Artikel 05/03/2019

Der Anamnesebogen beim Arztgespräch: Darauf sollten Sie beim Ausfüllen achten

Dr. med. dent. Volker Ludwig Zahnarzt
Dr. med. dent. Volker Ludwig
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Jede ärztliche Diagnostik beginnt mit einer Anamnese. Unter dieser Anamnese verstehen Mediziner die Vorgeschichte einer Krankheit. Wörtlich bedeutet der griechische Begriff „Erinnerung“. In einem Gespräch zwischen Arzt und Patient soll sich dieser erinnern: Wie zeigen sich die aktuellen Beschwerden? Wie sind die Beschwerden entstanden? Wie sieht die Krankengeschichte oder die Lebensweise des Patienten aus?

Das alles sind typische Fragen im Rahmen einer Anamnese. Sie dienen dem Arzt dazu, sich ein erstes medizinisches Bild von seinem Patienten zu machen. Die Anamnese gibt oft wichtige Hinweise zu den möglichen Ursachen von Beschwerden oder Erkrankungen. Aus ihr ergeben sich für den Arzt eine oder mehrere Verdachtsdiagnosen, die er dann mit weiteren Untersuchungen ausschließt oder bestätigt.

Verschiedene Formen der Anamnese

Die Eigenanamnese bezeichnet das direkte Gespräch zwischen Arzt und Patient. Sie ist die häufigste Form der Anamnese in Arztpraxen oder Krankenhäusern. Gespräche mit Angehörigen zählen zur Fremdanamnese. Eine Erstanamnese – wenn sich Arzt und Patient das erste Mal begegnen – fällt immer umfangreicher aus. Denn hier müssen zunächst große Teile der medizinisch relevanten Lebensgeschichte erfasst werden.

Dabei kommen verschiedene Themen und Inhalte zur Sprache, für die oft eigene Anamnese-Begriffe gebraucht werden. Beispielsweise erforscht die Familienanamnese Vorerkrankungen in der Familie oder die Sozialanamnese das berufliche und soziale Umfeld. Alle Auskünfte dazu und zu anderen Fragen erfassen Ärzte mit dem Anamnesebogen.

Mehr zum Anamnesebogen

Der Umgang mit dem Anamnesebogen fällt unterschiedlich aus. Viele Ärzte füllen ihn im Verlauf des Patientengesprächs selbst aus. Aber häufig werden Patienten bei der Anmeldung in der Arztpraxis auch gebeten, vorab einen Anamnesebogen mit den wichtigsten Fragen zu beantworten. Diese Fragen zielen dann vor allem auf Vorerkrankungen, eventuelle Allergien oder bestimmte Lebensumstände.

Der Anamnesebogen dient dann eher als Basisinformation für den Arzt oder das Praxisteam. Er ersetzt nicht die eigentliche Anamnese, wenn sich Arzt und Patient kurz darauf im Sprechzimmer treffen. Der vorab ausgefüllte Bogen kann das folgende Gespräch etwas abkürzen, beinhaltet zugleich aber auch einen Schwachpunkt.

Tipps zum Ausfüllen eines Anamnesebogens

Je mehr medizinische Informationen ein Anamnesebogen zum Selbstausfüllen abfragt, desto größer wird das Risiko von Fehlangaben durch Missverständnisse oder Auslassungen. Patienten sollten deswegen jederzeit nachfragen, wenn ihnen ein Punkt im Anamnesebogen unverständlich erscheint, oder sie unsicher sind, wie detailliert eine Antwort ausfallen soll. Sämtliche Informationen, die Sie im Anamnesebogen oder im Anamnesegespräch – auch gegenüber den weiteren Angestellten einer Arztpraxis – machen, unterliegen immer der ärztlichen Schweigepflicht.

Beantworten Sie alle Fragen – auch die unangenehmen – so gut Sie können. Mitunter erfordert es Mut, zu einigen Punkten ehrliche Auskünfte zu geben. Aber Sie befinden sich hier immer in einer besonders geschützten Vertrauenssituation. Und mit offenen, umfangreichen Angaben verhelfen Sie nicht nur Ihrem Arzt, sondern auch sich selbst zu einer schnellen, zuverlässigen Diagnose mit anschließender erfolgreicher Behandlung.

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