Artikel 28/01/2025

Warum Amalgam gefährlich ist und ab 2025 in der EU verboten wird

Dr. med. dent. Alexander Neubauer Zahnarzt
Dr. med. dent. Alexander Neubauer
Zahnarzt

Amalgam, eine seit Jahrzehnten verwendete Zahnfüllung, besteht zu etwa 50 % aus Quecksilber – einem der giftigsten Schwermetalle. Während es als kostengünstiges und langlebiges Füllmaterial gilt, hat die wissenschaftliche Forschung zunehmend Bedenken hinsichtlich seiner Sicherheit und Umweltverträglichkeit aufgeworfen. Diese Erkenntnisse haben dazu geführt, dass die Europäische Union beschlossen hat, Amalgam ab 2025 vollständig zu verbieten.

Foto einer Frau mit Handtuch auf dem Kopf, die ihren Mund aufmacht und so die Zähne zeigt Ab 2025 wird Amalgam in der EU verboten, um Mensch und Natur zu schützen.

Die Gefahren von Amalgam

1. Freisetzung von Quecksilber

Amalgamfüllungen setzen kontinuierlich geringe Mengen Quecksilberdampf frei, besonders beim Kauen oder Zähneknirschen. Dieser Dampf kann über die Atemwege aufgenommen werden und sich im Körper anreichern, insbesondere in Organen wie Gehirn, Nieren und Leber. Langfristig können dadurch gesundheitliche Schäden entstehen, wie neurologische Störungen, Nierenerkrankungen oder eine Schwächung des Immunsystems.

2. Systemische Belastung

Einige Menschen reagieren empfindlicher auf Quecksilber und entwickeln Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Konzentrationsprobleme. Chronische Quecksilberbelastungen stehen zudem im Verdacht, autoimmunologische und neurologische Erkrankungen zu fördern.

3. Umweltbelastung

Die Herstellung und Entsorgung von Amalgam trägt zur globalen Quecksilberbelastung bei. Ein erheblicher Teil gelangt über Abwässer aus Zahnarztpraxen in die Umwelt und reichert sich in Wasser- und Bodenökosystemen an. Dies stellt eine Gefahr für Tiere, Pflanzen und letztlich auch den Menschen dar.


Das Verbot ab 2025

Die Europäische Union hat sich mit der neuen Verordnung an den globalen Umweltabkommen orientiert, insbesondere dem Minamata-Übereinkommen, das auf die Reduzierung und letztlich den Verzicht auf Quecksilber abzielt. Bereits 2018 wurden strenge Auflagen eingeführt, z. B. die Einschränkung der Amalgamnutzung bei Schwangeren, Kindern und stillenden Frauen. Das endgültige Verbot ab 2025 ist ein Meilenstein, um die Gesundheit der Menschen und die Umwelt nachhaltig zu schützen.


Die Alternative: Biokompatible Materialien

Heutzutage gibt es moderne Alternativen wie Kunststoff-Kompositfüllungen oder keramische Inlays, die genauso langlebig und funktional, aber gesundheitlich unbedenklich sind. Diese Materialien belasten weder den Körper noch die Umwelt und sind ästhetisch ansprechender.


Fazit

Amalgam ist ein Relikt vergangener Zeiten, dessen Risiken für Gesundheit und Umwelt nicht länger ignoriert werden können. Mit dem EU-Verbot ab 2025 setzt Europa ein klares Zeichen für den Schutz von Mensch und Natur. Eine Umstellung auf sichere und nachhaltige Zahnfüllungen ist nicht nur sinnvoll, sondern dringend geboten – für eine gesunde Zukunft ohne Quecksilber.

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