Eine Sekunde Unachtsamkeit und schon ist man über eine kleine Unebenheit im Boden gestolpert und stürzt. Um den Sturz abzufangen, stützt man sich aus Reflex mit beiden Armen und Händen ab.
Der Schweregrad der Verletzung hängt dabei von der Rasanz des Sturzes, der Fallhöhe, dem Körpergewicht, dem Alter des Patienten und dem Kalksalzgehalt des Knochens ab. In den meisten Fällen läuft der Sturz ‘glimpflich’ ab und es kommt zu keiner knöchernen Verletzung - das Handgelenk ist lediglich verstaucht.
Bei einer Verstauchung des Handgelenkes überdehnen sich die Gelenkkapsel und die anhängenden Bänder der Kollagenfasern. Zum Teil können einzelne Fasern zerreißen. Wird dabei auch ein kleines Gefäß zerstört, kann sich ein Bluterguss bilden.
Ist das Handgelenk verstaucht, sollte das PECH-Schema angewandt werden. Dabei sollte der betroffene Arm zunächst geschont werden (P = Pause). Dann empfiehlt sich lokale Kühlung durch einen Kälteträger, z.B. Gelpads (E = Eis). Um einer weiteren Anschwellung entgegenzuwirken, sollte der betroffene Arm elastisch gewickelt (C = Compression) und hochgelagert werden (H = Hochlagern).
Anschließend empfiehlt es sich, ein antientzündliches, schmerzstillendes Medikament und ein abschwellendes Homöopathikum einzunehmen und einen Salbenverband anzulegen.
Sollten sich die Beschwerden nicht rasch lindern, sollte ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie aufgesucht werden. Er führt eine körperliche Untersuchung durch und macht Röntgenaufnahmen, sodass knöcherne Verletzungen ausgeschlossen werden können.
Ist ein Bruch oder knöcherner Bandausriss ausgeschlossen, untersucht der manualtherapeutisch erfahrene Arzt, ob durch den Sturz Blockierungen ausgelöst wurden. Bei der Verstauchung des Handgelenkes ist häufig zusätzlich das handgelenknahe Ellen-Speichen-Gelenk blockiert. Nach einer Mobilisationsbehandlung dieses Gelenkes gibt der Arzt kurze manipulative Impulse, um wieder eine freie Gelenkfunktion herzustellen.
Zusätzlich behandelt der Arzt häufig mit einem physikalischen Verfahren, z.B. therapeutischem Ultraschall. Er steigert die Durchblutung im Kapselbereich und regt Heilungsvorgänge an.
Die unkomplizierte Verstauchung des Handgelenkes hat häufig eine Genesungsphase von zwei bis drei Wochen und heilt in der Regel folgenlos aus.
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