Das jameda-Interview: 8 Fragen an Frau Dr. med. dent. Kathrin S. Peters

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. med. dent. Kathrin S. Peters interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Zahnärztin.

jameda: Frau Dr. Peters, was hat Sie motiviert, Zahnärztin zu werden?
Frau Dr. Peters: Schon als Kind haben mich zwei Dinge fasziniert: Menschen und ihre Geschichten auf der einen sowie handwerkliches Arbeiten auf der anderen Seite. Da ich keiner Zahnarztfamilie entstamme, bedurfte es einiger Umwege, um zu realisieren, dass ich als Zahnärztin beides perfekt verbinden kann. Ich kenne viele meiner Patienten schon jahrzehntelang und dadurch ist ein großes Vertrauensverhältnis entstanden. Ich freue mich täglich, ihnen mit meiner Arbeit ein strahlendes Lächeln zu schenken und damit auch einen Teil zu ihrer Gesundheit beizutragen.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Frau Dr. Peters: Meine größte Freude ist es, Menschen glücklich zu machen. Sei es, ihnen Schmerzen zu nehmen oder ihr ästhetisches Erscheinungsbild zu verbessern, sodass sie wieder selbstbewusst der Welt ihre Zähne zeigen. Die größte Herausforderung dabei ist, individuell maßgeschneiderte Therapiekonzepte zu erstellen - und zwar im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten jedes Einzelnen.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?  
Frau Dr. Peters: Glücklicherweise muss eine zahnärztliche Behandlung heutzutage -dank modernster Technologie und Methoden - nicht mehr wehtun. Was die Patienten bei langwierigen Therapien eher mitbringen müssen, ist Zeit. Wichtig ist die ausführliche Aufklärung vor Therapiebeginn. Es muss klar und nachvollziehbar sein, warum welche Behandlung durchgeführt wird und mit welcher Einschränkung eventuell zu rechnen ist. Ist der Patient dann motiviert und entschlossen, kann ich nur noch empfehlen: Haben Sie ein wenig Geduld mit sich selbst… und auch mit uns Zahnärzten.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Frau Dr. Peters: Das kommt zum Glück sehr selten vor und hat dann eher mit persönlichen Umständen zu tun. Ich bespreche es unter vier Augen - ganz gleich, wo das Problem liegt -, bisher haben wir so immer eine individuelle Lösung gefunden.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Frau Dr. Peters: Ich spreche jetzt selber als Patientin und kann aus meinen bisherigen Erfahrungen sagen, dass ich mir bei manch einem Kollegen mehr Empathiefähigkeit wünschen würde. Ich versuche bei meinen Patienten immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte zu haben, auch wenn diese manchmal weit über die Mundhöhle hinausgehen. Sei es nur ein tröstendes Wort, oder die hilfreiche Überweisung an einen anderen Facharzt. So viel Zeit für Zwischenmenschlichkeit gehört für mich zu unserem Beruf unabdingbar dazu.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden? 
Frau Dr. Peters: Wir haben unsere neue Praxis erst vor knapp vier Jahren eröffnet und sind von daher ja schon auf dem neuesten Stand der Technik. Darüber hinaus haben wir weitere Investitionen zum Wohle unserer Patienten vorgenommen: Ein 3-D-Röntgengerät (DVT) zur Erweiterung des Diagnosespektrums, einen Diodenlaser zur Optimierung unserer Therapiemöglichkeiten sowie einen digitalen Scanner der die für viele Patienten unangenehme Abdrucknahme unnötig macht. Wir sind davon genauso begeistert wie unsere Patienten. Ist doch großartig, wenn technischer Fortschritt die Freude am Beruf neu entfacht!

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Frau Dr. Peters: Da gibt es einige. Die aktuellste Geschichte hat mir gestern eine Patientin, deren Kinder ich auch in Behandlung habe, erzählt. Immer wenn sie mit ihrem Auto an der Praxis vorbei fährt, strecken ihre Zwei auf dem Rücksitz die Arme hoch, zeigen auf die Praxis und wollen sofort zu Frau Dr. Peters. Das hat mich total gerührt.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben? 
Frau Dr. Peters: An jedem Zahn hängt ein Mensch. Zähne und Allgemeingesundheit hängen viel enger zusammen, als bisher angenommen. Gründliche häusliche Mundhygiene in Verbindung mit regelmäßiger professioneller Zahnreinigung senkt unter anderem das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko. Bei jungen Frauen außerdem auch das Risiko einer Frühgeburt.

Zur Person

Mein Name ist Kathrin Susan Peters. Ich wurde in Hamburg südlich der Elbe geboren und verbrachte einen Teil meiner Kindheit in der Nordheide. In meiner Freizeit liebte ich es in der Landwirtschaft zu helfen, Trecker zu fahren oder über Stoppelfelder zu galoppieren. Nach dem Studium und der Promotion in Hamburg absolvierte ich drei Zusatzausbildungen: Implantologie, Endodontologie und CMD; außerdem arbeitete ich in einem Hilfsprojekt in Kenia. Neben der Zahnmedizin führte ich sechs Jahre lang als letzte deutsche Fernsehansagerin durch das Programm des NDR-Fernsehens. Heute bin ich gelegentlich zusätzlich als Medizinmoderatorin unterwegs.

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