Team jameda
Wenn sich in der Mundhöhle von Natur aus millionen Keime tummeln, warum werden diese dann so häufig von Ärzten und Zahnärzten bekämpft?
Die Antwort könnte lauten: ‘Die Dosis macht´s!’. Jeder von uns war schon einmal erkältet und hat während dieser Zeit an einer Entzündung im Rachen gelitten. Durch die Erkältung wird das menschliche Immunsystem verstärkt beansprucht; das Gleichgewicht zwischen vorhandener Keimflora und den aktiven Abwehrkräften verschiebt sich zu Gunsten der Keime, diese erlangen ein Übergewicht, die Schleimhaut im Rachen entzündet sich und der Patient bekommt Halsschmerzen.
Gleiches gilt für die Mandeln, die als Träger und ‘Wohnort’ vieler Keime für Entzündungen prädestiniert sind.
Ähnlich, aber doch anders verlaufen Entzündungen auf der Basis einer erlittenen Verletzung der Mundschleimhaut. Derartige Verletzungen können durch zu heiße Speisen, durch einen unbeabsichtigten Biss mit den eigenen Zähnen in die Mundschleimhaut oder durch scharfe Knochen, eine Fischgräte oder Ähnliches verursacht worden sein. Auch eine Aphthe als Folge einer Virusinfektion, bedeutet eine Verletzung der Schleimhautoberfläche.
Alle diese Verletzungsarten werden in kürzester Zeit von pathogenen (krank machenden) Keimen besiedelt. Das verletzte Gewebe bildet einen schmierig gräulichen Belag mit einem entzündlichen Randwall. Den Entzündungskeimen zum Trotz leidet die Wundheilung in keinster Weise und nach kürzester Zeit findet man wieder einen normalen Schleimhautbefund. Freilich ist dieser Heilungsverlauf nur denkbar, wenn der Grund für die Epithelschädigung (oberste Zellschicht der Haut und Schleimhaut), nämlich die verursachende Verletzung, weg gefallen ist.
Ist dies nicht der Fall und hält die Schädigung des Epithels dauerhaft an, kann es nicht zu einer Ausheilung der Verletzung kommen. Wie im Artikel Zahnfleischrückgang aufgezeigt, ist das Zahnfleisch nur gesund, wenn der darunter liegende Knochen gesund ist. Befindet sich der Knochen in der Kontaktzone zu einzelnen Zähnen in einem anhaltend chronischen Auflösungsprozess (Parodontose), bleibt auch das Zahnfleisch in diesen Regionen entzündlich verändert. Die Folge ist ein hervorragender Nährboden für die Keime verschiedenster Art, die sich spezifisch rasch vermehren und deren verhältnismäßig starker Anstieg in den Zahn- und Knochentaschen seit Jahrzehnten wissenschaftlich untersucht wird. Durch Bekämpfung dieser Keime kann es allenfalls gelingen, für eine relativ kurze Dauer die Keimzahl zu verringern. Denn so lange es dem darunter liegenden Knochen schlecht geht, bleibt der Nährboden durch diese Taschenbildung für die starke Verkeimung erhalten. Nun sind nicht alle Regionen im Kiefer in gleicher Weise von derartigen Knochenauflösungsprozessen befallen. Das lässt sich schon allein an den Zahnfleischpartien erkennen, die nicht entzündlich verändert sind. Daraus folgt zwangsläufig, dass nicht die Anzahl und Art der Keime für die Parodontose ursächlich sein kann, sondern die Epithelverletzung, die den Keimen die Möglichkeit zur Einnistung und Vermehrung geben und die dann schlussendlich in die Ausbildung von Taschen mündet. Hier treffen sie auf den, durch Osteolyseprozesse (Knochenauflösung durch die Knochenabbauzellen Osteoklasten) geschädigten Knochen und der Kreislauf - Keim - Entzündung - Osteolyse - Taschenbildung - Keimreservoir - kann beginnen.
Die oben geschilderte Erkenntnis wird bestätigt durch die Erfolge mit unserer Monoblocktherapie, die wir seit über 25 Jahren durchführen und seit über 10 Jahren mit Patientenfragebögen sorgfältig dokumentieren. Der Monoblock neutralisiert alle Fehlbelastungen im Zahn- und Kieferbereich, unterbindet Fehlfunktionen und schaltet Früh- und Fehlkontakte aus. Dadurch werden die Knochenaufbauzellen (Osteoblasten) wieder aktiviert, der Knochen regeneriert und die Taschen schließen sich bzw. werden kleiner. Die Folge ist eine sichtbare Gesundung des Zahnfleisches. Das Zahnfleisch wird blass rosa und fest, das Bluten hört auf und die Zähne fühlen sich wieder fester an. Der Monoblock hat sich zur Therapie einer Parodontose bei uns bestens bewährt.
Als alternative Therapie empfiehlt sich, speziell bei der Parodontose, die Miniplastschiene. Es können sogar im Ober- und Unterkiefer jeweils eine Schiene zeitgleich eingesetzt werden. Dieses Vorgehen kann ebenfalls zu ansehnlichen Erfolgen führen. Anweisungen zu besonderen und übermäßigen Zahnhygienemaßnahmen und Zahnputztechniken erhalten unsere Patienten nicht.
Der Vollständigkeit halber sei noch darauf hingewiesen, dass eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) auch durch andere, z.T. schwerwiegende Allgemeinerkrankungen, hervorgerufen werden. So kann beispielsweise der Befund einer Gingivitis zur Frühdiagnose einer Leukämie führen. In diesem Fall wären tatsächlich die Keime für die Erkrankung ursächlich, weil das gesamte Immunsystem des erkrankten Menschen die Keimabwehr krankheitsbedingt nicht mehr bewältigen kann.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.