Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Dr. med. Peter Appel

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Peter Appel interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Arzt.

jameda: Herr Dr. Appel, was hat Sie motiviert, Chirurg zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dr. Appel: Ich bin Arzt geworden, weil mich die Funktionsweise des Körpers schon immer fasziniert hat. Während des Studiums und dann später in meiner Ausbildung habe ich festgestellt, dass die Chirurgie mit Ihren Anforderungen auch an das praktische und an die Geschicklichkeit mir große Freude macht und mir auch liegt. Deswegen bin ich dann auch diesen Weg weitergegangen.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?

Herr Dr. Appel: Meine Tätigkeit hat im Prinzip zwei Hauptschwerpunkte.

1. Die Chirurgie von Leisten- und Bauchwandbrüchen. Hierbei handelt es sich ja um die Operationen, die mit am häufigsten überhaupt vorkommen. Besonders wenn die Operationen minimal invasiv durchgeführt werden, ist es immer wieder schön zu sehen, wie schnell die Patienten sich von dem Eingriff erholen.
2. Die Proktologie. Dies ist ja ein schambehaftetes Thema, so dass viele Menschen erst ihre Scheu überwinden müssen, um die Themen anzusprechen. Dabei kann man vielen Menschen mit einfachen Maßnahmen helfen. Ich würde mir wünschen, dass mehr Informationen dazu in die Öffentlichkeit gelangen, damit klar wird, dass es sich um häufige Probleme handelt, die niemandem peinlich sein müssen.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Dr. Appel: Die Chirurgie lebt von unterschiedlichen Persönlichkeiten und Erfahrungen. Ich habe nicht ein einzelnes Vorbild, sondern immer versucht, mir das Positive meiner Lehrer und Kollegen anzueignen und daraus meinen eigenen Weg zu entwickeln.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Dr. Appel: Ich glaube, dass die Digitalisierung auch im Gesundheitswesen große Chancen bietet und erhoffe mir für die Zukunft davon Erleichterungen für die Praxis, aber vor allem auch für die Patienten.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Dr. Appel: Die größte Herausforderung nicht nur in meinem Fachgebiet, sondern im Gesundheitswesen generell, und speziell in der ambulanten Versorgung, wird sein, trotz der ständig steigenden Anforderung an Dokumentation und vieler bürokratischer Hemnisse, ausreichend Zeit für das Wesentliche – nämlich die Patientenversorgung – zu bewahren.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Dr. Appel: Viele Patienten kommen ja mit Ängsten und Sorgen – oder die Thematik ist Ihnen peinlich. Deswegen versuche ich die Situation durch eine ruhige, sachliche Kommunikation zu erleichtern und Ängste zu nehmen.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Dr. Appel: Es ist einfach immer wieder schön, wie viele Patienten nach oder auch schon während der Behandlung dankbar für die Hilfe sind. Der Kontakt zu den Patienten ist in der Praxis auch viel direkter und persönlicher, als ich das im Krankenhaus erlebt habe.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Appel: Nein, aber viele verschiedene, teilweise auch ganz kleine, vermeintlich alltägliche Dinge berühren mich täglich.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Appel: Viele Dinge im Leben können wir nicht selbst beeinflussen. Auch ob wir krank werden oder nicht liegt nicht immer in unserer Hand. Wir können aber beeinflussen, wie wir damit umgehen und auch versuchen, günstige Voraussetzungen zu schaffen, um gesund zu bleiben.

Dafür gibt es keine Geheimtipps, aber es gibt schon einfache Dinge, die jeder ohne große Mühe tun kann: Trinken Sie genug, mindestens 2 bis 3 Liter Wasser oder ungesüßte Getränke täglich. Ernähren Sie sich gesund, mit viel Ballaststoffen, und achten Sie auf ausreichend Schlaf und auf ausreichend Bewegung.

Zur Person

• geb. 1969 in Darmstadt
• verheiratet, zwei Töchter
• Studium Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt
• Facharztausbildung und Weiterbildung zum Viszeralchirurgen in Offenbach
• Leitender Oberarzt Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda
• Chefarzt im Mathildenhospital Herford und danach in der Asklepios Klinik Lich
• niedergelassener Chirurg in der Praxis seit 2014

Gastroenterologen | Gastroenterologen Berlin | Gastroenterologen Hamburg | Gastroenterologen München | Gastroenterologen Köln | Gastroenterologen Frankfurt