Team jameda
Allein schon der Anblick von abgekauten Nägeln vermittelt oft den Eindruck von körperlichem und seelischem Schmerz. Welche Ursachen das Fingernägelkauen haben kann und wie man es wieder loswird, erklärt dieser jameda Gesundheitstipp.
Ursachen: Nervosität, Angst, Stress und falsche Vorbilder
Das Abknabbern der Fingernägel (Onychophagie) kann eine vorübergehende schlechte Angewohnheit sein, die relativ harmlos ist. Es können aber auch ernste seelische Störungen dahinter liegen. Als medizinische Diagnose wird Onychophagie unter „Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend“ eingeordnet, wo auch z. B. Daumenlutschen, exzessive Masturbation und Nasebohren aufgeführt sind. Zu den Ursachen zählen Nervosität, Angst, Stress, falsche Vorbilder und Verhaltensstörungen, die eine Selbstverletzung beinhalten.
Die verletzte Haut ist empfänglich für Keime
Abgekaute Fingernägel sind kurz oder gar nicht mehr vorhanden, oft wird die Nagelhaut auch mit abgeknabbert. Die Haut fängt an zu bluten, sie kann sich entzünden, Schmerzen treten auf. In die verletzte Haut können leicht Keime eindringen, z. B. entwickeln sich leicht virusbedingte Warzen. Viele Betroffene kauen über Jahre, wodurch der Nagelwuchs nachhaltig gestört werden kann.
Die Ursache des Nägelkauens sollte ergründet werden
Je nach Ursache wird das Nägelkauen auf unterschiedliche Weise angegangen. Schauen sich Kinder das Kauen von Kameraden ab oder beißen sie nur gelegentlich, z. B. in Leerlaufphasen, kann man die schlechte Angewohnheit meist leicht wieder loswerden. Dazu sollte das Kind über die unschönen Folgen des Kauens aufgeklärt werden und in kritischen Phasen darauf aufmerksam gemacht werden. Ernstere Gründe brauchen andere und intensivere Maßnahmen. So sollten z. B. schwelende Konflikte gelöst werden und dadurch Angst und Stress abgebaut werden. Entspannungsmethoden wie Yoga, Autogenes Training oder Meditation helfen, innere Ruhe zu erlangen. Überschüssige Energie, die vor allem bei Kindern über das Nägelkauen frei wird, kann durch Sport und Bewegung umgeleitet werden. Das Habit-Reversal-Training ist eine Methode, mit der man nervöse Verhaltensgewohnheiten schrittweise abtrainieren kann. Dabei werden u. a. andere Bewegungen gefunden, die statt des Nägelkauens ausgeführt werden, z.B. die Hand zur Faust ballen oder einen Massageball kneten. Seelische Störungen, die mit einer Selbstverletzung einhergehen, bedürfen einer psychotherapeutischen Behandlung.
Ohne Kauen durch den Tag:
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