Neurologische Beschwerdebilder sind oft sehr unspezifisch. Um der Erkrankung auf die Spur zu kommen, ist meist eine gründliche und gezielte Diagnostik notwendig.
Wir bieten in unserer Praxis alle gängigen neurologischen Untersuchungsmethoden an. Dazu gehört die Messung der Hirnströme (EEG), Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) und der Muskelaktivität (EMG), Ultraschall der hirnversorgenden Gefäße sowie die Nervenwasserpunktion.
Sieben Punkte meines Leistungsspektrums möchte ich Ihnen hier etwas näher erläutern.
Borreliose
Wer Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen bekommt und sich abgeschlagen fühlt, denkt nicht unbedingt gleich an eine Borreliose. Betroffene haben den Zeckenstich, durch den sie sich mit Borrelien infiziert haben, bis dahin meist längst vergessen oder nicht einmal bemerkt. Und längst nicht alle Erkrankten entwickeln die typische Wanderröte auf der Haut. Wenn die Bakterien durch die Haut ins Gewebe gelangt sind, können sie sich über das Blut im ganzen Körper verteilen und auch das Hirn und die Nervenbahnen befallen. Dabei können auch Lähmungserscheinungen auftreten, die genauso gut auf andere Erkrankungen hindeuten könnten. Bei Verdacht auf Borreliose werden Blut und Nervenwasser auf spezifische Antikörper gegen Borrelien untersucht. Für eine sichere Diagnose müssen zusätzlich entzündliche Veränderungen wie vermehrte weiße Blutkörperchen und erhöhtes Gesamteiweiß im Nervenwasser nachweisbar sein. In manchen Fällen ist eine Kernspintomographie erforderlich. Therapiert wird Borreliose mit Antibiotika.
Tremor / Zittern
Ein unwillkürliches Muskelzittern, das über längere Zeit anhält, kann auf eine ganze Reihe unterschiedlicher Erkrankungen hinweisen. Auf der Basis eines ausführlichen Anamnesegesprächs kommen verschiedene Untersuchungen in Frage. Zunächst werden in einer neurologischen Routineuntersuchung Reflexe, Koordination, Sensibilität und Augenbewegungen überprüft. Die Laboruntersuchung einer Blutprobe liefert Nieren-, Leber- und Schilddrüsenwerte und gibt Hinweise auf Infektionen oder Vergiftungen. Die natürliche elektrische Aktivität eines Muskels wird mit einer Elektromyografie (EMG) gemessen. So kann der Tremor erfasst und dokumentiert werden. Bei Verdacht auf Multiple Sklerose wird Nervenwasser entnommen und untersucht. Hirnschäden nach einem Schlaganfall könnten mit Hilfe einer Magnetresonanztomografie (MRT) sichtbar gemacht werden. Je nach Diagnose erstellen wir für Sie die passende Therapie. Entspannungstechniken sind in jedem Fall eine hilfreiche Unterstützung.
Periphere Nervenerkrankungen
Als periphere Nerven bezeichnet man die Nerven, die außerhalb des Gehirns und Rückenmarks liegen und den gesamten Körper durchziehen. Eine Erkrankung kann vielerlei Ursachen haben und sich in ebenfalls vielfältigen Beschwerden äußern. Die Polyneuropathie (PNP) beginnt häufig mit Missempfindungen wie Kribbeln, pelzigem oder Watte-Gefühl und kann sich mit Schmerzen, Gangunsicherheit, Muskelzucken, Krämpfen oder Muskelschwäche fortsetzen. Zur Diagnose messen wir die Nervenleitgeschwindigkeit und überprüfen die Funktionsfähigkeit der Nerven zum Beispiel mit einer Elektromyografie (EMG). Auch Laboruntersuchungen und genetische Diagnostik werden eingesetzt. Je früher die Ursache erkannt wird und die Behandlung beginnt, desto weniger bleibende Nervenschädigungen treten ein. Zu den peripheren Nervenerkrankungen zählen auch lokale Engpass-Syndrome. Das Karpaltunnelsyndrom an der Hand gehört zu den am häufigsten auftretenden Engpass-Syndromen. Besonders wichtig ist hier die Abgrenzung von anderen Ursachen wie Schäden an Nervenwurzeln oder Neuropathien.
Psychosomatische Erkrankungen
Im Neurozentrum Arabellapark werden Sie von Medizinern betreut, die davon überzeugt sind, dass Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden. Psychisches und körperliches Wohlbefinden bedingen sich gegenseitig. Das kann man schon allein daran erkennen, dass zwischen dem Gehirn und dem restlichen Körper ein stetiger Austausch von Blut, Botenstoffen und elektrischen Signalen stattfindet. Psychischer Stress beeinflusst das Nervensystem und das Immunsystem. „Psychosomatisch“ bedeutet keineswegs „eingebildet“. Wenn für Beschwerden wie zum Beispiel chronische Schmerzen, Herzrasen, Reizdarm oder Schwindel keine körperliche Ursache gefunden wird, kann das Betroffene stark verunsichern. Oft haben sie auch schon eine lange Ärzte-Odyssee hinter sich. Wir nehmen uns ausreichend Zeit für eine sorgfältige Diagnose und setzen bei der Behandlung auf die aktive Beteiligung des Patienten für einen bestmöglichen Therapieerfolg.
Parkinson-Erkrankung
Typisch für Parkinson sind verlangsamte Bewegungen, steife Muskeln (Rigor) und Muskelzittern (Tremor). Wenn diese Symptome auftreten, muss möglichst früh geklärt werden, ob es sich um die Parkinson‘sche Krankheit im engeren Sinne oder um eine andere degenerative Erkrankung des Gehirns handelt. Neurologische Untersuchungen wie Kernspintomographie und EEG sowie gezielte Laboruntersuchungen bringen Klarheit. Stecken andere Ursachen hinter den Beschwerden, sieht auch die Therapie anders aus. Warum das Idiopathische Parkinson Syndrom oder Morbus Parkinson entsteht, ist bis heute nur zum Teil geklärt. Die Erkrankung geht von einer bestimmten Hirnregion aus, die Bewegungen steuert. Hier sitzen spezielle Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Bei Morbus Parkinson sterben immer mehr dieser Nervenzellen ab. Mittlerweile sind sehr wirksame und gut verträgliche Medikamente auf dem Markt, die den Verlauf verlangsamen, wenn auch nicht gänzlich stoppen können. Die Therapie muss sehr individuell auf den Patienten abgestimmt und langfristig ärztlich begleitet werden. Sie enthält in jedem Fall auch Physiotherapie, bei Bedarf auch ergänzende Maßnahmen wie Ergo- oder Logopädie.
Multiple Sklerose
Meist verläuft die Krankheit in Schüben, manchmal zeigt sie jedoch auch einen chronisch fortschreitenden Verlauf. Die medizinisch-pharmazeutische Forschung hat in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Medikamente entwickelt, die dem Körper dabei helfen, die falsche Immunreaktion gegen die eigenen Nerven zu unterdrücken. Je früher ein Patient das passende Medikament erhält, desto besser sind die Aussichten. In einem späteren Stadium verringern sich die Optionen. Symptome wie Erschöpfung und Depressionen erfordern Beachtung und spezielle Therapieformen wie ein neuropsychologisches Training, antidepressive Medikamente und körperliche Aktivierung durch Physiotherapie und eventuell Ergotherapie. Während früher MS-Patienten von sportlicher Betätigung abgeraten wurde, ist es heute erwiesen, dass Bewegung und ein aktives Leben zu einem positiven Krankheitsverlauf beitragen und das Wohlbefinden verbessern. Obwohl es keine allgemeingültige Ernährungsempfehlung gibt, kann eine Änderung von Gewohnheiten auch in diesem Bereich viel Positives bewirken. Wir beraten und betreuen Sie individuell und ganzheitlich.
Bewusstlosigkeit / Epilepsie
Hinter einer Ohnmacht und kurzen Bewusstlosigkeit kann eine Herz-Kreislauf-Störung oder eine Unterzuckerung stecken. Möglicherweise war es jedoch auch ein epileptischer Anfall. Wenn eine Begleitperson die Bewusstlosigkeit miterlebt hat, ist es sehr hilfreich, wenn diese hinterher dem Arzt den Vorgang genau schildert. Denn die Details sind wichtig für die weitere Diagnostik. Herz-Kreislauf-Aussetzer dauern meist nur wenige Sekunden und kündigen sich mit einem Schwächegefühl an. Dagegen kann es sich bei epileptischen Anfällen eher um Minuten handeln. Häufig berichten Betroffene von vorherigen Sinnestäuschungen und sind nach dem Erwachen zunächst desorientiert. Wiederholt auftretende Bewusstlosigkeit muss dringend neurologisch abgeklärt werden. Eine festgestellte Epilepsie lässt sich mit Medikamenten wirksam behandeln.
Gedächtnisstörungen / Demenz
ADHS
Unkonzentriertheit, Impulsivität oder Probleme bei Zeitmanagement/Organisation, das alles können Symptome eines ADHS sein. Unerkannt kann dies zu weitreichenden Problemen im Alltag der Patienten führen. Wir diagnostizieren und behandeln ADHS, medikamentös und durch Neurofeedback.
Sportmedizinischer Check-up
Neuropsychologische Diagnostik und Therapie