New York begann.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Herr Dr. Duve: Am meisten Freude macht mir der tägliche Umgang mit meinen Patienten sowie die kontinuierliche Weiter- und Neuentwicklung von Behandlungsmethoden und Technologien, die wir unseren Patienten in der Praxis anbieten können. Die größte Herausforderung ist niemals nachzulassen, sich konstant weiterzubilden und trotz all der langen Erfahrung niemals leichtsinnig und überheblich bei den täglichen Behandlungen zu werden, auch wenn man sie noch so oft durchgeführt hat.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Herr Dr. Duve: Ich würde es nicht wirklich Vorurteile nennen, doch in der Zeit des Internets sind die Patienten grundsätzlich besser informiert. Was an sich natürlich eine sehr gute Sache ist. Jedoch meinen manche Patienten, sie sind besser informiert als der Arzt und begegnen der vorgeschlagenen Vorgehensweise mit Skepsis oder sogar anderen Behandlungsvorschlägen. Auch zuvor gelesene Bewertungen in Bewertungsforen und auf sonstigen Plattformen begegnen mir des Öfteren. Daher ist meiner Meinung nach vor jeder Behandlung ein ausführliches Beratungsgespräch unabdingbar.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Herr Dr. Duve: In einem solchen Fall muss sich der Patient einfach ganz sicher sein, dass er/sie die Behandlung und vor allem das in Aussicht gestellt Ergebnis wirklich haben möchte. Das gilt besonders für verschiedene Verfahren im ästhetischen Bereich. Ich sage oft zu meinen Patienten: „Sie werden mich die ersten ein bis zwei Wochen verfluchen, wenn Sie in den Spiegel schauen.“ Aber wenn die Erkrankung/das ästhetische Manko so sehr stören, dass man täglich daran denkt und sich teilweise sogar ein psychischer Leidensdruck aufbaut, dann lohnt sich der anfängliche Leidensweg. Weiterhin ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, die eventuellen vorübergehenden Nebenwirkungen immer ganz ehrlich und klar zu kommunizieren.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Herr Dr. Duve: Ich spreche den Patienten ganz direkt darauf an und kläre erneut über die eventuellen Folgen der Nichtbeachtung auf.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Herr Dr. Duve: Ich würde mehr Wert auf die Prävention von Erkrankungen wie beispielsweise Hautkrebs, Übergewicht etc. legen durch beispielsweise eine umfassendere und ausführliche Aufklärung, durch Schulungen, etc. Und auch vermehrt Anreize für die Patienten schaffen, die ungesunden Lebensgewohnheiten zu ändern bzw. ganz abzustellen.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Herr Dr. Duve: Trotz aller Erfahrung und Routine sollte man als Arzt immer wieder die eigenen Techniken, Therapieansätze und Diagnosen in Frage stellen sowie überprüfen. Es gehört auch dazu, den Patienten ganz genau zuzuhören und auch auf ungesagtes zu reagieren.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Herr Dr. Duve: Unsere Praxis wendet ständig neue Therapieverfahren und Geräte an, da meine Kollegen und ich rotationsmäßig weltweit an Kongressen, Weiterbildungen und Seminaren teilnehmen, um stets die neuesten Techniken zu kennen und diese letztendlich unseren Patienten zur Verfügung zu stellen.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Duve: Da gibt es so viele Anekdoten, dass der Platz hier leider nicht ausreichen würde. Angefangen bei einer damals 95-jährigen Balletttänzerin, die regelmäßig mit der Bahn aus Stuttgart zu Unterspritzungen zu mir anreiste, über eine Patientin die mich immer mit riesigen Blumensträußen bezahlen und „bestechen“ wollte bis hin zu einer Patientin mit Juckreiz am Rücken, die mir mitteilte, dass sie sich die verordnete Creme wegen der zu kurzen Arme immer mit ihrer Toilettenbürste auf den Rücken auftrug.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Duve: Man muss sich in seiner Haut wohl fühlen und diese Zufriedenheit auch nach außen ausstrahlen. Das geht für mich einher mit einem vorsichtigen Umgang mit der Sonne, einer gesunden Ernährung und etwas Sport, positivem Denken und Spaß am Leben.

Zur Person

Nach dem Studium der Humanmedizin erwarb Dr. med. Stefan Duve den Facharzt für Dermatologie und Allergologie mit Stationen in Davos, New York, Würzburg und München. Er ist als Experte für Haut- und Beautyfragen aus den Medien bekannt.

Zur Praxis

Das HAUT- UND LASERZENTRUM AN DER OPER ist die renommierte Gemeinschaftspraxis von Dr. med. Stefan Duve, Dr. med. univ. Wolfgang Niederdorfer und Dr. med. Hans-Peter Schoppelrey. Die Fachärzte sind Experten für alle Fragen der ästhetischen Medizin und der Diagnostik sowie Therapie von Hautkrankheiten.

Hautärzte | Hautärzte Berlin | Hautärzte Hamburg | Hautärzte München | Hautärzte Köln | Hautärzte Frankfurt