Sich mit dem Zusammenhang von Immunsystem und Psyche zu beschäftigen ist besonders jetzt, in der in vielerlei Hinsicht herausfordernden Coronazeit bedeutsam. Viele Menschen sind derzeit durch Ängste, Unsicherheiten, Einschränkungen, Einsamkeit, finanzielle Probleme und Sorgen psychisch belastet. Gerade jetzt ist es aber wichtig, das eigene Immunsystem zu stärken.
Dass Körper, Geist und Seele zusammenhängen und sich gegenseitig beeinflussen, weiß man schon seit vielen Jahrtausenden. Nicht selten werden diese Zusammenhänge aber in der Medizin zu wenig beachtet. Besonders aber in den letzten 20 bis 30 Jahren wurde hierzu immer mehr Forschung betriebe. Die Erkenntnisse liefern uns viele hilfreiche Erklärungen und Anwendungsmöglichkeiten.
Die Psycho-Neuro-Immunologie (PNI) ist eine fachübergreifende Wissenschaft, die sich mit dem Zusammenspiel von Nervensystem, Immunsystem und Psyche beschäftigt. Schon lange ist bekannt, dass z. B. lange andauernder Stress sowohl die nervliche und psychische Verfassung beeinträchtigen als auch das Immunsystem schwächen.
In den letzten Jahren gab es immer mehr Forschungserkenntnisse, dass extremer Stress wie z. B. ein Trauma das Nervensystem und das Gehirn verändern und schädigen kann. Ebenso wurde festgestellt, dass Botenstoffe des Nervensystems auf das Immunsystem einwirken und umgekehrt. Bestimmte Regionen im Gehirn sind hier die Schnittstelle zwischen Nervensystem, Immunsystem und Hormonsystem.
Auf diesem Weg konnte auch eine Erklärung gefunden werden, wie psychische oder auch psychotherapeutische Prozesse den Körper beeinflussen, z. B. in der Psychosomatik.
PNI integriert Erkenntnisse aus Neurologie, Immunologie, Endokrinologie, Psychologie und Bewegungswissenschaften. Im Mittelpunkt steht für die Anwendung der PNI die Wirkung der Psyche auf das Immunsystem. Es geht z. B. darum, wie Stress das Immunsystem schwächen kann und wie man umgekehrt das Immunsystem über die Psyche stärken kann.
Die Stressreaktion ist evolutionsbiologisch dazu da, um unser Überleben zu sichern, um uns bei Bedrohung schnellstmöglich handlungsbereit werden zu lassen. Erkennt unser Gehirn eine Bedrohung, sendet es Botenstoffe aus, um schnell flüchten oder uns verteidigen zu können.
Dadurch werden Blutdruck, Herzfrequenz und Atmung gesteigert, die Extremitäten werden mehr durchblutetet und somit aktivieret, um schnell reagieren zu können. Andere Prozesse werden dafür zurückgestellt, wie z. B. die Verdauung, Zellneubildung und -Regeneration und die Arbeit des Immunsystems. Passiert dies kurzzeitig, ist das nicht schlimm. Dauert die Stressreaktion allerdings länger an, kann dies gravierenden Einflüsse auf unseren Körper haben und unser Immunsystem schwächen.
Stress entsteht in unseren Zeiten nur noch selten durch eine physische Bedrohung. Meist ist die Ursache für Stress psychischer Natur wie z. B.
Besonders das „Zuviel von allem“, also das Zusammentreffen von mehreren Stressfaktoren, permanente Reizüberflutung und Erreichbarkeit lösen den Zustand von Dauerstress in uns aus.
Auch die Coronazeit stellt eine zusätzliche und besondere Herausforderung für Psyche und Immunsystem dar. Psychisch sind viele seit Monaten dadurch stark belastet, sei es durch Unsicherheit und Angst, Sorgen über berufliche Zukunft und Finanzen, Homeoffice und den Spagat zwischen Homeoffice und Kinderbetreuung, Sorge um Angehörige, Einschränkungen usw.
Gerade jetzt ist aber ein starkes und aktives Immunsystem besonders wichtig. Was kann ich tun, um mich zu stärken?
Den Zusammenhang, dass Stress und negative Gefühle das Immunsystem schwächen, können wir in der Anwendung aktiv nutzen, indem wir das Ganze umdrehen, was auch die Forschung belegt: Entspannung und positive Gefühle stärken unser Immunsystem!
Dies ist ein kleiner Ausschnitt an Möglichkeiten, um sich körperlich und psychisch fit zu halten und zu stärken. Es gibt zahlreiche Literatur, Kurse oder Seminare zu diesem Thema. Auch kann eine individuelle Einzelberatung sinnvoll sein, da jeder Mensch anders ist und seine individuellen Themen und Vorlieben hat.
Wichtig ist, sich den Zusammenhang zwischen Psyche, Nervensystem und Immunsystem bewusst zu machen. Das Schöne daran ist, tun wir etwas Gutes für den einen Bereich, machen wir das automatisch auch für die anderen Bereiche. Ganz egal auf welche Weise, indem wir für möglichst viel Entspannung und positive Gefühle in uns sorgen, stärken wir Körper, Geist und Seele.
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