LMU Klinikum Klinik für Anästhesiologie Interdisziplinäre Schmerzambulanz Großhadern

Nach einem Handgelenksbruch hatte ich stärkste Schmerzen, die Beweglichkeit meiner Hand wurde über vier Wochen immer schlechter statt besser, sie war geschwollen und wurde oft blau. Meine Physiotherapeutin empfahl mir die Schmerzambulanz Großhadern. Das war die beste Idee überhaupt. Ich erhielt einen raschen Termin, weil es so ein akutes Problem war. Ich wurde sehr ausführlich untersucht, man nahm sich viel Zeit und stellte die Diagnose CRPS. Ich erhielt dann eine intensive Therapie, hatte regelmäßige Termine zur Beobachtung, ob alles richtig läuft. Man sagte mir, ich müsse auch etwas Geduld mitbringen und „mitarbeiten“. Der Zustand hat sich rasch gebessert, mir geht es wieder sehr gut, ich bin sehr dankbar und froh. Meine Ärztin war sehr empathisch, hat mir viel erklärt, alles lief sehr professionell ab. Ein freundliches Team. Danke!

Ich habe etwas, das in der Weltvorstellung von Ärzten quasi nicht vorkommt: nozizeptive Schmerzen. Das bedeutet, es gibt eine Ursache für den Schmerz. So lange die Ursache nicht behoben wird, werde ich Schmerzen haben. Die lassen sich körperlich behandeln und das wäre auch bitter nötig.
In der Schmerzambulanz war die quasi erste Frage die nach Traumata in der Kindheit. Der erste Teil des Bio Psycho sozialen Modells wird hier leider komplett ignoriert.

Meine Teilnahme am MPSP-Programm (Münchner Psychologisches Schmerzbewältigungs-Programm) im November 2016 war ein voller Erfolg. Nach 20 Jahren chronischen Rückenschmerzen erfuhr ich nach diesen 4 Wochen eine sehr starke Reduktion bis hin zu Schmerzfreiheit.
Es war eine intensive, sehr interessante, lehrreiche und aufschlussreiche Zeit.

Das Angebot war außergewöhnlich, umfangreich und vielfältig; in kleinen Gruppen wurden wir von den ÄrztInnen und TherapeutInnen hervorragend betreut.

In den medizinischen Vorträgen habe ich viel zum Thema Schmerzentstehung, Schmerzursache und Schmerzgedächtnis erfahren,
Im psychologlischen Programm in der Gruppe und in Einzelgesprächen lernte ich eine Menge über mich und mein Verhalten im Alltag und meinem Umgang mit Stress. Faszinierend war es zu erkennen, dass ich dem Schmerz nicht hilflos ausgeliefert bin; wie ich durch regelmäßige Bewegung, wichtig auch die regelmäßige Entspannung, durch Lebenseinstellung, Achtsamkeit und Gelassenheit mit dem Schmerz umgehen, und was ich selber zur Reduktion bzw. Vermeidung tun kann. Für die Zeit nach dem 4wöchigen Programm gab es umfangreiches Informationsmaterial und viele wunderbare Tipps, um einen Rückfall in alte Verhaltensmuster vorzubeugen.

Ein tolles Erleben waren für mich auch die Tanz- und Kunsttherapie.
Ich habe erfahren, was meine Seele und mein Körper brauchen und was ich im Trubel des Alltags vergessen hatte. Diese 4 Wochen waren eine wunderbare und bereichernde Zeit für mich und ich freue mich auf die Auffrischungswoche im Juni.