Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Meyer-Teschendorf interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Orthopäde.
jameda: Herr Dr. Meyer-Teschendorf, was hat Sie motiviert, Orthopäde zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Dr. Meyer-Teschendorf: Meine Leidenschaft und ständige Motivation ist es, sichere und nachhaltige Therapien in meiner Praxis anzuwenden.
Es ist an der Zeit, dieser modernen Medizin einen Namen zu geben: Mitochondrienmedizin - das ist eine neue Dimension der Ursachen-Therapie. Wir können Krankheiten nur behandeln, wenn wir die Ursachen kennen, denn Krankheiten entstehen nicht durch einen Mangel an Medikamenten. Im Prinzip ist es ganz einfach: Damit der menschliche Körper reibungslos funktionieren kann, muss ausreichend Energie erzeugt werden. Diese Aufgabe übernehmen Organellen, die in jeder Körperzelle vorhanden sind, die sogenannten Mitochondrien. Sie werden auch als Kraftwerke der Zellen bezeichnet. Sind etwa die Mitochondrien in den Hautzellen in ihrer Funktion eingeschränkt, können daraus Hautkrankheiten wie z.B. Neurodermitis entstehen. Betrifft die Funktionsstörung den Darm, so dann das zu Allergien, Burn-out, Depression bis hin zu chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. führen.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?
Dr. Meyer-Teschendorf: Chronische Erkrankungen verursacht durch eine Mitochondrien-Funktionsstörung lassen sich nur durch ein umfangreiche Blutanalyse feststellen. Inzwischen gibt es in Deutschland einige Spezial-Labore, in denen die mitochondriale Aktivität bzw. Störungen gemessen werden können. Danach wird ein Behandlungsplan erarbeitet, bei dem nachgewiesene Mängel in einer speziellen Zubereitung verabreicht werden. Gleichzeitig zur Infusion nutzen wir Hightech Therapiegeräte, entwickelt für die moderne Schmerz- und Sportmedizin: Das ‘Luxxamed’ und das ‘me2.vie’ sind Therapiegeräte auf der Basis der physikalischen Energiemedizin.
Von besonderer Bedeutung ist gerade auch bei orthopädischen Erkrankungen eine anti-entzündliche Ernährung und immer eine Sanierung der Darmflora. Gesunde Mitochondrien sind die grundlegende Voraussetzung zur Erhaltung unserer Gesundheit. Die aktuelle medizinische Forschung hat inzwischen nahezu vollständig die Funktionsweise der Mitochondrien aufgeklärt und somit Wege aufgezeigt, wie wir ihre Funktion und Leistungsfähigkeit unterstützen können.
jameda: Gibt es ein medizinisches Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Dr. Meyer-Teschendorf: Mein großer Dank gilt Herrn Dr. Heinrich Kremer (Barcelona), der seit 1988 in der Krebs-Grundlagenforschung arbeitet. Seinen Erkenntnissen nach wird Krebs durch eine dauerhafte Störung der Mitochondrienfunktion verursacht. Seine Forschungen und Fortbildungen haben mir zu einem neuen wissenschaftlichen Verständnis auch in der Behandlung von chronisch, degenerativen Gelenkerkrankungen verholfen.
Auch Pastor Kneipp mit seinem ‘vergesst mir die Seele nicht’ ist für mich als Arzt ein unverzichtbarer und wichtiger Wegweiser. Unerwähnt möchte ich aber auch nicht meinen Großvater, Prof. Dr. Werner Teschendorf, lassen. Er war einer der großen Radiologen unserer Zeit
Er leitete über 40 Jahre das von ihm aufgebaute Strahleninstitut in Köln, das in den 50er und 60er Jahren als das modernste Europas galt. Das Lehrbuch ‘Röntgenologische Differentialdiagnostik’ begründete seinen internationalen Ruf. Er war mir mit seiner Pionierarbeit in der Radiologie und Strahlentherapie von Krebskranken aber auch als Mensch ein großes Vorbild.
jameda: Gibt es in der Gegenwart Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Dr. Meyer-Teschendorf: In den letzten Jahren hat die Behandlung mit bioidentischen Hormonen aufgrund der überzeugenden Therapieerfolge für mich eine immer größeren Bedeutung erlangt.
Auch Krankheiten, die scheinbar nichts mit Hormonen zu tun haben, wie Depressionen, Schlafstörungen, Übergewicht, gehäufte Blaseninfekte, Migräne, Osteoporose, Fibromyalgie, Muskel- und Gelenkschmerzen und andere Schmerzzustände können durch eine Behandlung mit bioidentischen Hormonen, also Hormonen, die genau den körpereigenen Hormonen entsprechen, ohne Nebenwirkungen geheilt oder zumindest stark gebessert werden.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Dr. Meyer-Teschendorf: Besonders chronische Erkrankungen zeichnen sich dadurch aus, dass häufig der gesamte Organismus betroffen ist.
Die zwei wichtigen Dinge, die jeder Arzt für eine erfolgreiche Behandlung benötigt, sind zum einen Zeit. Zum anderen neben dem sogenannten schulmedizinischen Wissen auch ein grundlegendes und ganzheitliches Verständnis. Da in unserem Gesundheitssystem die Spezialisierung der Ärzte/innen für ein Fachgebiet vorherrscht (Organfacharzt) wird die individualisierte Medizin zu wenig berücksichtigt. Oft werden eben nur Symptome gelindert - zu selten wird den Ursachen der Erkrankungen nachgegangen.
Wünschenswert wäre, wenn endlich die private und gesetzliche Gebührenordnung der sprechenden bzw. der zuwendungsorientierten Medizin eine höhere Bedeutung zugestehen würde. Dies insbesondere auch unter der Tat-sache einer immer älter werdenden Gesellschaft.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Dr. Meyer-Teschendorf: Ich vermute, es ist die Zeit, die ich mir für die Anamneseerhebung nehme. Es ist vielleicht auch Ehrlichkeit, denn der Patient versteht es, wenn man ihm erklärt, dass es wenig sinnvoll ist, auf eine Zauber-Pille zu hoffen. Es sind vielleicht auch die Fragen, die ich stelle: ‘Was ist ihr gesundheitliches Ziel? Was sind sie bereit dafür zu tun und wann wollen sie ihr Ziel erreicht haben’?
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Dr. Meyer-Teschendorf: Sie wollen nicht mehr aufschieben, sondern handeln! Patienten wollen keine Patienten sein - sie sind nicht an ihrer Krankheit sondern an ihrer Gesundheit interessiert!
jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Dr. Meyer-Teschendorf: Wenn Patienten verstanden haben, dass sie in den meisten Fällen
’nicht krank sind, um zu leiden, sondern um zu erkennen’ - dann kann das die Grundlage
für ein ganz besonderes Arzt/Patienten-Verhältnis sein.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Dr. Meyer-Teschendorf: Wenn wir als Einzelperson Wert darauf legen, unsere Gesundheit, unsere Kraft, unsere Aussehen und unser geistiges Potential möglichst lange zu erhalten, müssen wir uns frühzeitig selbst darum kümmern!
‘Wer heute etwas für seine Gesundheit tut, bewahrt sie für Morgen’!
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