Die Bizepsentzündung kommt nicht nur bei Kraft- und Fitnessportlern vor, sondern auch bei Patienten, für die Sport ein ‘Fremdwort’ ist. Welche Behandlungen helfen?
In der Regel entsteht die Bizepsentzündung durch ungewohnte Belastung oder chronische Überlastungen mit fehlenden Regenerationszeiten. Klinisch zeigt sich ein Belastungsschmerz - in fortgeschrittenen Stadien auch Ruheschmerz. Außerdem tritt eine endgradige Bewegungseinschränkung des Schulter- oder Ellenbogengelenkes auf, d.h. am Ende einer Bewegung entstehen Schmerzen.
Die Bizepsentzündung betrifft nur selten den Muskelbauch, sondern fast immer die schultergelenksnahe oder ellenbogengelenksnahe Bizepssehne. In der Regel baut sich die Entzündung binnen weniger Tage auf.
In der Akutphase empfiehlt es sich, ein schmerzstillendes und entzündungshemmendes Medikament einzunehmen. Die Belastung sollte vollständig pausieren. Außerdem ist es sinnvoll, eine antientzündliche und durchblutungssteigernde Salbe aufzutragen. Heiß-kalte Wechselgüsse steigern die Durchblutung in der Akutphase und helfen, die Entzündung zu mindern.
Wenn sich die Beschwerden nicht zeitnah bessern, sollte ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie aufgesucht werden. Er untersucht Sie und fertigt Röntgenbiler an, sodass generalisierte Verschleißerkrankungen des Ellenbogen- bzw. Schultergelenkes ausgeschlossen werden.
Ergänzend wird häufig eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Bei Entzündungen zeigt sich ein Flüssigkeitshof rund um die Bizepssehne.
Wenn die Diagnose gesichert ist, leitet der Orthopäde zeitnah eine erfolgsversprechende Therapie ein. Eine Injektionstherapie mit einem Kortisonpräparat kommt im Bereich der Bizepssehne nicht in Frage, da eine zu hohe Rissgefahr besteht. Hier stehen für die Injektionstherapie homöopathische Substanzen, Hyaluronsäure und plättchenreiches Plasma zur Verfügung.
In der Regel werden drei Injektionen im Abstand von einer Woche durchgeführt. Es bestehen die üblichen Risiken einer sehnennahen Injektion, wie Bluterguss, kurfristige Beschwerdeverschlimmerung und Infektionen. Leider übernehmen die Krankenkassen die effektive Injektionstherapie bei der Bizepsentzündung nicht.
Ergänzend wird häufig ein physikalisches Verfahren zur Durchblutungssteigerung und damit zum Abbau entzündlicher Botenstoffe eingesetzt. Dabei stehen als wirksame Verfahren die pulsierende Magnetfeldtherapie, die Bestrahlung mit hochenergetischem Laser und die fokussierte Stoßwellentherapie zur Verfügung. Leider werden auch diese physikalische Verfahren nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Schließlich wenden einige Orthopäden mit sehr guten Erfolgen auch die Osteopathie und die klassische Akupunktur an.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die Bizepsentzündung durch die Kombination zweier erprobter Verfahren in der Frühphase konsequent behandeln lässt. Die Genesungszeit beträgt dann zwei bis drei Wochen.
Sind die Beschwerden hingegen bereits chronifiziert, wird die Therapie deutlich schwieriger und langwieriger.
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