Artikel 16/10/2014

Ebola: Die weltweite Angst vor der Seuche

Team jameda
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An die 9000 Erkrankungen und mehr als 4500 Tote gehen zur Stunde auf das Konto des Ebolavirus aus Westafrika. Wie verbreitet sich das Virus? Welche Symptome erkennt man? Gibt es einen wirksamen Schutz? Die jameda Gesundheitsredaktion gibt Antworten auf die dringendsten Fragen zur Ebola-Seuche.

Ebola wird durch Flughunde und Affen auf den Menschen übertragen
Das Ebolafieber ist eine Infektionskrankheit, die durch das Ebolavirus ausgelöst wird. Man kennt verschiedene Virustypen, Grund für den bisher größten Ebola-Ausbruch, der im Februar 2014 in Westafrika seinen Anfang nahm, ist das Zaire-Ebolavirus. Als Lebensraum des Virus gelten ursprünglich Flughunde und Menschenaffen. Durch direkten Kontakt zu diesen Tieren z. B. beim Schlachten („Bushmeat“), bei der Zubereitung von Speisen oder Herstellung von tierischen Produkten, wird der Erreger auf den Menschen übertragen. Von Mensch zu Mensch wird das Virus durch Berühren von Infizierten oder infizierten Verstorbenen weitergegeben. Auch über Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel, Schweiß und Samenflüssigkeit und damit kontaminierte Gegenstände verbreitet sich das Virus.

Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Blutungen, Kreislaufversagen
Ebolafieber zählt zu den viralen hämorrhagischen Fiebern, bei denen es zu lebensbedrohlichen Blutungen kommt. Erste Symptome nach Ansteckung mit Ebola treten nach 2-21 Tagen auf: Plötzliches Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen und Augenbindehautentzündung. Nach 5-7 Tagen setzen Schleimhautblutungen im Magen- und Genitalbereich ein, blaue Flecken entstehen, es kommt zu Nierenschäden und Kreislaufversagen. Eine Infektion mit dem Zaire-Ebolavirus verläuft zu 70-90 % tödlich. Ansteckungsgefahr besteht mit dem Auftreten der Symptome bis zu ihrem Verschwinden. Gegen Ebola gibt es keine Impfung und keine spezifisch wirkenden Medikamente. Patienten werden symptomatisch mit fiebersenkenden, schmerzstillenden und Kreislauf-stabilisierenden Mitteln behandelt. Die vereinzelte Gabe des noch nicht zugelassenen Antikörper-Serums ZMapp geschieht auf rein experimenteller Grundlage.

Rasante Ausbreitung in Afrika durch geringen medizinischen Standard
Das Ebolavirus hat sich seit Februar 2014 von Guinea auf Sierra Leone, Liberia, Nigeria und den Senegal ausgebreitet. Dort werden an die 9000 Erkrankungen und über 4500 Todesfälle gezählt, ab Dezember rechnet die WHO mit 10.000 Neuerkrankungen pro Woche. In Spanien und den USA sind Einzelfälle aufgetreten. Dank des hohen medizinischen Standards und der guten Vorbereitung auf den Krisenfall ist in Deutschland ein Ausbruch wie in Afrika nicht möglich.

Schutz gegen Ebola: Abstand, Schutzkleidung und Desinfektion
Reisen in Ebola-Gebiete sollten unterlassen werden, das Auswärtige Amt rät deutschen Staatsbürgern zur Ausreise aus den Krisenregionen. Das Vorgehen bei einem Erstverdacht in Deutschland ist genau vorgeschrieben: Zeigt der Patient Fieber über 38,5 C° oder erhöhte Temperatur mit typischen Ebola-Begleitsymptomen, hat der Arzt einen Mindestabstand von einem Meter einzuhalten, geeignete Schutzkleidung zu tragen und wirksame Desinfektionsmittel bereit zu halten. Hatte der Patient in den letzten 21 Tagen zusätzlich Kontakt zu Infizierten, infektiösem Labormaterial oder zu Ebola-befallenen Tieren, liegt ein begründeter Verdachtsfall vor. Die Gesundheitsbehörden werden eingeschaltet, der Patient wird auf eine Sonderisolierstation gelegt. Ein spezifischer Test auf Ebola bringt die endgültige Diagnose, Kontaktpersonen müssen auf Ebola-typische Symptome beobachtet werden. Hat ein Patient selbst den Verdacht, an Ebola erkrankt zu sein, wählt er den Notruf 112. Er gibt Auskunft zu Symptomen, Aufenthaltsorten, Kontaktpersonen und möglichen Ebola-Infektionsquellen. Gegebenenfalls wird der Patient unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen auf eine Isolierstation gebracht.

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