Der Kopf kreiert Gedanken, die wiederum Emotionen im Körper auslösen.
Wenn sich Gedanken wiederholen wie eine Schallplatte, die hängen geblieben ist, entsteht ein Körpergefühl, das Angst-Patienten häufig so beschreiben:
„Es fühlt sich an, als ob etwas Druck auf meine Brust ausübt.“ Das geht einher mit Atemnot, weil flach und hektisch geatmet wird. Der Puls beschleunigt sich und der Blutdruck steigt. Der Körper bereitet sich vor wie auf eine reale Flucht- oder Kampfsituation. Diese essenziellen Lebensparameter werden aus unserem archaischen Reptilienhirn gesteuert. Das analytische Denken, das uns Kontrolle über die Situation geben könnte, ist abgeschaltet.
Die gute Nachricht: Eine Therapeutin / ein Therapeut kann mit beruhigenden Worten und eigener verlangsamten, tiefen Atmung erreichen, dass sich die fehlgeleitet Steuerung im Reptiliengehirn des Patienten „anhängt“ und so eine Beruhigung eingeleitet wird. Dann erfolgen Anweisungen zum Atmen, die zudem die volle Aufmerksamkeit binden und von den ursprünglichen Gedanken wegführen. Wenn Berührung als passend erscheint, wird eine Hand auf den Rücken in Höhe der BWS gelegt, ein Anlehnen an stützende Hände angeboten.
Soweit die Akutintervention, wie sie auch immer wieder in der fortlaufenden Behandlung eingebaut wird.
In den Jahrtausende alten Schriften des Ayurveda werden die körperlichen Folgen beschrieben, die die heftige Erregung des Geistes auslöst: eine Störung des Gleichgewichts der Bioenergien mit einer Erhöhung des Vata-Doshas. Dies wirkt sich auf das Nervensystem, das Hormonsystem, die Atmung / Herz-Kreislauf und die Verdauung aus.
Sattva fördern | Rajas reduzieren | Tamas vermeiden |
Sattva stützt sein Selbst durch sich selbst.
Freiheit von Anhaftung an Dinge und Menschen; Unterscheidungskraft, Geduld, Erkenntnis, Entschlossenheit, Erinnerungsvermögen, Wahrhaftigkeit, Rechtschaffenheit |
Der von Rajas Bestimmte wird durch Andere gestützt.
Gefangen in der Dualität von Anhaftung (haben wollen) und Abneigung (nicht mögen), daraus resultieren wechselnde Stimmungslagen; Unruhe, Erregbarkeit, Ungeduld, Ichbezogenheit, Hochmut, Wut und Zorn |
Der von Tamas bestimmte Mensch kann nichts (er)tragen
Antriebslosigkeit, Trägheit, Widerstand, Einsichtslosigkeit, Unwissenheit, Unterdrückung der Unterscheidungskraft (wie im Nebel stehen), Täuschung |
Sattvische Speisen müssen grundsätzlich immer frisch, möglichst in Bio-Qualität und auch frisch zubereitet sein. Hohe Sattva Anteile bieten Getreide wie Einkorn, Dinkel, Ur-Weizen und Reis, Hülsenfrüchte wie Mung Dal, süße Früchte, Gemüse, das an der Oberfläche und nicht im Erdreich wächst, Nüsse von Bäumen wie Mandeln, Pistazien, frische Milchprodukte und Honig.
Auf Fertiggerichte, Fleisch, Kaffee, Schwarztee, Brot, Alkohol und andere fermentierte Speisen oder Getränke sowie zuckerhaltige Softdrinks süße Riegel sollte vollständig verzichtet werden.
Bei erhöhtem Vata entsteht leicht ein Strukturverlust. Deshalb ist eine **feste Tagesstruktur **wichtig. Das betrifft ungefähr gleiche Uhrzeiten für Aufstehen, die drei leichten, aber nährenden Mahlzeiten und das Zubettgehen. Darüber hinaus: Entwicklung von hilfreichen Ritualen (z. B. Atemübungen in der Natur, Yoga-Asanas, Entspannungsübungen) und Einführung in meditative Praktiken.
Die Fernhaltung von medialen Katastrophen und aufwühlenden Filmen versteht sich von selbst.
Übungen zur Differenzierung der „Angst“ hinsichtlich des Kontextes (Situation, Ort, Zeit) und Erlernen der Perspektive des stillen Beobachters dieser Angst, um Distanz zu schaffen. Diese werden eingebunden in eine gesprächsorientierte Therapie und klassische Traumatherapie. Systemische Aufstellungen unterstützen ein autonomes Selbst, das ganz sattvisch seinen Wert in sich trägt.
Nachdem das Mikrobiom im Darm in Ordnung gebracht wurde, werden psychoimmunisierende Medikamente wie Withania somnifera (Ashwaganda) und Bacopa monnieri (Brahmi) gegeben. Im Zusammenspiel wird in Darm und Gehirn wieder für ausreichend Serotonin und Dopamin gesorgt. Stressinduzierte Anpeitscher-Hormone wie Adrenalin und Cortisol werden dagegen reduziert.
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