Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau E. Libby Op den Rhein interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Heilpraktikerin für Psychotherapie.
jameda: Frau Op den Rhein, was hat Sie motiviert, Heilpraktikerin für Psychotherapie zu werden?
Frau Op den Rhein: Ich bin bereits seit 1983 als Tierheilpraktikerin selbstständig und begleite seitdem viele Patienten - mit Herrchen und Frauchen. 1994 schaffte ich mir ein ganz besonderes Gerät an, was dazu führte, dass wir zu zweit oder zu dritt neben dem Vierbeiner, während der Anwendung, sitzen konnten. So erfuhr ich noch mehr über die Menschen, die meine haarigen Patienten begleiten. Diese Erfahrung führte dazu, dass ich nicht nur Tieren, sondern auch gerne Menschen helfen wollte. So fing ich 2006 an, mich auch in diesem Bereich fortzubilden.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Frau Op den Rhein: Die Freude meiner Patienten, wenn Sie erkennen, auf dem Weg der Gesundung zu sein, wenn Sie Gutes neu entdecken. Ich biete menschliche individuell lösungsorientierte Unterstützung zur Selbsthilfe - insbesonders gerne bei anspruchsvollen Fällen.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Frau Op den Rhein: Es gibt zwei große Themenbereiche. 1. Das Vorurteil einiger Patienten, die meinen, die Therapie verheimlichen zu müssen, aufgrund der ‘Sorge’ in der Gesellschaft als nicht ‘normal’ zu gelten. Gerade in der heutigen Zeit gehen immer mehr ‘normale’ Menschen auch zur Therapie, um auf diese Weise besondere Situationen, wie z.B. erworbenen Ängste, Mobbing, chronische Schmerzen, plötzliche Todesfällen, etc. schneller überwinden zu können. 2. Das Hypnose ein Mittel ist, um Menschen zu steuern. Im hypnotischen Bewusstseinszustand weiß jeder Patient, was geschieht und tut auch nur das, was er möchte. Natürlich hört er auch immer die Stimme des Therapeuten (in dem Fall auch Reiseleiter) und kann darauf antworten (Rapor), wodurch eine heilsamer Dialog (anbieten von Metaphern) mit seinem Unbewussten möglich ist.
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jameda:** Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Frau Op den Rhein: Über die Dinge, die diesbezüglich auftreten, zu reden - oft kann ich hilfreiche Tipps weitergeben.
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jameda:** Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Frau Op den Rhein: Zuerst spreche ich es humorvoll an und weise auf mögliche Folgen hin, kommt es jedoch weiterhin vor, folgen im Rahmen der Therapie sinnvolle Schritte.
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jameda:** Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Frau Op den Rhein: Ich würde auch alternative Behandler/-innen und Therapieformen in die GKV aufnehmen und diese für Patienten freundlicher gestalten.
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jameda:** Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Frau Op den Rhein: Die Frage finde ich etwas ungünstig formuliert - ich finde Menschen, die im Heilgewerbe aus Liebe zum Beruf tätig sind, sollten zusammenhalten. Darum sollten nicht nur die Ärzte verbesserungswürdig sein. Ich finde, man sollte in unserer Sparte viel mehr Wert auf Humanität, Reflektion, regelmäßige Fortbildungen und die Weiterentwicklung von Heilweisen legen.
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jameda:** Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Frau Op den Rhein: Ja, breit gefächert und regelmäßig. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt in meiner Praxis.
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jameda:** Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Frau Op den Rhein: Es gibt regelmäßig Situationen; da fällt mir die Auswahl sehr schwer; so wähle ich eine Situation die ich ganz zu Beginn meiner Selbstständigkeit erleben durfte. Eine Patientin mittleren Alters, der man ihren Leidensweg schon ansah, kam zur Tür herein. Sie musterte mich erst einmal gründlich und sagte dann: „Endlich ein Mensch!’.
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jameda:** Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Frau Op den Rhein: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, lassen Sie sich gegebenenfalls von Fachleuten unterstützen. Niemand kann alles und darum ist es gut, in besonderen Situationen, Spezialisten aufzusuchen. Wählen Sie den Menschen aus, bei dem Sie sich nach einem Erstgespräch am wohlsten fühlen.
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