Artikel 25/04/2020

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Christoph Kohler

Christopher Kohler Orthopäde & Unfallchirurg, Chirotherapeut, Akupunkteur
Christopher Kohler
Orthopäde & Unfallchirurg, Chirotherapeut, Akupunkteur
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Christopher Kohler interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Orthopäde.

jameda: Herr Kohler, was hat Sie motiviert, Orthopäde & Unfallchirurg zu werden?

Herr Kohler: Schon vor meinem Studium hatte ich die Motivation, einmal Orthopäde zu werden. Inspiriert wurde ich von meinem damaligen Orthopäden, einer großen und autoritären Erscheinung. Während meines Studiums habe ich mir vorgenommen, offen für alle Fächer der Medizin zu sein und wäre beinahe Kardiologe geworden. Als ich in meinem letzten Praktikum dann auf einer orthopädischen Station gearbeitet habe und sehr gut in den Ablauf eingebunden wurde, war mir klar: Das ist mein Fach!

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Herr Kohler: Am meisten Freude bereitet mir der enge Kontakt zu meinen Patienten auf ihrem Weg der Genesung. Bei uns findet immer eine Eins-zu-Eins-Behandlung statt, nur so kann ich sehen, ob meine angestrebte Behandlung erfolgreich ist. Denn gerade das ist das Ziel für mich als Behandler.

Genauso froh bin ich allerdings, von einem Patienten die Rückmeldung zu bekommen, wenn eine von mir verordnete Therapie nicht den gewünschten Effekt erzielt hat, um dann gemeinsam einen alternativen Weg einzuschlagen. Diese Patientenbindung ist einmalig und sehr erfüllend.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Herr Kohler: Häufig erlebe ich, dass Patienten sich positiv über die Wartezeit und die Behandlung in unserer Praxis äußern. Das lässt für mich Rückschlüsse zu, dass das nicht selbstverständlich ist.

Ich glaube, die Vorurteile, dass man beim Facharzt und insbesondere beim Orthopäden lange Zeit im Wartezimmer verbringt und anschließend beim Arzt kaum Redemöglichkeiten hat, halten sich hartnäckig. Das ist aber sehr oft nicht die Realität.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Herr Kohler: In solchen Situationen muss man einen Patienten wirklich motivieren und zum Dranbleiben an einer Therapie ermuntern. Oft sind Behandlungen auch und gerade für den Patienten mit Arbeit verbunden. Wenn man dann keinen schnellen Erfolg der Behandlung sieht, sinkt das Durchhaltevermögen. Hier helfen persönliche Gespräche, Kontrolluntersuchungen in angemessenen Abständen und natürlich die Erfahrung, die man als Behandler mitbringt.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Herr Kohler: Zunächst einmal möchte ich herausfinden, warum das der Fall ist. Gibt es Abneigungen, Probleme oder gar Schmerzen, die durch meine empfohlene Therapie ausgelöst werden? Auch hier ist nur das persönliche und vertraute Gespräch zielführend.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Herr Kohler: Ganz klar würde ich die Digitalisierung im Gesundheitssystem fördern und ausbauen. Wir Ärzte und alle, die im Gesundheitssystem arbeiten, verbringen einen sehr großen Anteil der Arbeitszeit mit der Dokumentation und anderen bürokratischen Dingen, sodass die Patientenversorgung oft in den Hintergrund gerät. Durch eine sinnvolle Digitalisierung könnte an vielen Stellen Zeit eingespart werden, die dann wiederum für die Patientenversorgung zur Verfügung stehen würde.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Herr Kohler: Jeder Mensch macht Fehler und jeder Mensch gibt seine Fehler ungern zu. Aber die Offenheit und Vertrautheit in der Arzt-Patienten-Beziehung sind für mich essentiell und dazu gehört auch, unangenehme Dinge anzusprechen und eventuelle Fehler einzugestehen. Und genau daran sollte die Ärzteschaft arbeiten. Natürlich gehört dazu auch die Akzeptanz des Patienten.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Herr Kohler: Wir verwenden beispielsweise zur Knorpelschutztherapie bei Arthrose aller großer und teils auch kleinen Gelenke die bewährte Hyaluronsäure. Seit kurzem bieten wir in unserer Praxis hier die Eigenblutbehandlung, kurz PRP (Plättchen-Reiches Plasma), als alternative Therapiemöglichkeit an. Die PRP setzen wir erfolgreich als eine schonende und nebenwirkungsarme Behandlung unter anderem bei Arthroseschmerzen und Sehnenentzündungen ein.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Kohler: Eins meiner Grundprinzipien lautet: Wer rastet, der rostet. Bewegung im richtigen Maß ist Therapie für viele orthopädische Erkrankungen. Schauen Sie sich außerdem in der Natur um, die Sie umgibt. Hier gibt es viele Heilmittel für zahlreiche Erkrankungen! Und: Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und hören Sie auf Ihren Körper.

Zur Person

Herr Kohler ist ein konservativ tätiger Orthopäde mit breitem Spektrum. Seine Ausbildung absolvierte er in der Unfallchirurgie, in der konservativen und operativen Orthopädie und der Tumororthopädie. Stets professionell und zugewandt nimmt er sich den Beschwerden seiner Patienten vollumfassend an.

Zur Praxis

Die rein orthopädisch-unfallchirurgische Praxis in Berlin Zehlendorf besteht seit 2015 und erfreut sich einer zunehmenden Bekanntheit und Beliebtheit. Die ganzheitliche und problemorientierte orthopädische Behandlung machen die Praxis aus. Bei Bedarf stehen Ärzte anderer Fachrichtungen im Haus oder in naher Umgebung zur Verfügung.

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