Auch Ärzte lernen nie aus. Manches hat man schon geahnt, aber nie so ganz beweisen können. Es ist jedoch schwer vorstellbar, dass das nächtliche Wasserlassen außer der psychischen Belastung durch Schlafunterbrechung weitere Risiken birgt.
Leider hat ein Hochdruckspezialist diese Befürchtungen auf dem Deutschen Nephrologenkongress 2016 bestätigt. In seinem Vortrag erklärte er, dass überdurchschnittlich viele Herzinfarkte und Schlaganfälle direkt morgens nach dem Aufstehen entstehen.
Aufstehen stellt man sich vor wie das Hochfahren eines Computers. Es heißt aber immer, dass ein Computer besser nie ausgeschaltet werden sollte, da ihn der Dauerbetrieb weniger stresse.
Wir brauchen jedoch unseren Schlaf, weshalb wir einmal täglich herunterfahren müssen. Morgens erfolgt dann der Neustart. Dass der Tagesschlaf ungesund ist, wussten schon die ayurvedischen Ärzte vor vielen tausend Jahren. Mittlerweile hat dies auch die Schulmedizin bewiesen.
Studien haben gezeigt, dass das nächtliche Aufstehen die so wichtige Erholung unseres Herz-Kreislaufsystems empfindlich stört. Der Blutdruck sollte nachts dippen. Damit ist gemeint, dass die nächtlichen Blutdruckwerte deutlich unter den Tageswerten sein sollten. Das Aufstehen aber jagt unser System in Sekunden wieder auf Tagesniveau. Damit ‘erkaufen’ wir uns auf Dauer viele negative Effekte und haben letztlich ein erhöhtes Risiko, schwere Herzinfarkte oder Schlaganfälle zu erleiden.
Wir wissen mittlerweile, dass ein ungesunder Schlaf andere schwere Erkrankungen nach sich zieht.
Herzrhythmusstörungen, Diabetes, hoher Blutdruck, Impotenz, chronische Störungen einzuschlafen und durchzuschlafen – Patienten können unter Umständen sogar schwere Depressionen entwickeln. Es ist ein Teufelskreis, den wir Ärzte dann nur schwierig durchschauen. Noch schwieriger ist es, das Kind dann wieder aus dem Brunnen zu holen.
Der behandelnde Arzt sollte versuchen, von seinem Patienten zu erfahren, was ihn nachts aus dem Bett treibt. Manchmal geben Betroffene zu, dass sie Angst davor haben, sich einzunässen. Es ist nicht einfach, darüber zu sprechen! Besorgen Sie sich bei Bedarf eine Vorlage oder ähnliches. Sie sollen es einmal ‘riskieren’, liegen zu bleiben.
Manchmal scheint es, dass die meistens unbegründete Angst nur durch Alkohol besiegt werden kann. Natürlich erklärt Ihnen Ihr Arzt auch, dass man seine Trinkmenge abends drastisch reduzieren sollte. Alkohol verschlechtert die Nierenfunktion, dadurch wird mehr Urin produziert. Bitte meiden Sie Alkohol aus diesem Grund!
Denken Sie einmal darüber nach!
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