Team jameda
Es betrifft immer mehr Leute, auch schon in jungen Jahren. Der Schuh drückt, ich habe Schmerzen am „großen Onkel“.
Gemeint ist hier der Hallux valgus oder auch Großzehenballen. Warum sind aber viele Leute mit der Fehlstellung beschwerdefrei?
Oft ist nicht die Fehlstellung, sondern das gereizte Gewebe unter der Haut für die Beschwerden verantwortlich.
Der Stöckelschuh ist hier selten für die Verformung verantwortlich, oft ist es ein Nachlassen des Bindegewebes. Eine weitere Ursache zeigt sich am angeborenen Hallux jeuvnilus. Hier ist eine Fehlstellung im Grundgelenk der Großzehe Ursache für die Beschwerden.
In der Erstvorstellung ist eine Untersuchung beider Füße im Stand sowie des Unterschenkels notwendig. Eine Ganganalyse ist eine gute Erweiterung der Diagnostik für das Landen und Abstoßen des Fußes und der Darlegung von Druckpunkten.
Das Röntgenbild sollte in zwei Ebenen unter Belastung erfolgen, denn selten hat jemand im Liegen Beschwerden.
Zunächst sollten die konservativen Maßnahmen besprochen werden. Eine Einlagenversorgung ist durchaus sinnvoll. Auch wenn schon mal Einlagen verschrieben wurden, müssen sie auf jeden Fall nach einem Zeitraum von ca. vier bis sechs Wochen kontrolliert werden.
Eine propiozeptive Einlage kann auch eine sinnvolle Ergänzung sein, nur werden diese von den meisten Krankenkassen nicht übernommen. Diese Einlagen bietet auch nicht jedes Sanitätshaus an, informieren sie sich vorher im Internet über die Anbieter.
Die Physiotherapie bietet in den milden Formen der Hallux-Fehlstellung mit der Spiraldynamik eine mögliche Erweiterung der Therapie. Leider zahlen die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel keinen Zuschuss.
Als Nächstes sollen bequeme Schuhe getragen werden. Das Adjektiv bequem steht oft im Konflikt mit dem Wunsch nach modischen Schuhen. Der Einkauf sollte am Nachmittag erfolgen, da die Füße hier etwas „breiter“ sind als am Vormittag.
Eine Schiene ist nicht sinnvoll und zeigt keine Verbesserung, im Gegenteil, viele Patienten beschreiben eine Zunahme der Schmerzen.
Sofern die konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sind und der Patient weiter Beschwerden hat, sollten operative Möglichkeiten besprochen werden.
Es hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Operationsmethoden wurden verlassen, andere verfeinert. Aus einer ursprünglich unüberschaubaren OP-Vielfalt (ca. 150 verschiede Methoden) haben sich einige als sinnvoll und nachhaltig erwiesen. Die Methode wird nach dem Röntgenbild (Grad der Fehlstellung) und Stabilität der inneren Säule ausgesucht.
Alle Methoden beinhalten eine knöcherne Korrektur der Fehlstellung. Eine alleinige Entfernung des entzündeten Gewebes hat sich als nicht langfristig sinnvoll gezeigt.
Eine Heilung benötigt in der Regel um die sechs Wochen, eine Vollbelastung im Verbandschuh ist jedoch zeitnah nach der Operation möglich. Mit entsprechender Krankengymnastik und Lymphdrainage kann die Mobilität erleichtert werden.
Nehmen Sie auch Ihr Recht für eine Zweitmeinung in Anspruch. Ihr Orthopäde und Fußchirurg beratet sie gerne.
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