Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Daniel Osterland interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Hals-Nasen-Ohrenarzt.
jameda: Herr Osterland, was hat Sie motiviert, Hals-Nasen-Ohrenarzt zu werden?
Herr Osterland: Um ehrlich zu sein: Ich habe das Fach von meinem Vater geerbt, und mich dann darin verliebt. Schließlich ist es eine interessante Mischung aus chirurgischem Handwerk und Allgemeinmedizin.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Osterland: Ich sehe in meinem Praxisalltag die unterschiedlichsten Menschen von Kleinkind bis zu den Großeltern. Den Sorgen und Wünschen der Patienten und ihrer Angehörigen versuche ich durch Ratschläge aus meinen beruflichen und persönlichen Lebenserfahrungen zu lösen oder zu erfüllen. Dadurch ergeben sie häufig interessante Gespräche, dies bedeutet gleichzeitig Herausforderung und Freude.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Osterland: Das am weitesten verbreitete Vorurteil ist wohl der „Halbgott in Weiß“. Ich sehe mich eher als Gesundheitsberater denn als allwissenden Wissenschaftler und glaube, jeder darf über sich selbst bestimmen. Aber sicher gibt es Situationen, in denen man Patienten in eine bestimmte Richtung drängen muss, um einen sicheren Therapieerfolg zu haben.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Osterland: Ich denke es reicht nicht nur einen Rat zu geben. Als Arzt muss man ehrlich sein, den Patienten auf das, was kommt, vorbereiten und ihm beistehen so gut es geht.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Osterland: Wie schon angesprochen glaube ich, dass jeder sich und seinen Körper am besten kennt. Ich versuche deshalb, meine Therapie auf die Vorstellungen des Patienten abzustimmen, und wenn dann mal was vergessen wird, bin ich gerne bereit, meinen Ratschlag erneut zu geben.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Osterland: Zur Zeit entwickelt sich unser Gesundheitssystem in eine sehr unschöne Richtung, bei der der Kontakt zwischen Arzt und Patient immer weniger wird und in Zukunft (Videosprechstunde) weiter verringert werden soll. Aber sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen sind die wichtigsten Instrumente eines Arztes. Also müssten die Patienten aber auch die Ärzte ernster genommen werden.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Osterland: Verallgemeinerungen sind nicht mein Fall, aber „nobody is perfect“.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Osterland: Seit über zwanzig Jahren bin ich schon auf minimalinvasive Laser-Chirurgie spezialisiert. Ich wende jedoch auch erfolgreich Verfahren aus der orthomolekularen und der Mikrobiomtherapie an.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Osterland: Da gäbe es so viel zu erzählen, dass würde hier nicht hineinpassen. Aber gerade erst kürzlich hatte ich einen Patienten, dem tatsächlich eine kleine Fliege ins Ohr geflogen ist. Eine seltene Form von Tinnitus.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Osterland: Nehmen Sie Erkältungserkrankungen ernst. Nichts ist so überflüssig wie verschleppte Erkältungen und deren Komplikationen, wie Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen. Von ärztlicher Seite gibt es viele Möglichkeiten die Patienten zu unterstützen und für eine schnelle Genesung so sorgen.
Zur Person
Jahrgang 1962, Studium an der FU-Berlin, Staatsexamen 1988. Facharzt seit 1993, Ausbildung an mehreren Berliner Kliniken, 1995 Oberarzt der HNO-Abteilung im städtischen Krankenhaus Neukölln, Niederlassung 1997 in Wilmersdorf, Kurfürstendamm, seit 2017 fest in eigener Praxis in Berlin Dahlem.
Zur Praxis
Die Praxis wurde 2013 eröffnet. Sie liegt auf dem ehemaligen Gelände des Deutsch-Amerikanischen Volksfestes. Die Praxis ist eher etwas gemütlich, hotelartig eingerichtet und soll vermeiden eine Krankenhausatmosphäre zu vermitteln. Natürlich ist sie mit dem modernsten HNO-Geräten ausgestattet.
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