Dr. med. Eugen Gaiser
Orthopäde & Unfallchirurg, Physikalischer & Rehabilitativer Mediziner, Sportmediziner
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- Haglundferse: Konservative, operative und alternative Behandlungen
Die Haglundferse ist eine Variante des klassischen Fersensporns, bei dem die knöcherne Ausziehung jedoch nicht im Bereich der Fußsohle, sondern im Bereich der Fersenrückseite liegt. Neben der Schwellung und lokalen Druckschmerzen entsteht in der Regel zusätzlicher Druck durch normales Schuhwerk.
Die Diagnose stellt der Arzt durch die körperliche Untersuchung und ergänzt sie in der Regel durch eine Röntgenaufnahme der seitlichen Ferse. Ist der Patient vollständig beschwerdefrei, ist keine Therapie notwendig.
Bestehen jedoch Beschwerden, so muss geklärt werden, ob sie vornehmlich durch die Begleitentzündung im Sehnen-Knochenübergang oder überwiegend durch Raumeinforderung bedingt ist, die im Rahmen der knöchernen Ausziehung entstand.
Welche Therapie kommt zum Einsatz?
Bei der Therapie der Entzündung wird vornehmlich die fokussierte Stoßwellentherapie angewandt. Sie ist sehr effektiv, aber leider wird sie von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Eine Alternative ist die Röntgenreizbestrahlung der Ferse. Das ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Leider besteht hier eine nicht unerhebliche Strahlenbelastung.
Häufig wird diese Therapie mit einer Injektionstherapie durch Hyaluronsäure oder plättchenreiches Plasma (PRP) ergänzt. Die Injektion eines Kortisonpräparats ist in diesem Bereich wegen der möglichen Rissgefahr der Achillessehne verboten. In der Regel werden dabei drei bis fünf Sitzungen durchgeführt, wobei die Injektionen ultraschallgestützt erfolgen. Das verwendete Präparat (Hyaluronsäure oder PRP) wird dabei sehnennah und in den Schleimbeutel injiziert.
Stehen die Druckerscheinungen im Vordergrund, so kann man einen Therapie-Ansatz durch entsprechende Weichbettung des Rückfußes versuchen.
Wann muss die Haglundferse operiert werden?
Langfristig hilft oftmals nur die Operation. Dabei wird die Achillessehne in der Regel zunächst abgelöst, da man sonst nur ungenügend an die Haglundexostose gelangt. Sie wird dann mit einer Hochfrequenzfräse abgetragen. Dann wird die Achillessehne mit ein bis zwei Schrauben befestigt.
In der Regel ist eine Nachbehandlung in leichter Spitzfußstellung in einem Spezialschuh für sechs Wochen erforderlich. Zwischenzeitlich ist eine passive Krankengymnastik und eine Lymphdrainage unerlässlich. Danach muss zur weiteren Entlastung der Achillessehne für sechs Monate ein Fersenkeil im normalen Schuhwerk getragen werden.
Die Nachbehandlung der operativen Versorgung der Haglund-Exostose ist zwar langwierig, die Ergebnisse sind jedoch exzellent. Zusammenfassend kann man sagen, dass sowohl konservativ als auch operativ sehr gute Therapien zur Verfügung stehen. Die Operation sollte jedoch am Ende des Behandlungsspektrums stehen.
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