Der Frühling steht schon in den Startlöchern und mit ihm die Flip-Flop- und Sandalen-Saison. Leider ist das nicht für jeden ein Grund zur Freude. Denn fast jeder Zweite leidet unter Fußpilz.
Sehr schnell kann sich daraus eine hartnäckige Nagelpilzerkrankung entwickeln. Ungefähr zwölf Prozent der europäischen Bevölkerung sind bereits betroffen, Tendenz steigend. Denn Fuß- und Nagelpilz sind zwar meistens harmlos, aber hoch ansteckend. Viele infizieren sich beispielsweise im Schwimmbad.
Deshalb eine Bitte an alle Betroffenen: Starten Sie möglichst sofort mit einer ärztlichen Behandlung. Dann können Sie nicht nur bis zum Sommer Füße und Fußnägel ohne Scham präsentieren, sondern auch die Ansteckung weiterer Personen vermeiden.
Onychomykose, auch Nagelmykose genannt, ist eine Infektion der Nägel durch Spross- oder Fadenpilze. Sie macht sich durch Verfärbungen und Verformungen bemerkbar. Meistens sind die Fußnägel betroffen, denn fast immer geht der Erkrankung ein Fußpilz voraus. Das Tückische: Er verursacht sehr oft keine größeren Beschwerden.
Die ersten Symptome sind lediglich kleine Hautschüppchen oder ein leichter Juckreiz zwischen den Zehen. Deshalb merken die Erkrankten häufig erst spät, dass etwas nicht stimmt. Erst wenn die Erkrankung auf die Nägel übergeht und sie sich in Farbe und Struktur verändern, gehen sie zum Arzt. In der Zwischenzeit sind der Ansteckungsgefahr keine Grenzen gesetzt.
Besonders gefährdet sind Menschen mit:
Die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu. Auch eine krankhafte Verengung der Arterien - die arterielle Verschlusskrankheit - kann dazu beitragen, dass die Pilze leichtes Spiel haben. Sie kommt öfters bei Rauchern oder bei Bewegungsmangel vor. Ebenfalls fördern Fußfehlstellungen oder häufiges Tragen von zu engen und luftundurchlässigen Schuhen sowie Synthetiksocken die Entstehung von Pilzen.
Unbedingt! Doch leider stellen wir immer wieder fest, dass die Hemmschwelle bei Betroffenen recht hoch ist. Dabei besteht gar kein Grund, sich zu schämen. Fuß- und Nagelpilz sind nicht auf mangelnde Hygiene zurückzuführen. Es handelt sich um eine Infektionskrankheit.
Übrigens heilt ein Nagelpilz nie von selbst. Je eher man ihn behandelt, desto schneller ist man ihn auch wieder los. Dafür sind aber die richtige Diagnose und die dazu passende Therapie entscheidend. Insofern empfehlen wir ausdrücklich einen Besuch beim Dermatologen, bevor man auf eigene Faust mit freiverkäuflichen Mitteln herumexperimentiert.
Keineswegs! Es gibt über 100.000 verschiedene Pilzarten. In der Dermatologie werden sie in drei Gruppen eingeteilt: Dermatophyten, Hefe- und Schimmelpilze, das sogenannte D-H-S-System. Nur eine Laboruntersuchung gibt Aufschluss darüber, um welche Pilzart es sich handelt. Manche Dermatologen haben sogar eigene Labore für die Pilzdiagnostik. So können sie eine Therapie ganz spezifisch auf die Erkrankung anpassen und dem Pilz gezielt zu Leibe rücken.
Oftmals reicht eine äußerliche Behandlung mit Salben, Cremes oder Spezialnagellacken aus, die ein Anti-Pilz-Mittel enthalten. In schwereren Fällen kann eine zusätzliche systemische Therapie mit Tabletten sinnvoll sein. Auch die Kombination topischer Antimykotika und Ultraschall zur Wirkverstärkung hat sich bewährt. Sehr gute Erfolge werden mit der Behandlung durch einen Diodenlaser erzielt.
Der Laser erwärmt den Bereich unterhalb des Nagels auf 55 Grad. Dadurch sterben die Pilzsporen ab. Die Behandlung tut nicht weh, man spürt lediglich die Wärme und ein Kribbeln.
Um den Nagelpilz vollständig loszuwerden, sind ca. vier bis sechs Behandlungen (manchmal auch mehr) nötig. Die ersten vier Behandlungen sollten im 14-tägigen Intervall stattfinden, die folgenden erst nach weiteren vier Wochen. Jeweils im Anschluss sowie zwischen den Behandlungen erhalten die Patienten zusätzlich ein äußerlich anzuwendendes Antimykotikum.
Leider ist der Erfolg nicht sofort sichtbar. Da das Nagelwachstum durch die Pilzinfektion gestört und verlangsamt ist, dauert es je nach Befall mehrere Monate, bis der Nagel wieder gesund nachgewachsen ist. Allerdings kann man mit dem Auflichtmikroskop erkennen, ob die Behandlung anschlägt.
Da es sich bei der Onychomykose um eine infektiöse Erkrankung handelt, werden die Kosten der Behandlung von den meisten privaten Krankenkassen übernommen. Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten für den Laser leider nicht.
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