Team jameda
Wir wollen es alle ‘gut’ machen. Das ist die Grundlage für ein soziales Leben. Wir kompensieren Fehler, wo wir sie wahrnehmen. Wir setzen uns ein und helfen anderen, ihre Sache ebenfalls ‘gut’ zu machen.
Dahinter liegt ein mehr oder weniger unbedingtes Bestreben nach Anerkennung. Anerkennung, die mir bei all meinem Einsatz aber versagt bleibt und nicht erfüllt wird.
Was bleibt: Ich strenge mich noch mehr an mit dem Risiko, in einen Teufelskreis zu geraten. Ob meine Ziele dabei angemessen oder realistisch sind, ist zweitrangig. Es ist mein innerer Antrieb, der mich zu größeren, erschöpfenden Anstrengungen antreibt.
Die Folgen sind im weiteren Verlauf eine fundamentale seelische und emotionale Erschöpfung. Der Verlust der Sinnhaftigkeit meines Lebens, vollständiger Rückzug aus der Gemeinschaft bis hin zu Abhängigkeit oder Sucht.
Psychiatrische Symptome können sein:
Neurobiologisch wird das Nervensystem durch vermehrte Stresshormone wie z.B. Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol und Zucker beschädigt. Dabei können die Funktionen von Synapsen, also Verbindungen zwischen den Nervenzellen, stark beeinflusst werden.
Eine gute Psychotherapie, bei der auch die biographische Entwicklung betrachtet wird, und eine abgewogene Therapie mit Arzneimitteln wie Antidepressiva ist in der Regel zu empfehlen.
Hier muss insbesondere darauf geachtet werden, nicht irgendwelchen Dogmen zu verfallen. Beispielsweise setzen sich manche Patienten darauf fest, grundsätzlich nicht mit chemischen Mitteln zu arbeiten.
In der Psychotherapie können beispielsweise drei Achsen betrachtet werden:
1. Was ist mein Lebenssinn, welche sind meine Werte?
Die überwiegende Orientierung ist meist leistungsbezogen, daraus beziehe ich meinen Selbstwert.
Über das ‘Tun’ hinaus gibt es aber auch etwas Weiteres, das mir erhalten bleibt, auch bei Misserfolg: Das Sein.
Was ist das Sein? Das Sein orientiert sich nicht an Handlungen, Erfolgen, Planungen oder Strategien. Es orientiert sich an der Wahrnehmung meiner Selbst. Der Wahrnehmung, dass ich bin. Und dass ich in allem, was ich tue, es so gut mache, wie ich es vermag. Und dass ich mich deshalb unbedingt akzeptieren kann.
2. Wie ist meine Persönlichkeit und mein Charakter strukturiert?
Welche Einflüsse haben mich geprägt und wie bringe ich mich dadurch zum Ausdruck?
3. Über welche Fertigkeiten (‘Skills’) verfüge ich? Was weiß ich über bestimmte Dinge und über mich?
Diese drei wesentlichen Aspekte werden in der Therapie angesprochen, geklärt und Neugier dafür geweckt.
Und dann geht es weiter. Der Beginn einer Lernphase, die lebenslang währt. Am ehesten ist ein ärztlicher Psychotherapeut mit Berufserfahrung, nicht nur im medizinischen Bereich, sondern auch im allgemeinen Arbeitsleben aufzusuchen. Eine weitere Option ist ein erfahrener Psychotherapeut, der von einem Arzt begleitet wird.
Dazu können bestimmte Arzneimittel fallweise empfohlen werden, wodurch zunächst die Motivation und die Antriebskräfte stabilisiert und verbessert werden können. Das führt automatisch zur Verbesserung der psychotherapeutischen Wirkung. Aber das ist alles im Einzelfall abzuwägen.
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