Wie behandelt man entzündliche Achillessehnen-Schmerzen erfolgreich?
Dafür gibt es seit einigen Jahren ein gut durchführbares Konzept, das ohne Operation und Cortisonspritze nach zwei bis drei Monaten ein sehr gutes Ergebnis verspricht.
**1. Hilfsmittel
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Bandage
Es gibt leicht anzulegende Bandagen mit einer patentierten Innnenkonstruktion, die die jeweils betroffene geschwollene Achillessehne bei jedem Schritt minimal Lymph-drainiert und entlastet.
Zur Entspannung der Wadenmuskulatur und zur Behandlung von entzündungsfördernden Triggerpunkten kann man im Handel erhältliche Rollen aus Kunststoff verwenden, die die Muskulatur schon nach wenigen Tagen bei korrekter Anwendung optimal lockern.
Entlastungseinlage und sensomotorische Therapie-Einlage
Eine wichtige unterstützende Behandlungsform sind qualitativ gut druckentlastende Weichbettungs-Einlagen mit festem Fersen-Halt. Diese dämpfen die Belastung und damit die Entzündungsaktivität deutlich.
Diese Entlastungseinlagen im entzündungsarmen Intervall müssen mit einer stufenweise anzupassenden sensomotorischen Therapie-Einlage kombiniert werden.
Bei richtiger Anwendung der sensomotorischen Therapie-Einlage werden in jedem Alter fehlerhafte Fußachsen und entzündungsauslösende Fußfehlformen positiv korrigiert.
Nach vier Wochen müssen die sensomotorischen Elementen an die bei diesem Konzept immer festzustellende Verbesserung der Fußstellung angepasst werden.
Dies geschieht normalerweise mit Hilfe einer computergestützten Messung der Fußstatik während des Gehens mittels einer Analyse-Sohle in den Schuhen bei einem dafür ausgebildeten Arzt oder Ortopädietechnikmeister.
Dieses Entlastungskonzept für die Achillessehne wird von einer intensiven Physiotherapie begleitet, da ein entscheidender Faktor für die Beschwerdelinderung bzw. Beweglichkeit ist, die Kraft und Dehnfähigkeit der Muskulatur beizubehalten. Diese nimmt ansonsten naturgemäß innerhalb von zwei Wochen ohne Training deutlich ab:
Kräftigungstraining- / Dehnungs-Therapie
In der Physiotherapie ist das Kräftigungstraining der Beinmuskeln ähnlich effektiv wie konsequente Dehnungsübungen, wie eine aktuelle Studie ergab.
Manuelle / Osteopathische Therapiemaßnahmen
Bei z.B. O-Bein, X-Bein oder anderen statischen Ursachen, stellt eine gute
osteopathische bzw. manuelle Behandlung das physiologische Zusammenspiel zwischen Gelenken, Muskeln, Sehnen und Nerven-Strukturen wieder her.
Daher muss man bei Schmerzen durch eine Achillessehnenentzündung manchmal osteopathisch auf eventuell gleichzeitig vorhandene Gelenk-, Rücken-, Schulter- oder Kieferprobleme eingehen, um letztendlich die entzündungsfördernde Statik der Beine zu verbessern.
Diese Form der Behandlung, die ursprünglich zur Zertrümmerung von Nierensteinen entwickelt wurde, eignet sich hervorragend, um bei chronischen, eventuell verkalkenden Sehnenentzündungen und schmerzhaften Muskelverspannungen positive Heilungseffekte zu erreichen.
Um entzündliche Schmerzschübe zu vermeiden, ist zudem eine Injektionstherapie mit einer speziellen Sehnen-Hyaluronsäure Standard. Je nach Fabrikat werden ein bis zwei Injektionen einmal pro Woche in und um die Sehne gespritzt.
Der Mager-Quark-Wickel ist seit Jahrzehnten ein bewährtes Heilmittel bei akuten und chronischen Entzündungen. Er sollte sich immer gut anfühlen und nicht zu eng oder zu weit angelegt sein.
Magerquarkwickel wirken durch ihre entzündungshemmenden Inhaltsstoffe und ihre kühlende Feuchtigkeit.
Spezielle Multivitamin-Multimineralpräparate sorgen für die optimale Versorgung von Sehnen und Muskeln. Vor allem Lachs und Heringe sind gute Lieferanten für wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Wichtige pflanzliche Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind Olivenöl, Leinöl, Rapsöl, Walnussöl.
Die Enzyme Bromelain wie z.B. in Annanas, Papain aus der Papaya, und Rutin aus Fenchel, schwarzer Johannisbeere und Petersilie, wirken entzündungshemmend und abschwellend. Auch Brennesselblätter- und Teufelskrallenextrakte sind sehr gut.
Ein hoher Obst- und Gemüse- sowie ein geringer Fleisch-, Zucker-, Fett- und Alkoholkonsum führt zu einem guten Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper, der sich auf die Sehnen und Gelenke im Körper entzündungshemmend auswirkt. Dies ist z.B. beim klassischen Entzündungs-Rheuma Bestandteil der üblichen schulmedizinischen Therapie.
Gleichzeitig kann dadurch einem eventuell vorhandenen Übergewicht entgegengewirkt werden, was ebenso für eine Entlastung der Achillessehne sorgt.
Wenn sich Patient, Arzt, Physiotherapeut und Schuh-Techniker während der Therapie miteinander über die jeweiligen Stufen der Therapie informieren und absprechen, kann auch diese eigentlich schwierig zu behandelnde Erkrankung relativ zügig geheilt werden.
Die Sehnen sollten sich durch die Therapie entspannen, und deutlich geringer belastet werden.
Die Therapie dauert meistens zwei bis vier Monate und kann die sonst relativ häufigen Risse der Sehne bei konsequenter Anwendung fast immer vermeiden.
Literatur:
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