Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Dr. med. Linda Duhn interessante Fragen zu Verbesserungsmöglichkeiten der Gesundheitspolitik und Neuerungen in der Dermatologie.
jameda: Frau Dr. Duhn, was hat sie motiviert, Hautärztin zu werden?
Frau Dr. Duhn: Dermatologie ist wunderschöner weitgefächerter Arztberuf. Man hat mit allen Altersgruppen, Männern, Frauen und Kinder zu tun.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Frau Dr. Duhn: Am spannendsten sind für mich die Herausforderungen der Hautkrebschirurgie. Die Anzahl der Hautkrebse wird weiter zunehmen, dem müssen wir uns stellen. Zudem finde ich es auch wichtig, eine seriöse Beratung und Durchführung von Laserbehandlungen durchführen zu können. Leider gibt es hier einen großen „grauen“ Markt, in dem es für Patienten nicht leicht zu erkennen ist, wo er Qualität finden kann.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Frau Dr. Duhn: Wir würden zu wenig Termine anbieten. Wir behandeln ca. 80-100 Patienten am Tag in der Praxis und müssten fast doppelt so viel behandeln, wenn wir alle Anfragen annehmen würden. Das wäre für den Arzt und auch für den Patienten, der nur noch eine Nummer wäre, nicht zu verantworten.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Frau Dr. Duhn: Wichtig ist es für den Patienten seine Krankheit zu akzeptieren, sich mit Ihr zu „versöhnen“ und auf sie einzugehen. Das muss oft, besonders in unserer heutigen „schnellen“ Zeit, wieder erlernt werden.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Frau Dr. Duhn: In der Regel versuche ich vor einer Therapie mit dem Patienten auszuloten, welche Therapie für Ihn akzeptabel ist und welche er bereit ist durchzuführen. Patienten sind selbstbestimmt. Sie müssen dann nach meiner Meinung aber auch bereit sein, die gesundheitlichen Konsequenzen Ihrer Entscheidungen zu tragen.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Frau Dr. Duhn: Diese Frage ist sehr komplex und nicht in einem Satz zu beantworten. Ein Hauptproblem ist, dass Patienten von der Politik versprochen wird, alles und zu jedem Zeitpunkt zu bekommen. Im Sozialgesetzbuch an das wir uns halten müssen steht aber: „Ausreichende, wirtschaftliche und notwendige Behandlung“ darf der Patient erhalten und auf Grund der Knappheit der Ressource Arzt ist das auch nicht zu jedem Zeitpunkt für jede Kleinigkeit möglich.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Frau Dr. Duhn: Ärzte sollten sich von der Politik nicht so viel Bürokratie aufladen lassen, sodass Sie mehr Zeit für Ihre Patienten haben.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Frau Dr. Duhn: Meine beiden neusten Therapien sind der PinPoint Nagelpilzlaser und das Hydrafacial Gerät für einen brillianten Teint.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Frau Dr. Duhn: Ja. Eine Dame kam und meinte Sie möchte etwas weggelasert haben. Alle aus Ihrer Abteilung seien schon hier gewesen. Ich bräuchte Ihr gar nichts erklären, Sie wisse schon alles. Sie wolle nur wissen ob es geht, ob es bei Ihr auch so schön werden wird und ob wir es gleich machen könnten.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Frau Dr. Duhn: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist“ Paracelsus (1541)
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