Artikel 08/03/2022

Das jameda-Interview: 8 Fragen an Dr. Klaus-Ulrich Bühler

Dr. med. Klaus-Ulrich Bühler Orthopäde & Unfallchirurg, Akupunkteur
Dr. med. Klaus-Ulrich Bühler
Orthopäde & Unfallchirurg, Akupunkteur
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Dr. Klaus-Ulrich Bühler interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Orthopäde.

jameda: Herr Dr. Klaus-Ulrich Bühler, was hat Sie motiviert, Orthopäde zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Dr. Bühler: Bevor ich mich als Orthopäde niedergelassen habe, war ich lange in der Unfallchirurgie tätig. Im Laufe meiner Arbeit an einer orthopädisch-unfallchirurgischen Klinik bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass nicht alle prinzipiell operativ zu behandelnden Erkrankungen gleich einer OP bedürfen. Viele können auch gut und erfolgreich nichtoperativ behandelt werden.

Daher habe ich mich auch in Akupunktur und psychosomatischer Grundversorgung sowie Sonografie weitergebildet.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Herr Dr. Bühler: Mein Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf der konservativen Orthopädie und Unfallchirurgie. Dank meiner langjährigen operativen Erfahrungen kann ich auch ambulante Operationen anbieten, die ich sowohl in der Praxis als auch im Regio-Klinikum Pinneberg durchführe. Das Besondere ist für mich die Kombination dieser beiden Tätigkeiten.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Dr. Bühler: Ich möchte zwei Vorbilder nennen: Zum einen Professor Dr. Bock, einen meiner (internistischen) akademischen Lehrer während des Studiums. Er hat mich gelehrt, alle Sinne offen zu halten, sich als Arzt auch mit nichtmedizinischen Fachgebieten und Interessen zu beschäftigen und bei der teilweise sehr anstrengenden klinischen Tätigkeit immer Mensch zu bleiben.

Zum anderen mein klinischer Lehrer in der Unfallchirurgie, Professor Dr. Siebert aus Schwäbisch Hall, der mich vom ersten Tag an selbstlos gefördert hat und die Abteilung mit Freude und wenig Hierarchien geleitet hat, so dass ich die fast drei Jahre bei ihm nie vergessen werde.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Dr. Bühler: Wir stecken ja gerade mitten in der Digitalisierung des Gesundheitswesens, was auch zu einer gewissen Bürokratisierung führt. Das bedeutet, dass wir immer mehr Zeit für die Dokumentation benötigen und weniger Zeit für die Patienten haben.

Das E-Rezept und die E-AU sind momentan noch in den Kinderschuhen. Wenn beides hoffentlich mal bundesweit funktioniert und auch Online-Terminkalender zur Selbstverständlichkeit geworden sind, mag die Digitalisierung auch wirklich eine Erleichterung sein. Aktuell macht sie leider eher mehr Arbeit.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Dr. Bühler: Die größte Herausforderung sehe ich in einer Verbesserung der Zusammenarbeit mit anderen niedergelassenen Kolleg/-innen im Umkreis und natürlich auch mit den Kolleg/-innen in den Krankenhäusern.

Für den ersten Punkt haben wir hier in Pinneberg das Ärztenetz PAN gegründet, in dem wir seit Jahren erfolgreich zusammenarbeiten. Auch zu den (Chef-)Ärzten der umliegenden Krankenhäuser besteht ein guter langjähriger Kontakt, insbesondere zur Regioklinik – aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit als Belegarzt.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Dr. Bühler: Ich sehe mich in meiner Tätigkeit zuerst als Mensch, dann als Arzt, dann als Orthopäde und Unfallchirurg. Mein ruhiger und menschlicher Umgang mit den Patienten wird immer geschätzt.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Bühler: Hier fallen mir zwei besondere Begegnungen ein. Zum einen eine ältere Patientin aus Löwenstein bei Schwäbisch Hall, die ich damals am Fuß operiert habe. Sie war mit dem Ergebnis so zufrieden, dass sie mir nach der Entlassung eine Kiste Wein ihrer eigenen Kellerei schenkte. Jedes Jahr am Tag der OP kam ihr Sohn zu mir ins Krankenhaus und schenkte mir wieder eine Kiste Wein.

Zum anderen ein kleiner Junge, der mit seiner (nicht schwangeren) Mutter im Ultraschallzimmer der Praxis wartete. Als ich hereinkam, sagte er: ‘Du, ich hab bei meiner Mama gerade schon Ultraschall gemacht!’ Auf meine Frage, ob er denn etwas gefunden hätte, antwortete er: ‘Mh, war ein Hündchen drin.’

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Bühler: Immer geistig und körperlich in Bewegung bleiben.

Zur Person:

  • Geb. in Stuttgart, Schule u. Studium in Tübingen, neben Medizin noch 6 Semester klass. Archäologie und Vor- und Frühgeschichte
  • 1988 Unfallchirurgische Abteilung Kreiskrankenhaus Reutlingen
  • 1988/89 Chirurgische Abteilung Kreiskrankenhaus Hechingen
  • 1989-92 Abteilung für Unfall-, Hand-, plastische und Wiederherstellungschirurgie Diakoniekrankenhaus Schwäbisch Hall
  • 1992-1997 Abteilung Orthopädie-Traumatologie II SRH-Klinikum Karlsbad-Langensteinbach
  • 1996 Facharzt für Orthopädie
  • 1998 Niederlassung als Orthopäde in Pinneberg
  • 2006 Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
  • 2006 Zusatzbezeichnungen Akupunktur und Psychosomatische Grundversorgung
  • 1974-81 Leistungssport Rudern, mehrfacher baden-württembergischer Schülermeister und deutscher Schülervizemeister.
  • Musikalische Betätigung als Kontrabassist seit vielen Jahren, 20 Jahre im Sinfonieorchester, diverse In- und Auslandsreisen mit verschiedenen Orchestern, bis heute nebenher intensive musikalische Tätigkeit

Zur Praxis:

Die Praxis liegt in der Pinneberger Fußgängerzone, Dingstätte 34, von der Straßenseite her über die Ebertpassage erreichbar. 34 öffentliche Parkplätze direkt vor der Praxis, Parkhaus mit 199 Parkplätzen ebenfalls direkt vor der Türe. Bushaltestelle 50 m entfernt.
Die Praxis ist behindertengerecht, keine Stufen, vom Parkplatz führt eine kleine Rampe in die Passage.

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