Team jameda
Brustkrebs ist bei Frauen noch immer die am häufigsten zum Tode führende Krebsart. Ein Grund für die hohe Sterberate ist, dass die bösartigen Tumore in vielen Fällen immer noch zu spät erkannt werden. Es gibt aber eine viel versprechenden Methode zur Früherkennung, die das ändern soll: Eine Tastuntersuchung der Brust durch speziell ausgebildete blinde Frauen.
Discovering Hands nennt sich das vom Duisburger Gynäkologen Dr. Frank Hoffmann entwickelte Konzept. Die ‘entdeckenden Hände’ sind dabei die Hände speziell ausgebildeter blinder Frauen. Sie arbeiten in Frauenarztpraxen und stellen ihren optimalen Tastsinn für das Abtasten der Brust bei Frauen zur Verfügung. Da Menschen ohne Augenlicht ihre verbleibenden Sinne viel intensiver trainieren als Sehende, verfügen sie in der Regel auch über einen sehr viel ausgeprägteren Tastsinn. Mit ihren besonderen Tastfähigkeiten sind die blinden Frauen dazu in der Lage, Veränderungen der Brust in einem sehr frühen Stadium zu erkennen. ‘Je früher Verhärtungen oder Knötchen entdeckt werden, die eventuell eine ernste Bedrohung für die Gesundheit der Frau darstellen, desto schneller können wir reagieren und möglicherweise einen schwerwiegender Krankheitsverlauf verhindern’, so Dr. Frank Hoffmann.
Ausgebildet werden die blinden Frauen in einem speziellen, zusammen mit der Uniklinik Essen evaluierten und von der Ärztekammer zertifizierten Ausbildungsgang zur Medizinischen Tastuntersucherin (MTU). Mit ihren außergewöhnlichen taktilen Fähigkeiten und fachlich versiert unterstützen sie Gynäkologen zuverlässig im Praxisbetrieb.
Die Methode ist eine enorme Bereicherung in der Vorsorgediagnostik. Tumore werden von den Medizinischen Tastuntersucherinnen in vielen Fällen früher erkannt, was die Heilungschancen deutlich erhöht. Zusätzlich werden die Patientinnen durch die ausführliche Untersuchung für die Selbstabtastung sensibilisiert. Und nicht zuletzt wird blinden Frauen ein ihren besonderen Fähigkeiten angepasstes Tätigkeitsfeld offeriert. Bei diesem Projekt gibt es nur Gewinner.
Als eine der ersten Krankenkassen in Deutschland übernimmt die SBK die Kosten der Vorsorgeuntersuchung für ihre Versicherten. Weitere Informationen finden Sie hier.
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