Team jameda
‘Ist das bösartig?’ Der Patient zeigt mit dem Finger auf eine Veränderung im Gesicht und schaut dabei sehr sorgenvoll aus. Keine Körperregion ist weniger auffällig als das Gesicht. Die Vorstellung, im Gesicht operiert zu werden, erzeugt nicht nur Unbehagen, sie erfüllt den Betroffenen mit Angst.
Die Einschätzung, ob eine Hautveränderung im Gesicht chirurgisch angegangen werden muss oder nicht klärt in der Regel der Hausarzt oder der Hautarzt (Dermatologe). Aber auch der Gesichtschirurg, der täglich derartige Befunde operiert, kann ein fundiertes Urteil abgeben. Zur Bestätigung, ob die Veränderung als gut- oder bösartig einzustufen ist, wird in den meisten Fällen eine Gewebeprobe entnommen. Diese wird in jedem Fall vom Histopathologen mit dem Mikroskop untersucht. Dieser Arzt beurteilt die Art und die Aggressivität der Zellen und teilt dem Chirurgen das Untersuchungsergebnis mit.
Der häufigste Tumor im Gesicht ist das Basaliom, auch Basalzellcarcinom genannt. Dieser Hauttumor hat den Vorteil, dass er nicht ‘streut’, also keine Absiedelungen oder Zweittumore im Körper bildet, aber auch er wächst kontinuierlich unaufhörlich. Ein sehr seltener, aber sehr böser Tumor ist das Melanom, das sich sehr leicht und aggressiv im ganzen Körper ausbreiten kann. Weitere Tumorarten sind zwischen diesen beiden Tumoren einzuordnen. Der Gesichtschirurg entscheidet über das weitere chirurgische Vorgehen.
Man unterscheidet in der Chirurgie zwischen einer speziellen Tumorchirurgie und der allgemeinen Chirurgie der Hautoberfläche. Bei tumorchirurgischem Vorgehen, gemeint sind bösartige Veränderungen der Haut, wird immer der Nachweis durch den Pathologen geliefert, dass sämtliche Tumorzellen, einschließlich Sicherheitsabstand, entfernt worden sind. Diese Aussage ist sehr wesentlich, da sie ein gravierendes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Methoden der Tumorentfernung darstellt. Zu diesen anderen Methoden zählen auch die Kältechirurgie (Kryochirurgie) und Salbenbehandlungen. Gutartige Tumore werden nach den Regeln der allgemeinen Hautchirurgie durchgeführt. Die Laserablatio ist eine, aus kosmetischer Sicht sehr anspruchsvolle, Methode für gutartige Hautveränderungen (s. Artikel ‘Augenlidkorrektur’).
Bedauerlicher Weise muss ein bösartiger Hauttumor radikal und ohne jede Rücksicht auf die Gesichtsstruktur entfernt werden. Das fällt auch dem Chirurgen nicht leicht, besonders dann, wenn der bösartige Tumor im Augenlid, in der Nasenspitze oder in der Oberlippe am Nasenflügelansatz sitzt! Wird die Geschwulst nicht radikal operiert, kann dies für den Patienten verheerende Folgen haben, der Totalverlust kompletter Strukturen im Gesicht, wie zum Beispiel die Nase oder ein Auge, können die Folge sein. Dies sei nur erwähnt, um die Bedeutung der korrekten Tumorchirurgie zu unterstreichen.
Nachdem der Hauttumor mit Sicherheitsabstand – ambulant im Tiefschlaf – nachweislich komplett entfernt worden ist, wird bei uns in einer zweiten Sitzung der entstandene Defekt ‘plastisch’ gedeckt. Mit dem Wort plastisch soll zum Ausdruck gebracht werden, dass das Operationsgeschehen nach einigen Monaten für den Außenstehenden nahezu verborgen bleibt. Um dieses Ziel zu erreichen, beachten wir drei Kriterien:
Um die Schnittführung im Gesicht unauffällig gestalten zu können, sind hin und wieder auch großräumige Präparationen erforderlich. Die Vermeidung von entstellenden Verziehungen der Haut im Gesicht, verursacht durch Narbenbildungen, erfordert viel Erfahrung und gilt besonders für die Augenlider, die Nase und die Lippen. So kann sich eine anfänglich große Sorge und Angst vor Entstellungen im Gesicht vor der ersten Operation schlussendlich in eine große Zufriedenheit Monate nach Abschluss der Behandlung verwandeln.
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