Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Dr. med. Theophil Abel interessante Fragen zu seinem Berufswunsch, Arzt zu werden und seinem Umgang mit Patienten.
jameda: Herr Dr. Abel, was hat sie motiviert, Orthopäde und Unfallchirurg zu werden?
Herr Dr. Abel: Für den Beruf des Arztes hatte ich schon immer eine gewisse Faszination, schon als Kind…Die Faszination für meine jetzige Tätigkeit als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie besteht darin, dass wir auf unserem Fachgebiet dem Patienten immer schnell, effektiv und auch meistens so gut helfen können, dass sie wieder ganz gesund werden, was für mich die größte Freude in der Behandlung meiner Patienten darstellt.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Abel: Hier sehe ich auch die Größte Herausforderung an mich und an uns Ärzte, dass wir mit unseren ganzen Kraft und mit aller Mühe daran arbeiten, dass die Patienten nicht dauernd mit ihren Schmerzen leben und zurechtkommen müssen. Dies sehe ich als größte Herausforderung und auch als Freude an meiner beruflichen Tätigkeit.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Dr. Abel: Ich kann sehr gut die Patienten mit ihren chronischen Erkrankungen, mit ihren chronischen, zum Teil frustrierenden Schmerzen verstehen und damit auch ihre Vorurteile gegenüber den Ärzten, die ihnen oft nicht helfen können.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Dr. Abel: Besonders bedauerlich ist es – und hier haben die Patienten auch mein volles Mitgefühl – wenn es sich um Erkrankungen handelt, welche man nicht mehr vollständig heilen kann. Aber auch hier ist es meine Aufgabe, dem Patienten das Leben möglichst lebenswert zu machen und zu einem glücklichen Leben zu verhelfen.
Mein Team und ich, das Wirbelsäulentherapiezentrum und auch unsere Klinik bemühen uns hier ständig, die Patienten zu begleiten, zu heilen und ihnen beizustehen. Wir geben den Patienten eine ehrliche und offene Perspektive, wie sie mit ihren Krankheit umgehen und wie wir diese erträglich und lebenswert gestalten können.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Abel: Wir empfehlen unseren Patienten aufgrund unserer langjährigen Erfahrung die bestmögliche medizinische Versorgung.
Es steht uns jedoch fern, dass diese unsere Empfehlung annehmen müssen.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Abel: In meiner langjährigen Arbeit als Orthopäde und Unfallchirurg und minimalinvasivem Wirbelsäulenoperateur ist es mein größtes Anliegen, dass die Spezialisierung in gewissen operativen Bereichen verbessert wird, um dem Patienten dann in jedem Bereich die optimale Leistung anbieten zu können. Als zweiter Punkt zu erwähnen ist ein Netzwerk und Team von Experten, welche eng zusammenarbeiten und den Patienten zur Verfügung stehen.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Abel: Wir sind in unserer Praxis und unserer Klinik ständig bemüht, die neuesten und modernsten Therapieverfahren und Operationstechniken zu verwenden wie z. B. die nicht operative SpineMED-Extensionsbehandlung von Bandscheibenvorfällen.
Die Experten sind sich zunehmend einig, dass viel zu oft groß und offen operiert wird. Deshalb liegt unser Fokus auf dem neuen sog. minimalinvasiven, mikrotherapeutischen Techniken vor allem bei Bandscheibenvorfällen der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule wie z. B. die Nukleoplastie oder die minimalinvasive Laseroperation der Bandscheibe. Diese modernsten minimalinvasiven Operationen werden mit kleinen Sonden, Nadeln mit einem Durchmesser von 1,7 mm oder von einem mm durchgeführt. Diese Verfahren sind für die Patienten sehr schonend und haben die geringste Komplikationsrate weltweit.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Abel: Noch in meiner Ausbildung zum Akupunkteur und zur traditionellen chinesischen Medizin habe ich vor Jahren eine mir sehr lieb gewonnene ältere Patientin mit chronischen Rückenschmerzen behandelt. Nach insgesamt 20 Akupunktursitzungen habe ich sie offen gefragt, ob es was geholfen hat.
Sie sagte nein, aber sie sei überglücklich. Der quälende Ausschlag und der quälende Juckreiz, welchen sie seit 20 Jahren gehabt habe, sei seitdem nicht mehr aufgetaucht.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Abel: Lassen Sie es nie so weit kommen, dass sie unter regelmäßigen körperlichen Schmerzen leiden müssen. Durch einfache Lebensumstellungen wie gesunde Ernährung, regelmäßigen Sport, Gymnastik und Entspannungsphasen lassen sich viele Beschwerden verhindern.
Und wenn Sie feststellen, dass sie unter immer wiederkehrenden Beschwerden leiden, suchen Sie rechtzeitig ärztliche Hilfe, da wir dann oft mit einfachen Mitteln helfen können.
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