Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Dr. med. Alexandru Marinescu

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Alexandru Marinescu interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Hautarzt.

jameda: Herr Dr. Marinescu, was hat Sie motiviert, Hautarzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dr. Marinescu: Die Haut ist das größte Organ des Menschen, folglich kann sich eine Erkrankung großflächig ausbreiten. Ohne Erkrankungen anderer Organe kleinreden zu wollen, erzeugen Krankheitsbilder der Haut aufgrund ihrer Erkennbarkeit, Juckreizungen und Schmerzen einen hohen Leidensdruck bei Betroffenen.

Hierbei kann das soziale und berufliche Leben stark beeinträchtigt werden. Der dadurch entstehende Stress kann das Hautbild noch weiter verschlechtern, was zu einem Teufelskreis führen kann. Ich möchte verhindern, dass meine Patienten so leiden müssen, deshalb habe ich die Dermatologie gewählt. Außerdem ist die Haut sehr faszinierend. Durch Veränderungen der Haut lassen sich auch innere Krankheiten entdecken, außerdem verhält sich die Haut oft individuell von Patient zu Patient. Sie ist also in jeder Hinsicht eine Herausforderung, was meine medizinische Leidenschaft anspornt.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Herr Dr. Marinescu: Mein Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf klassischen und chirurgischen dermatologischen Eingriffen und Therapien. Das schließt alle Krankheiten und Beschwerden rund um die Haut ein. Das Besondere daran ist, dass das Krankheitsspektrum meiner Patienten sehr vielseitig ist. Da es sich jedoch immer um das gleiche Organ handelt, bin ich trotz Vielseitigkeit darauf spezialisiert, mit allem umgehen zu können. Auch auf die ästhetische Medizin, die vielen Menschen Selbstsicherheit und Lebensqualität schenkt.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Dr. Marinescu: Ja, ganz klassisch ist mein Vorbild meine Mutter, auch aus medizinischer Sicht. Sie ist ebenfalls Dermatologin, was mich automatisch schon in jungen Jahren geprägt hat.
Dermatologen sind meistens sehr vorsichtig, was die Haut betrifft. Das heißt, Sonnenbaden kam in unserer Familie nie in Frage. Aber nicht nur das, sie hat mir von ihrem Arbeitsalltag berichtet, von Krankheiten, Leidenswegen und medizinischen Vorgängen. Das hat mich schon immer inspiriert und interessiert. Das macht meine Mutter nicht nur zu einer hervorragenden Ärztin, sondern auch zu meinem Vorbild.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern?

Herr Dr. Marinescu: Neben meinen Mitarbeiter*innen, für die ich sehr dankbar bin, arbeite ich gerne mit neuen technischen Möglichkeiten. Neben Online-Terminen, die man heutzutage schnell und effizient ausmachen kann, bieten wir in der Praxis auchcomputerassistierte Hautkrebsvorsorge an.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Dr. Marinescu: Es ist leider auffällig, dass Hautkrebserkrankungen immer mehr zunehmen, daher wird das ein Thema sein, das weiterhin viel Investment bedeutet. Außerdem gibt es im ästhetischen Bereich Herausforderungen im Bezug auf Soziale Medien. Durch die höhere Auseinandersetzung mit Äußerlichkeiten wird meiner Meinung nach der Anspruch ‘schön’ zu sein größer.

Ich beobachte erfreulicherweise, dass die jüngere Generation zwar mehr ästhetische Eingriffe in Anspruch nimmt, sie aber ein natürliches Schönheitsideal verfolgt. Eine gesunde Haut ist ein Schönheitsideal, das ich gerne unterstütze. Man kann heutzutage mithilfe minimaler Eingriffe durch Spritzen eine schonende und natürliche Behandlung durchführen.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Dr. Marinescu: Meine Patient*innen loben an mir oft meine Geduld. Ich nehme mir Zeit, Krankheit und Möglichkeiten der Therapien ausführlich mit meinen Patient*innen zu besprechen.
Meine Devise ist: Wenn der Patient gut beraten, ausführlich informiert ist und sich wohl fühlt, lässt sich jede Krankheit besser bekämpfen.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Dr. Marinescu: Ich freue mich, wenn ein Patient/eine Patientin mit mir an einem Strang ziehen. Deshalb möchte ich die Patienten auch immer so gut wie möglich mit ins Boot holen. Jeder darf kritisch oder unsicher sein, aber am Ende des Tages sollten wir auf einen Nenner kommen und uns auf eine Therapie einigen. Man schafft am besten Lösungen, wenn Arzt und Patient*in im Team zusammenarbeiten.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Marinescu: Es gibt zum Glück viele, wodurch ich auch meine Energie als Arzt ziehen darf. Ich durfte zum Beispiel einen Patienten begleiten, der am absoluten Tiefpunkt stand, als er mich aufsuchte. Er leidet unter einer chronischen Hauterkrankung, die große befallene Stellen am Körper verursachte. Sein Selbstbewusstsein und Lebenswille litten extrem unter den Symptomen. Aufgrund Scham und Unverständnis von Freunden und Familien isolierte er sich immer mehr vom sozialen Leben. Auch beruflich wurde er von seinem Chef immer mehr auf das Abstellgleis verfrachtet.

Wir versuchten zusammen mehrere Therapiemöglichkeiten aus, manche hatte er bereits in der Vergangenheit durchführen lassen, ohne Erfolg. Doch letztendlich fanden wir eine individuelle und erfolgreiche Therapie, die seine Symptome stark abschwächte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er seine Lebensqualität wieder hatte. Als er mir davon berichtete, wurde mir wieder neu klar, warum ich diesen Beruf gewählt habe. Seine chronische Krankheit ist zurzeit stabil, unter Kontrolle und in regelmäßiger Beobachtung durch mich.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Marinescu: Kurz und knapp: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Falls man viele und aktive Leberflecken hat, kann ein regelmäßiges Haut-Screening oder ein jährlicher Ganzkörper-Hautcheck tatsächlich Leben retten, bzw. einen Leidensweg ersparen. Also mein Tipp: Behalten Sie Ihre Leberflecken so wie andere Hautveränderungen im Auge und besuchen Sie regelmäßig Ihren Dermatologen.

Zur Person

Was es über mich als Arzt zu sagen gibt, ist mit Sicherheit eins: Ich liebe meinen Beruf. Ich suche mir ständig neue Horizonte, die ich zu erreichen versuche. Ob es medizinische Weiterschulungen, technische Behandlungsmöglichkeiten oder organisatorische Erneuerungen in meinen Praxen sind, ich gebe immer mehr als 100 Prozent. Das mache ich zum einen, weil ich liebe, was ich tue, und zum zweiten für meine Patientinnen und Patienten, die mir ihr Vertrauen schenken.

Ich durfte von einer sehr guten Ausbildung profitieren und mein Wissen erweitern, indem ich meine Promotion zum Thema Hautkrebs absolvierte. Weiterhin sammelte ich, besonders in meiner Facharztausbildung, wichtige Berufserfahrung. Dazu gehörte zum Beispiel die Arbeit in der Fachklinik auf Sylt, bei der ich das gesamte Spektrum von schweren Hauterkrankungen Deutschlands zu sehen und zu behandeln bekam. Aber auch die Arbeit in einer Praxis in NRW schulte mich im Praxisalltag, bei dem ich viele besondere Menschen kennenlernen durfte.

Zur Praxis

Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass an jedem Standort sehr kompetente und sympathische Mitarbeiter*innen anzutreffen sind. Außerdem versuchen wir durch die Einrichtung, Atmosphäre und einen freundlichen Umgang einen angenehmen und entspannten Arztbesuch zu schaffen. Durch die geographische Anordnung der Praxen ist es außerdem möglich, für unsere Patient*innen immer nah und erreichbar zu sein. Es ist mein Wunsch, dass der Weg zu uns immer kurz, aber lohnenswert war.

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