Artikel 28/06/2014

Die fünf häufigsten neurologischen Erkrankungen

Team jameda
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Jedes Jahr nehmen rund zwei Millionen Deutsche die Dienste eines Neurologen in Anspruch. Manche klagen über Kopf- oder Rückschmerzen, andere müssen schwere Krankheiten wie Epilepsien behandeln lassen. Wie Neurologen vorgehen, um Volksleiden und seltene neurologische Krankheiten zu behandeln, verrät dieser Artikel.

Kopfschmerz, eine Volkskrankheit
Rund 54 Millionen Deutsche leiden immer wieder unter Kopfschmerzen. Woher das Gewitter im Kopf kommt, ist den Forschern allerdings noch ein Rätsel. Stress spielt wohl eine große Rolle, aber bestimmte Kopfschmerzformen wie Migräne können auch durch Schlafmangel, starke körperliche Belastung oder Nikotin ausgelöst werden.

Gegen Migräneattacken helfen Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder ASS. Diese Medikamente sollten aber nicht häufiger als zehnmal pro Monat zum Einsatz kommen. Bei Spannungskopfschmerzen raten Experten zu einer nichtmedikamentösen Behandlung: Wärme- oder Kälteanwendungen sowie sanfte Massagen sind sehr effektiv, um die Schmerzen zu lindern. Vorbeugen können Betroffene, indem sie Stress vermeiden. Entspannungstechniken und Ausdauersport helfen dabei.

Chronische Rückenschmerzen: Was tun? 
Mehr als 80 Prozent der Deutschen hatte schon einmal mit Rückenschmerzen zu kämpfen. In der Regel legen sich die Probleme nach ein paar Tagen von selbst, doch bei jedem fünften Deutschen schmerzt der Rücken länger als sechs Monate. Dann kommt der Neurologe ins Spiel. Der Facharzt klärt ab, ob kranke Nervenwurzeln an den chronischen Schmerzen schuld sind.

Besonders effektiv lassen sich chronische Rückenschmerzen behandeln, wenn medizinische, psychologische und physiotherapeutische Maßnahmen kombiniert werden. Dehnübungen, Massagen, Wärme- oder Kälteanwendungen sowie Elektrostimulationsbehandlungen lösen Verspannungen und stärken die Muskulatur. Um die Rückenschmerzen langfristig zu lindern, sollten die Patienten außerdem Bewegung in ihren Alltag integrieren.

Schlafstörungen: Nachts wach, tagsüber müde
Wer Nacht für Nacht schlecht schläft, hat tagsüber mit Erschöpfung zu kämpfen. Schlafstörungen sind keine Seltenheit: Zehn bis 20 Prozent der Deutschen haben immer wieder Probleme, nachts zur Ruhe zu kommen. Schuld daran sind äußere Einflüsse wie Lärm, Alkohol oder Schichtarbeit, aber auch Stress oder Krankheiten. So komplex wie die Ursache ist auch die Diagnose der Schlafstörungen: Anhand eines Schlaftagebuchs beschreibt der Patient, womit seine Schlafstörungen zusammenhängen könnten. Weitere Erkenntnisse liefern Tests im Schlaflabor und eine Abklärung neurologischer Erkrankungen.

Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Schlafstörungen. In vielen Fällen helfen den Patienten Entspannungstechniken oder verhaltenstherapeutische Maßnahmen, wieder zur Ruhe zu kommen. Schlaftabletten sind dagegen nur kurzfristige Lösungen.

Schlaganfall, eine der häufigsten Todesursachen
Schlaganfall ist eine ernste neurologische Erkrankung. Rund 270.000 Deutsche sterben jedes Jahr, weil ihr Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Da Sauerstoff und Nährstoffe fehlen, sterben viele graue Zellen ab. Sprachprobleme, Lähmungen oder Sehstörungen können die Folge sein. Um Schlimmeres zu verhindern, muss der Arzt sofort eingreifen.

Der Spezialist versucht, die Durchblutung des Gehirns wieder sicherzustellen. Nach der Behandlung sollte die Rehabilitation möglichst früh beginnen, um weitere Schlaganfälle vorzubeugen. Physio- und ergotherapeutische Maßnahmen helfen, wieder fit für den Alltag zu werden. Je nach Patient verschreibt der Arzt außerdem Medikamente, die den Blutdruck oder die Blutfettwerte senken, oder schlägt eine Änderung des Lebensstils vor. So lassen sich weitere Schlaganfälle vermeiden.

Eine Krankheit mit vielen Gesichtern: Epilepsie
Zu den fünf häufigsten neurologischen Erkrankungen gehört auch die Epilepsie. Rund 400.000 bis 800.000 Deutsche leiden immer wieder unter Krampfanfällen, die sich ganz unterschiedlich äußern. Manche Patienten stürzen mit wilden Zuckungen zu Boden, andere werden unruhig oder verlieren für kurze Zeit das Bewusstsein.

Zunächst diagnostiziert der Arzt, unter welcher Epilepsieform der Patient leidet. Dann verschreibt er in der Regel Medikamente. Rund 70 Prozent der Patienten können daraufhin ein ganz normales Leben führen – ohne weitere Anfälle. Schlägt diese Therapie nicht an, sind chirurgische Eingriffe oder verhaltenstherapeutische Maßnahmen in Erwägung zu ziehen, um die Epilepsie erfolgreich zu behandeln.

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