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Als Ganglion oder Überbein bezeichnet man eine Gelenkkapsel oder eine Sehnenscheide, die aussackt. In der Regel wölbt sich die Aussackung über das Hautniveau und festigt sich dort als prallelastische Raumforderung. Erfahren Sie, welche Symptome auftreten, wann eine OP notwendig ist und wie die Nachsorge aussieht.

Welche Symptome sind für ein Ganglion typisch?

Typische Stellen sind

  • das handrückenseitige Handgelenk
  • der streckseitige Ellenbogen
  • der Fußrücken
  • die Kniekehle

Sehr häufig auftretende Ganglien haben sogar einen Eigennamen, wie z.B. die sogenannte ‘Bakerzyste’ in der Kniekehle.

Ganglien können erbsen- bis orangengroß werden. Normalerweise werden sie nicht bösartig.

Je nachdem wie groß das Ganglion wird und wo es sich befindet, treten Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auf. Bei sehr großen Ganglien können sogar Nerven und Gefäße zusammengedrückt werden.

Wie entsteht ein Ganglion und wie wird es behandelt?

Bei einem Ganglion ist meist ein Gelenk chronisch gereizt. Dieser Reizzustand kann bedingt sein durch

  • Knorpelschäden
  • rezidivierende Einklemmung eines Meniskusschadens
  • eine generalisierte Verschleißerkrankung
  • freie Gelenkkörper
  • ein rheumatisch-entzündliches Geschehen

Gelegentlich heilt es auch spontan ab, z.B. wenn es bei besonderer Anstrengung platzt.

Daneben besteht die Möglichkeit, das Ganglion unter Ultraschallkontrolle abzupunktieren und zwischen die Ganglienwände ein Kortisonpräparat zu injezieren, sodass das Ganglion verkleben kann.

Bei sehr langen Krankheitsverläufen ist eine Operation erforderlich. Sie kann offen oder endoskopisch durchgeführt werden. In der Regel wird ein örtliches Betäubungsverfahren eingesetzt und der Eingriff ambulant durchgeführt. Nur bei sehr großen Ganglien, die auch auf Nerven und Gefäße drücken, wird oftmals eine Allgemeinnarkose mit meistens zwei Übernachtungen erforderlich.

Je nach Größe, Lokalisation und Nähe kann sich die OP-Zeit auf 15 bis 30 Minuten belaufen. Bei der Operation bestehen die üblichen OP-Risiken, wie Nachblutungen, Nervenverletzungen, Wundheilungsstörungen und Infektionen. Eine besondere Ruhigstellung mit einer immobilisierenden Schiene ist nicht erforderlich. Meistens darf das Gelenk nach der Operation sofort wieder voll belastet werden, sodass Krücken nur selten erforderlich werden.

Eine besondere Nachbehandlung ist in der Regel nicht nötig. Bei tiefliegenden Ganglien, die von Sehnenscheiden der Beugesehnen ausgehen, kann manchmal Ergotherapie notwendig werden.

Die Genesungszeit beträgt zwischen zwei und drei Wochen. Bei einer mittelschweren Tätigkeit beläuft sich die mittlere Arbeitsunfähigkeit auf drei Wochen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die operative Ganglienentfernung ein äußert komplikationsarmer Eingriff ist. Einziger ‘Wermutstropfen’ ist, dass bis zu 20 % der operierter Ganglien wiederkommen.

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