Artikel 02/01/2011

Augen auf bei Light-Produkten

Team jameda
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Die Supermarkt-Regale sind voll mit Light-Produkten. Doch wer denkt, damit automatisch etwas für seine schlanke Linie zu tun, irrt: Auch wenn „light’ draufsteht, sind nicht immer wenig Kalorien drin. Deshalb lohnt sich auch hier ein genauer Blick auf das Etikett.

Was heißt schon „light’?

Wer das Wort „light’ hört, denkt häufig an eine geringe Kalorienzahl. Doch „light’ bedeutet nur einen reduzierten Gehalt - von welchen Nährstoffen genau, muss separat angegeben werden. Energiereduzierte Lebensmittel müssen mindestens 30 % weniger Kalorien enthalten als ein vergleichbares Lebensmittel. Gleiches gilt für „fettreduzierte’ und „zuckerreduzierte’ Produkte bezogen auf die Menge an Fett und Zucker.

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Fettreduziert heißt nicht fettarm**

Dass damit nicht automatisch kalorienarme Lebensmittel entstehen, zeigt sich, wenn man beispielsweise Salamiaufschnitt anschaut. In der herkömmlichen Zusammensetzung muss man bei 100 Gramm dieser Wurstsorte mit etwa 30 Gramm Fett rechnen, gelegentlich sogar noch mit mehr. Bei „Salami light’ wird häufig ein Teil des Schweinefleischs durch Geflügel mit weniger Fett ersetzt. Damit enthält sie zwar ein Drittel weniger Fett als die ursprüngliche Wurst, doch mit 20 % Fett ist sie für die gesunde Ernährung durchaus ein Schwergewicht. Das wird umso deutlicher, wenn man Light-Salami mit Aufschnitt von Truthahnbrust vergleicht, der nur etwa 1 % Fett enthält. Obwohl die Truthahnbrust nicht mit dem Wort „light’ gekennzeichnet ist, ist sie deutlich fettärmer.

Wenn ein Hersteller ein Produkt explizit als fettarm oder zuckerarm deklarieren will, gelten noch strengere Kennzeichnungsregeln. Fettarm heißt, dass in 100 Gramm maximal 3 Gramm Fett enthalten sein dürfen, für zuckerarme Produkte liegt die Grenze bei 5 % Zucker. Diese Werte gelten für feste Produkte, bei flüssigen Lebensmitteln (etwa Milch oder Getränke) liegen die erlaubten Mengen sogar noch darunter. Wenn Lebensmittel als fett- oder zuckerfrei gekennzeichnet sind, dürfen maximal 0,5 Gramm Zucker oder Fett pro 100 Gramm enthalten sein.

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Süßstoffe: Süße ohne Kalorien**

Besonders in Softdrinks wird Zucker häufig durch Süßstoffe ersetzt. Substanzen wie Aspartam, Cyclamat und Saccharin haben eine deutlich höhere Süßkraft als Zucker und müssen deshalb nur in geringen Mengen eingesetzt werden. Sie haben außerdem den Vorteil, dass sie praktisch kalorienfrei sind und kein Karies verursachen. Auch wer Kaffee und Tee süßen will, kann auf diese Substanzen zurückgreifen, die es sowohl als Pulver als auch in flüssiger Form gibt.

Häufig wird über die gesundheitlichen Auswirkungen der Süßstoffe gestritten, die als Zusatzstoffe für Lebensmittel zugelassen sind und für die Höchstmengen festgelegt wurden. Dabei wurde auch die gesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft. So fanden sich keine wissenschaftlichen Belege für die geäußerten Theorien, dass bestimmte Süßstoffe das Krebsrisiko steigern oder Kopfschmerzen verursachen. Auch die These, dass Süßstoffe zum Vielessen verleiten und deshalb dick machen, lässt sich wissenschaftlich nicht halten. Wenn ein Lebensmittel Süßstoffe enthält, muss auf dem Etikett deklariert sein „mit Süßungsmittel’. Die genaue Substanzbezeichnung findet sich in der Zutatenliste.

Zuckerfrei mit Zuckeraustauschstoffen

In zuckerfreien Süßigkeiten wie Bonbons werden neben Süßstoffen auch Zuckeraustauschstoffe wie Mannit, Sorbit oder Xylit eingesetzt. Sie haben den Vorteil, dass sie deutlicher weniger Karies verursachen als normaler Haushaltszucker. Was aber häufig vergessen wird: Im Gegensatz zu Süßstoffen liefern die Zuckeraustauschstoffe auch Kalorien. In größeren Mengen können die Zuckeraustauschstoffe abführend wirken. Deshalb müssen Süßwaren, die mehr als 10 % Zuckeraustauschstoffe enthalten, den Hinweis tragen „kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken’. Ab welcher Menge diese Wirkung tatsächlich eintritt, ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

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Gibt es den „gesünderen’ Zucker?**

Auch wenn Lebensmittel nicht explizit als „light’ vermarktet werden, suggerieren manche Hersteller doch durch Hinweise auf der Verpackung, dass ihre Produkte vermeintlich gesünder sind. Das gilt beispielsweise bei der Angabe „ohne Zusatz von Kristallzucker’. Wer sich aber die Mühe macht und die Zutatenliste genau studiert, sieht leicht, dass der vermeintlich schlechte Haushaltszucker durch andere Zuckerarten ersetzt wurde, die genauso Karies erzeugen und ähnlich viele Kalorien liefern. Zutaten wie Maltose, Glucosesirup, Rohrzucker, Honig, Traubenfruchtsüße oder Birnendicksaft sind also nicht gesünder als normaler Zucker.

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„Mit der natürlichen Süße aus Früchten’?**

Geschickte Marketingexperten setzen auch gerne Fruchtzucker (Fruktose) zum Süßen ein. Der durchschnittliche Verbraucher ahnt nicht, dass „die natürliche Süße aus Früchten’ auch nur ein Zucker wie viele andere ist: Fruktose enthält nicht weniger Kalorien, ist nicht gesünder und verursacht genauso Karies wie Haushaltszucker. Im Gegensatz zu Zuckeraustauschstoffen und Süßstoffen gilt der Fruchtzucker aber nicht als Süßungsmittel und muss deshalb nur in der Zutatenliste aufgeführt sein. Dort kann sich Fruktose auch in der Zutat Maissirup verbergen. Unter Wissenschaftlern umstritten ist die These, dass ein hoher Konsum von Fruchtzucker mehr als Haushaltszucker zu Übergewicht führen soll. Zwar gibt es Hinweise aus Tierversuchen, doch lassen Untersuchungen am Menschen bisher keine entsprechende Schlussfolgerung zu.

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Fazit für den Einkaufsalltag**

Wer sich kalorienarm ernähren will, sollte vor allem bei Obst und Gemüse zugreifen. Obst enthält zwar je nach Sorte auch größere Mengen Zucker, doch liefert es gleichzeitig viele Mikronährstoffe. Gemüse hat einen guten Sättigungseffekt bei geringer Kalorienzahl. Bei Wurst und Käse hilft ein Blick auf die Nährwertangaben, um zu erkennen, welche Sorten tatsächlich wenig Fett enthalten. Bezogen auf Zucker gilt gleiches für den Einkauf von Süßigkeiten und Desserts. Wer also mit offenen Augen durch den Supermarkt geht, vermeidet es, in die „Light-Falle’ zu tappen.

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