Artikel 29/11/2019

Fettleber-Erkrankungen (NAFLD): Ursachen & 5 Tipps zur Behandlung

Prof. Dr. med. Julia Seiderer-Nack Internist, Akupunkteur, Ernährungsmediziner
Prof. Dr. med. Julia Seiderer-Nack
Internist, Akupunkteur, Ernährungsmediziner
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Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (non-alcoholic fatty liver disease; NAFLD) ist mittlerweile eine echte Volkskrankheit – etwa 30-40 % der westlichen Bevölkerung sind im Erwachsenenalter davon betroffen, Tendenz steigend.

Wie entsteht eine Fettleber?

Wie der Name schon sagt, ist die häufigste Ursache der Fettleber nicht Alkohol, sondern unser ungesunder Lebensstil.

Unsere Ernährungsgewohnheiten und mangelnde Bewegung können unserem wichtigsten Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan ganz schön zusetzen. Sie führen auch zu mehr und mehr Fettpölsterchen in der Leber.

Und diese Fettablagerungen in der Leber sind alles andere als harmlos: Hier werden die Weichen für Entzündungs- und Stoffwechselprozesse gestellt, die das Risiko für Leberzirrhose, Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöhen.

Was also tun, wenn Stoffwechsel und Vitalität in der Fettleberfalle sitzen?

Ran an den Leberspeck! Denn eine Fettleber ist nicht in Stein (bzw. Fett) gemeißelt, sondern mit der richtigen Ernährung und Lebensweise oft umkehrbar, also reversibel.

Damit die Leber ihre Fettdepots wieder loswerden kann, braucht es eine nachhaltige Ernährungsumstellung mit lebergesunder Vitalkost: weniger Kohlenhydraten und Fruktose, mehr Eiweiß und gesunde Fette und mehr körperliche Aktivität und Bewegung.

5 Tipps für Ihre Leber

  1. Vorsicht Fruktose: Industriell hergestellter Fruktosesirup, der in Softdrinks, Erfrischungsgetränken und Fertignahrung für viel süßen Geschmack sorgt, blockiert nicht nur unsere Sättigungshormone, sondern erhöht auch die Fettproduktion in der Leber.
  2. Weniger Kohlenhydrate: Eine Low-Carb-Ernährung sorgt für eine bessere Wirkung des Insulins. Dadurch kann sich die Speicherfunktion der Leber erholen und der Glucose-Stoffwechsel kommt wieder ins Gleichgewicht. Eine vierwöchige Kalorien- und Kohlenhydratreduktion kann helfen, die Leber wieder zu revitalisieren.
  3. Mehr „gutes“ Fett: Fettleber heißt nicht Verzicht auf Fett – aber bitte Verzicht auf das falsche Fett. Meiden Sie Transfette und gesättigte Fette, die vor allem in Backwaren, Fertigprodukten und Fast Food enthalten sind. Anti-entzündliche Fette wie Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Lein- und Rapsöl oder Seefisch) sind dagegen in der Leber herzlich willkommen.
  4. Runter vom Sofa: 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche mit moderatem Ausdauer- und/oder Krafttraining bringen die Fettdepots der Leber ins Schwitzen.
  5. Kaffee: 3-4 Tassen Kaffee pro Tag schützen Ihre Leber vor Fibrose, also einem bindegewebigen Umbau.

Fazit

Grundsätzlich gilt: Eine Fettleber ist kein harmloser Zufallsbefund, sondern gehört in regelmäßige ärztliche Kontrolle. Wird die Erkrankung jedoch rechtzeitig erkannt und behandelt, können bleibende Schäden an der Leber verhindert werden. Auf diese Weise kann auch das Risiko für Diabetes und Herzinfarkt gesenkt werden.

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