Artikel 20/02/2015

Ganzheitliche Schmerztherapie - Was gehört dazu und wann wird es angewendet?

Team jameda
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Ganzheitliche Schmerztherapie befasst sich mit der Diagnostik und Therapie verschiedener Schmerzzustände. Akute Schmerzen wie z.B. Hexenschuss oder einfache Sportverletzung, bei denen die Ursache bekannt ist, können meist innerhalb kurzer Zeit und wenigen Behandlungen verbessert bzw. behoben werden. Chronische Schmerzen wie z.B. Rückenschmerzen oder rheumatische Erkrankungen sind meist komplexer und multifaktoriell bedingt. Nach erfolgter Diagnostik schließen sich häufig vielschichtige Therapiebausteine an. Im Folgenden werden die einsetzbaren Therapiebausteine erläutert:

  • Akupunktur

Akupunktur wird zur Behandlung vieler Schmerzsyndrome angewendet. Sie hat einen schmerzstillenden und muskelentspannenden Effekt, der über mehrere Tage anhalten kann. Zur Anwendung kommen die chinesische Körperakupunktur, die französische Ohrakupunktur und die neue Schädelakupunktur nach Yamamoto. Bei Ängsten vor Nadeln kann alternativ eine sanfte Druckmassage, die Akupressur, eingesetzt werden.

  • Neuraltherapie

Bei der Neuraltherapie werden homöopathische oder schmerzstillende Medikamente (Neuraltherapeutika) ins Schmerzgebiet oder in Triggerpunkte gespritzt. Ziel ist eine schnelle Schmerzreduktion.

  • Homöopathie

Homöopathische Arzneimittel werden eingesetzt, um dem Körper Informationen mit dem Ziel der Selbstheilung zukommen zu lassen. Es können einzelne, individuell ausgewählte Präparate oder Komplexmittel eingesetzt werden. Arnica und Rhus toxicodendron sind nur zwei Beispiele aus der Homöopathie. Diese können auch problemlos kleinen Kindern oder sehr empfindlichen Personen verabreicht werden.

  • Heilpflanzenkunde

Eine Vielzahl von Heilpflanzen besitzen schmerzstillende, entspannende und entzündungshemmende Wirkungen. Diese können oral eingenommen oder lokal auf die schmerzende Stelle aufgetragen werden. Beinwell, Teufelskralle und Boswellia kommen besonders oft zum Einsatz.

  • Physikalische Therapie

Je nach Ursache können Wärme- oder Kälteanwendungen eingesetzt werden. Auch Anwendungen nach Kneipp oder Bewegungsbäder in Thermalwasser haben sich bewährt.

  • Bewegungstherapie

Bei vielen Schmerzsyndromen wird leichte Bewegung in Form von Nordic Walking, Schwimmen oder Radfahren empfohlen. Sportliche Tätigkeit weckt die Lebensgeister und aktiviert den Kreislauf. Ein individuelles Übungsprogramm kann durch Dehnung und Stärkung der Muskulatur für mehr Stabilität sorgen.

  • Chiropraktik

Diese Methode wird bei Funktionsstörungen der Gelenke und Wirbelsäule eingesetzt. Durch Mobilisierung werden Blockierungen gelöst und die Beweglichkeit verbessert. Meist werden sanfte, schmerzarme Techniken angewandt.

  • Ausleitungsverfahren

Die Blutegeltherapie ist ein traditionelles Verfahren, das bei chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen, aber auch bei Schmerzzuständen unklarer Genese eingesetzt wird. Ein bis zwei Mal im Monat können sechs bis zwölf Blutegel auf die Schmerzregion gesetzt werden. Zumeist stellt sich die gewünschte Besserung zeitnah zur Behandlung ein. Die Schröpftherapie lockert muskuläre Verspannungen und löst Verklebungen im Bindegewebe.

  • Infusionskonzepte

Bei starken Schmerzen kommen Infusionen mit Natriumbikarbonat, B-Vitaminen, Magnesium oder homöopathischen Mitteln zum Einsatz. Diese werden individuell zusammengestellt.

  • Entspannungsverfahren

Um Stress gezielt abbauen zu können und die Schmerzverarbeitung zu unterstützen, werden Verfahren wie autogenes Training, Muskelrelaxation nach Jacobson, Yoga oder Tai Chi empfohlen.

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