In den vergangenen Monaten gab es Anschläge in Brüssel, Nizza und in Berlin und viele Menschen haben gerade jetzt zwischen Weihnachten und Silvester Angst vor weiteren Attentaten. Dabei ist es statistisch gesehen wahrscheinlicher bei einem Autounfall zu sterben als durch einen Terroranschlag.
Unsere Emotionen spielen bei unserer Wahrnehmung eine große Rolle. Bei Ereignissen, die uns sehr stark im Erinnerung bleiben, halten wir es für wahrscheinlicher, dass sie eintreten. Das gilt z.B. auch für Krankheiten - wenn eine gute Freundin krank wird oder wir in der Presse lesen, dass eine Prominente an einer schweren Krankheit erkrankt ist, dann sind wir emotional stärker beteiligt und um ein vielfaches sensibler, was diese Krankheit angeht.
Wir reagieren mit mehr Empathie bei Menschen die uns näherstehen und das führt schnell zu Gedanken wie „Was dieser Person passiert ist, das kann auch mir passieren.“, etc. Das kennen Sie von sich selbst – Sie hören in sich hinein und stellen alle möglichen Symptome fest, dabei sind Sie eigentlich kerngesund.
Zuallererst einmal ist es wichtig, dass Sie sich die Angst eingestehen und zugeben, dass Sie „Angst“ haben. Das ist übrigens eine völlig normale Reaktion auf eine Bedrohung. Ohne Angst wären wir nicht lebensfähig - es ist ein Schutzmechanismus, der uns z.B. davor schützt, bei rot einfach über die Straße zu gehen. Wichtig ist, dass die Angst in Ihrem Leben nicht die Überhand gewinnt.
Deshalb ist es notwendig, die Angst auszuhalten und das normale Leben weiter zu leben. Das bedeutet: Sie sollten nicht aus der Angst heraus Orte oder Aktivitäten meiden, weil genau das die Angst verstärkt. Man spricht hier von einer Angstspirale.
Natürlich sollte man allgemeine Hinweise der Polizei gerade in der aktuellen Situation ernstnehmen. Aber es ist wichtig, dass wir alle ein „normales“ Leben weiterführen und nicht in eine Schockstarre verfallen.
Angst zu haben, das gehört zu unserem Leben dazu.
Sie sollten sich aber dann Hilfe holen, wenn die Angst Ihr normales Alltagsleben immer mehr beeinträchtigt. Wenn Sie das Gefühl haben, Ängste nicht mehr kontrollieren zu können, wenn Sie sich immer mehr zurückziehen und auch das diesjährige Silvesterfest nicht mehr feiern wollen oder wenn Sie bei Kleinigkeiten in Panik geraten, dann kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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