Team jameda
Im Moment ist es im Praxisalltag wieder häufiger zu sehen: Patienten mit Borreliose. Bei der Gartenarbeit oder bei Spaziergängen können die Parasiten unbemerkt auf die Haut gelangen.
Zecken können gefährliche Erkrankungen übertragen.
Ein Stich der Zecke kann sofort einen Virus übertragen, welcher die Frühsommer Meningoenzephalitis (FSME) auslöst. Das ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, für die es bis dato keine Therapie gibt. Dafür aber eine Impfung, die mittlerweile auch in vielen Gebieten im Norden Deutschlands empfohlen wird.
Die andere gefährliche Erkrankung, welche durch Zecken übertragen wird, ist die Borreliose. Für sie steht zwar bisher noch keine Impfung zur Verfügung, aber die ist bereits Gegenstand der Forschung.
Wenn eine Zecke am menschlichen Körper lang genug verweilen kann (etwa 12-24 Stunden), kann sie Bakterien, sogenannte Borrelien, auf den Menschen übertragen.
Im ersten Stadium zeigt sich die Borreliose meist auf der Haut. Hier tritt sie in Form eines sogenannten Erythema migrans auf, bevor sie die inneren Organe (Gelenke, Nerven und das Herz) befällt. Im fortgeschrittenem Stadium kann auch das Gehirn betroffen sein. Dann kommt es zu einer sogenannten Neuroborreliose, die über eine Liquor-Punktion diagnostiziert werden kann.
Bei einer kreisförmigen Rötung der Haut, die sich ausbreitet und fortschreitet, sollte immer ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Weitere Symptome nach einem Zeckenbiss können sein:
Durch einen Antikörpertest im Blut kann eine Borreliose bestätigt und eine Therapie eingeleitet werden. In der Regel ist eine Antibiotika-Gabe die Therapie der Wahl. In der aktuellen S3-Leitlinie zur Behandlung der Borreliose empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie die Gabe von Doxycyclin oder die β-Lactam-Antibiotika Penicillin G, Ceftriaxon oder Cefotaxim. Diese Mittel müssen meist über Wochen eingenommen werden. Die Therapiedauer richtet sich nach dem Stadium und dem Schweregrad der Symptome.
In frühen Stadien ist die Borreliose sehr gut heilbar, danach sinken die Erfolgschancen. Es kann trotz Diagnose und Therapie immer wieder zu Symptomen kommen.
Häufig können sich Patienten nicht an ein Stichereignis durch eine Zecke erinnern. Insbesondere Hundehalter und Katzenbesitzer haben signifikant häufiger Zeckenstiche, sowohl durch Übertragung durch die Vierbeiner, als auch, weil diese Menschen viel im Freien unterwegs sind.
Daher hilft nur: sich durch hautbedeckende Kleidung und Repellent schützen, sich gegen FSME impfen lassen und nach dem Aufenthalt im Freien regelmäßig die Haut absuchen und auf Zecken kontrollieren.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.