Team jameda
Stress beeinflusst die Wahrnehmung von Geräuschen, gleichzeitig bedeuten permanente Ohrgeräusche Stress für den gesamten Körper. Lesen Sie mehr über den Zusammenhang von Stress und Tinnitus in diesem jameda Gesundheitstipp.
Normalerweise bestimmt das Gehirn, welche Geräusche wie stark wahrgenommen werden, indem es die ankommenden Reize bewertet. Unwichtige und störende Laute werden so eher „überhört“. Steht der Körper jedoch unter ständigem Stress, kann sich die bisherige Einstufung eines Geräusches verändern, so dass sich das Gehör dem Geräusch zuwendet – ein Tinnitus entsteht. Andererseits können Stresssymptome des Körpers wie Bluthochdruck, steigende Blutgerinnung, erhöhter Muskeltonus und überaktivierte Nerven dazu führen, dass die Haarzellen des Innenohres als Empfänger der Schallwellen minderversorgt werden und dadurch Schaden nehmen. Der dadurch ausgelöste Hörverlust bedeutet Stress für die Hörbahnen, der Hörvorgang wird umgebaut und Geräusche anders wahrgenommen. Dieser Teufelskreis aus Stress und Ohrgeräusch erhöht das Risiko, dass sich ein akutes Ohrgeräusch zu einem chronischen Tinnitus entwickelt.
Ein frisch auftretendes permanentes Ohrgeräusch ist zunächst nicht gefährlich, man kann sogar ein bis zwei Tage auf spontane Besserung warten. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt behandelt dann in der Regel mit Kortison. Auch durchblutungsfördernde Medikamente kommen zum Einsatz. Zusätzlich sollte der Patient ausführlich zum Thema Tinnitus aufgeklärt und beraten werden, um einem andauernden Ohrgeräusch vorzubeugen. Die Behandlung eines chronischen Tinnitus beginnt bei einer umfassenden Diagnostik, damit auch Grund- bzw.- Begleiterkrankunen wie Verspannungen, orthopädische Probleme, Kieferfehlstellungen und psychische Erkrankungen therapiert werden.
Zudem findet ein intensives Tinnitus-Counseling statt. Belegte Erfolge im Umgang mit Tinnitus bringt eine kognitive Verhaltenstherapie, bei der Betroffene lernen, ihr Ohrgeräusch nicht mehr als störend einzuordnen. Zusätzlich haben sich viele andere Therapieansätze etabliert wie Musiktherapie, Tinnitus-Retraining-Therapie, magnetische und elektrische Gehirnstimulation, der Einsatz von Tinnitus-Maskern und Körpertherapien wie Biofeedback, Tai Chi und Hydrotherapie. Ist ein Tinnitus sehr belastend, kann man sich für einige Zeit krankschreiben lassen. Auf lange Sicht ist jedoch ein geregeltes Arbeitsleben zusammen mit einer kontinuierlichen Therapie am sinnvollsten, um einen guten Umgang mit dem Ohrgeräusch zu finden.
Wer für jede Situation einen Entspannungstrick parat hat, kann Stress rechtzeitig abwehren und auch in anstrengenden Zeiten Kraft tanken:
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