Das jameda-Interview: 6 Fragen an Frau Stephanie Fesl

Heilpraktiker haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Stephanie Fesl interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Heilpraktikerin.

jameda: Frau Fesl, was hat Sie motiviert, Heilpraktikerin zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Frau Fesl: Medizin hat mich schon immer fasziniert und interessiert. Schon als junger Mensch habe ich mich mit dem komplexen Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele beschäftigt und erste freiwillige Praktika im Gesundheitswesen absolviert.

Mein Lebensweg führte mich beruflich aber zunächst ins Management großer TV-Produktionen. Doch losgelassen hat mich der Wunsch, im Bereich der Medizin tätig zu werden, nie. So begann ich nebenberuflich ein Studium der Psychologie und im Anschluss die Ausbildung als Heilpraktikerin.

Die Liebe zur Traditionellen Chinesischen Medizin entwickelte sich bereits sehr früh, da ich selbst sehr gute Erfahrungen mit dieser Art von Behandlung machen durfte. Mein zweiter Schwerpunkt, die Arbeit mit meinem Therapiepferd Lilly, war eine logische Konsequenz aus über 30 Jahren Erfahrung mit Pferden und meinen medizinischen Ausbildungen. Eine wunderbare Kombination, die sich hervorragend ergänzt.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?

Frau Fesl: Ich habe in meinem Berufsleben im Management oft gesehen, was Stress mit unserer Seele und unserem Körper anrichten kann. Während meiner Ausbildung als Heilpraktiker absolvierte ich ein mehrmonatiges Praktikum in einer internistischen Praxis und erlebte dort tagtäglich die Auswirkungen unseres hektischen Alltags.

Mein Schwerpunkt liegt darin, die Menschen wieder in Balance zu bringen und ihre Beschwerden zu lindern. Viele chronische Schmerzen, Schlafstörungen oder Erschöpfungszustände können wunderbar mit Akupunktur und anderen Heilverfahren behandelt werden. Und bei manchen Patienten hilft mir mein Pferd Lilly als Coach.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Frau Fesl: Ja, das gibt es. Ein sehr guter Freund ist Arzt mit Leib und Seele. Er ist einer dieser Ärzte, der sich wirklich um seine Patienten sorgt und kümmert und sie als Einheit von Körper, Geist und Seele betrachtet. Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Heilpraktikern kann wunderbar harmonieren und für die Patienten ein Maximum an Therapie bedeuten, wenn sich die richtigen Menschen treffen. Diese Offenheit seitens der Schulmedizin für die wertvolle Arbeit von uns Heilpraktikern bewundere ich sehr.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Frau Fesl: Ich würde mich sehr freuen, wenn die Regierung die Zusammenarbeit der einzelnen Bereiche (Ärzte, Heilpraktiker, Physiotherapie und Psychotherapie) und zum Wohl der Patienten verbindet.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Frau Fesl: Ich denke, dass ein entscheidender Faktor die Zeit ist. Ich nehme mir einfach wirklich viel Zeit für meine Patienten und bin in dieser Zeit auch 100 % auf sie konzentriert.

Meine Patienten sagen mit immer wieder, dass sie sich mit ihren Sorgen und Problemen bei mir ernst genommen fühlen. Dass ich so lange mit ihnen arbeite, bis sie sich wirklich besser fühlen. Der zweite Punkt ist, dass ich einfühlsam und empathisch bin und immer auf Augenhöhe mit meinen Patienten kommuniziere. Ein respektvoller und warmherziger Umgang ist mir sehr wichtig.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Fesl: Ja das gibt es. Ich hatte eine kleine, sehr kranke Patientin, die nach einem Unfall im Wachkoma lag. Gemeinsam mit den Eltern haben wir uns entschlossen, sie mit zu meinem Therapiepferd zu nehmen.

Als das kleine Mädchen auf dem großen Pferderücken lag, hat sie mit einer Hand das Pferd am Hals gestreichelt. Das war und ist für mich ein Moment, in dem ich mir dachte: Das, was du hier tust, das macht Sinn.

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