Die Nasenoperation ist eine der häufigsten, aber auch eine der schwierigsten Operationen im Gesichtsbereich. Das liegt daran, dass in der Nase ganz unterschiedliche Gewebeanteile wie Knochen, Knorpel, Schleimhaut, Haut und Weichteile auf engstem Raum lokalisiert sind und diese sich im Rahmen einer Operation unterschiedlich verhalten. Dies setzt eine enorme operative Erfahrung des Operateurs voraus, da bei der Nase sowohl das funktionelle als auch das ästhetische Ergebnis für den Patienten von immenser Bedeutung sind.
In der wissenschaftlichen Literatur ist beschrieben, dass viele Patienten nach ihrer ersten Nasenoperation entweder nicht besser Luft bekommen als vorher oder sich das Aussehen der Nase verschlechtert hat oder es sogar zu beidem gekommen ist. Die Zahlen, die nicht immer wissenschaftlich nachvollziehbar sind, schwanken hier zwischen 20-50% der mit dem Ergebnis der Operation unzufriedenen Patienten. Im Gegensatz dazu hat ein erfahrener Operateur eine Revisionsquote von ca. 5-8%.
Der Entschluss zu einer erneuten Nasenoperation sollte den Patienten daher zu einem erfahrenen Nasenoperateur und Spezialisten auf diesem Gebiet führen. Doch wie findet der Patient diesen Operateur?
Neben der Mindestvoraussetzung einer ausführlichen Beratung, bei der es darum geht, dass der Patient die Planung des Arztes nachvollziehen kann und der Arzt sich empathisch und kritisch mit den Wünschen des Patienten auseinandersetzt, sollte sich der Patient selbst umfassend über den Operateur informieren. Erfahrene Operateure sind spezialisiert, haben bereits um die 1000 Nasenoperationen durchgeführt, führen jährlich 150 bis 250 Nasenoperationen durch und beschäftigen sich auch wissenschaftlich mit der Nase.
Der Patient sollte im Vorfeld nicht nur die verfügbaren Informationen aus dem leider sehr manipulierbaren Internet zusammentragen, sondern den Lebenslauf des Arztes studieren und sich ggf. direkte Informationen von bereits behandelten Patienten einholen. Ein gutes Zeichen sind nicht nur die Mitgliedschaften in den entsprechenden Fachgesellschaften, sondern auch die Zeit, die der Operateur mit Kongressen und Weiterbildungen verbringt. Dies zeigt das Interesse des Operateurs.
Zudem sollte der Arzt, der eine Nasenkorrektur durchführt, nicht nur generell Erfahrungen mit Nasenoperationen haben, sondern auch über umfassende Erfahrungen auf dem Gebiet der Nasenrekonstruktion verfügen.
Bei einer notwendigen Nachoperation der Nase kann im Vorfeld nie vollständig eingeschätzt werden, welche Gewebeteile fälschlicherweise vom Voroperateur entfernt oder gar zerstört worden sind. Da die Nase wie oben beschrieben aus unterschiedlichen Gewebeteilen besteht und diese grundsätzlich sowohl eine Funktion für die Atmung als auch für das Aussehen haben, sollten genau diese Teile auch ersetzt bzw. rekonstruiert werden.
Der Operateur, der die Nachkorrektur durchführt, muss daher alle Verfahren, die auch eine Rekonstruktion der Nase und von Teilen der Nase ermöglichen, kennen und sicher beherrschen. Dazu gehört der sichere Umgang mit Ohrknorpel, Rippenknorpel, lokalen und gestielten Lappenplastiken, freien Transplantaten sowie ein entsprechend schonender Umgang mit dem noch vorhandenen Gewebe.
Über alle Facharztbezeichnungen, akademische Titel und Werbeversprechungen hinaus, verfügen nur sehr wenige Operateure in Deutschland und Europa über dieses spezielle Wissen. Der Patient sollte sich daher bei seiner Entscheidung Zeit nehmen und die genannten Punkte genau überprüfen.
Ganz am Ende der Arztwahl entscheidet übrigens auch die Sympathie zwischen Arzt und Patient und das Bauchgefühl des Patienten.
Eine absolute Garantie für ein gutes Ergebnis kann es aber trotz allem bei einer primären oder sekundären Nasenoperation nicht geben. Dennoch wird das genannte Vorgehen den Patienten in den allermeisten Fällen zu dem richtigen und erfahrenen Arzt für eine Nachoperation der Nase sowie zu einem mit großer Wahrscheinlichkeit zufriedenstellendem Ergebnis führen.
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